12663 - Klassische Methoden der Sozialen Arbeit - Handlungs- und forschungspraktische Aspekte Modulübersicht

Modulnummer: 12663
Modultitel:Klassische Methoden der Sozialen Arbeit - Handlungs- und forschungspraktische Aspekte
  Classical Social Work Methods: Practical Action and Research Aspects
Einrichtung: Fakultät 4 - Humanwissenschaften
Verantwortlich:
  • Prof. Dr. phil. Radvan, Heike
Lehr- und Prüfungssprache:Deutsch
Dauer:2 Semester
Angebotsturnus: jedes Sommersemester
Leistungspunkte: 10
Lernziele:1. Soziale Einzelfallhilfe:
Die Studierenden haben Kenntnis von der Entstehungsgeschichte der Einzelfallhilfe und sind in der Lage, eigenständig einen Überblick über die diversen Konzepte der Sozialen Einzelfallhilfe vor der Gesamtgruppe zu formulieren. Sie sind in der Lage, auf der Basis des erworbenen Überblicks- und Vertiefungswissens eigene Thesen zu den aktuellen Diskursen in der Disziplin zu formulieren und in Arbeitsgruppen ihre fachlich begründete Vorgehensweise zu vertreten. Studierende sind in der Lage, die theoretischen Kenntnisse aus Fachartikeln über ein rekonstruktives Vorgehen in der Fallarbeit auf exemplarische und eigene Falldarstellungen selbstreflexiv und durch gemeinsame Interpretationen in der Gruppe (Gruppenarbeit) anzuwenden und dies begründet im Seminar vorzutragen. 

2. (Soziale) Gruppenarbeit:
Die Studierenden kennen die Entstehungsgeschichte und die wesentlichen Elemente der Sozialen Arbeit mit und in Gruppen. Sie können auf Basis des angeeigneten Überblicks- und Vertiefungswissen gruppenpädagogische Konzepte für die Anforderungen in der Praxis der Sozialen Arbeit formulieren und im Fachgespräch mit Kommiliton_innen argumentativ vertreten. Sie haben sich in Kleingruppenarbeit die Kompetenz angeeignet, Konzeptionen für Gruppenarbeit gemeinsam zu formulieren und fachlich begründet vorzutragen.

3. Gemeinwesenarbeit:
Die Studierenden kennen die Entstehungsgeschichte von Gemeinwesenarbeit, insb. in den USA und Deutschland und können diese in Form von Kurzpräsentationen vorstellen. Sie haben sich die spezifische Entstehungsgeschichte des Community Organizing angeeignet und sind in der Lage, diese Geschichte in Bezug zur historischen Entwicklung von Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und weiteren Methoden und Handlungskonzepten Sozialer Arbeit zu setzen. Teilnehmende können einen Prozess des community organizing oder der Gemeinwesenorientierung exemplarisch diskursiv miteinander entwickeln und in Gruppenarbeit fachlich begründet präsentieren. Sie kennen die professionellen Handlungsweisen der Gemeinwesenarbeit und können die entsprechenden methodischen Grundlagen mündlich und schriftlich vermitteln und ausarbeiten. Sie sind in der Lage, das Instrument der aktivierenden Befragung auf konkrete Situationen in Stadtteilen zu beziehen, auszuarbeiten und in der Praxis anzuwenden.
Inhalte:Teil 1:
1. Einzelfallhilfe:
- Entwicklung der Einzelfallhilfe als Arbeitsform
- zielgruppenspezifische Konzeptansätze
- trägerspezifische Rahmenbedingungen und Interventionsformen
- Unterschiede zwischen behördlichen und frei-gemeinnützigen Konzeptansätzen
2. Gruppenpädagogische Konzepte:
- Entstehungsgeschichte der Gruppenarbeit, Formen und gesetzliche GL der sozialen GA
- Soziologische und sozialpsychologische Grundlagentheorien zur Struktur von Gruppen, Kommunikation und Dynamiken
- Praktische Herausforderungen und theoretisch begründetes methodisches Handeln in der GA
- Daraus abgeleitete professionelle Haltungen, Verfahren und Techniken bei der pädagogischen Arbeit mit und in Gruppen
3. Gemeinwesenarbeit:
- Entstehung und Entwicklung des Handelns im Gemeinwesen
- GWA als Aspekt einer demokratischen Zivilgesellschaft
- Community organizing – aktivierende Befragung, Empowerment und Partizipation
- Quartiersarbeit und ihre kritische Diskussion
- Sozialraumorientierung als Haltung und Methode
Teil 2:
3.1. Konzeptentwicklung:
- Elemente eines Konzepts
- Übungen zu den verschiedenen Elementen
- Gruppendiskussionen zu den verschiedenen Abschnitten der studentischen Konzepte
3.2. Rekonstruktive und hermeneutische Zugänge zum Fallverstehen
- Forschungsethische Haltungen im Kontext ausgewählter qualitativer Verfahren
- Anwendungsbeispiele für hermeneutische und rekonstruktive Verfahren
- Diskussion: Vor- und Nachteile hermeneutischer und rekonstruktiver Verfahren
3.3. Gemeinwesenarbeit
- regionale Aspekte des gemeinwesenorientierten Handelns, insb. in sog. strukturschwachen Regionen
- Vernetzung in der GWA, Empowerment und Ressourcenorientierung
- GWA als Methode der Stärkung von Partizipation aller im Gemeinwesen Beteiligten – GWA im Kontext von Demokratieförderung und Prävention von Rechtspopulismus und -rechtsextremismus
Empfohlene Voraussetzungen:keine
Zwingende Voraussetzungen:keine
Lehrformen und Arbeitsumfang:
  • Seminar / 6 SWS
  • Selbststudium / 210 Stunden
Unterrichtsmaterialien und Literaturhinweise:Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Modulprüfung:Continuous Assessment (MCA)
Prüfungsleistung/en für Modulprüfung:Sommersemester
  • Sammelmappe, 8 - 10 Seiten (40 %)
Wintersemester
  • Hausarbeit, 15.000-20.000 Zeichen (60 %)
Bewertung der Modulprüfung:Prüfungsleistung - benotet
Teilnehmerbeschränkung:keine
Zuordnung zu Studiengängen:
  • Abschluss im Ausland / Soziale Arbeit / keine PO
  • Bachelor (fachhochschulisch) / Soziale Arbeit / PO 2018
Bemerkungen:Die Kennziffer dieses Moduls im Studienablaufplan lautet: Modul 10

Das Nachfolgemodul aus der Prüfungs- und Studienordnung 2020 hat die Nummer 12943.
Veranstaltungen zum Modul:Sommersemester:
  • Seminar Klassische Methoden der Sozialen Arbeit - Handlungs- und forschungspraktische Aspekte - 2 SWS

Wintersemester: 
  • Seminar Hermeneutisches Fallverstehen, Konzeptentwicklung und Gemeinwesenarbeit mit Geflüchteten, insbesondere zum Umgang mit Diskriminierung und Alltagsrassismus - 4 SWS
Veranstaltungen im aktuellen Semester: