Antworten auf häufig gestellte Fragen

Was ist EUNICE und welche Universitäten sind beteiligt?

EUNICE (European UNIversity for Customised Education), das sind sieben Universitäten aus sieben verschiedenen europäischen Ländern mit einer gemeinsamen DNA: Alle Hochschulen sind mittelgroß und stark lokal verankert, sie befinden sich in einem Strukturwandelprozess und überall stehen die Studierenden im Mittelpunkt des Interesses. Für eben diese Studierenden werden maßgeschneiderte Kursangebote geschaffen, um sie bestmöglich auf den europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

EUNICE, dazu gehören die Politechnika Poznanska (PUT, Polen), die das Konsortium leitet; wir, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU, Deutschland), die Universidad de Cantabria (UC, Spanien), die Université de Mons (UMONS, Belgien), die Università degli Studi di Catania (UNICT, Italien), die Université Polytechnique Hauts-de-France (UPHF, Frankreich),die Vaasan Yliopisto (UVA, Finnland), das Polytechnische Institut Viseu (Portugal), die Universität Peloponnes (Griechenland) und die Universität Karlstad (Schweden).

Wie ist die Idee der „Europäischen Universitäten“ entstanden?

Ihren Ausgangspunkt hatte diese Initiative in der Sorbonne-Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im September 2017. Die Europäische Kommission schlug daraufhin diese neue Initiative führenden EU-Politiker*innen im Vorfeld des Sozialgipfels von Göteborg im November 2017 vor – als Teil der Gesamtvision des Aufbaus eines europäischen Bildungsraums bis 2025. Die Initiative wurde im Dezember 2017 vom Europäischen Rat gebilligt, der zur Herausbildung von mindestens 20 Europäischen Hochschulen bis 2024 aufrief. In der Rede von Emmanuel Macron, damals 39 Jahre jung, am 26. September 2017 an der Pariser Universität ging es um Sicherheit und Innovation. Er sprach über den Umgang mit Migration, über Europa als Wirtschaftsmacht und als Garant einer nachhaltigen Entwicklung. In der Umsetzung hat die EU-Kommission die Einrichtung von "Europäischen Universitäten auf Weltniveau, die nahtlos über Grenzen hinweg arbeiten" als einen Schlüsselfaktor für die weitere Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft bezeichnet.

Was bedeutet EUNICE: European UNIversity for Customised Education?

Seit der Bologna Reform besteht in ganz Europa die theoretische Möglichkeit, dass sich Studierende ihre Module sehr viel besser wechselseitig anerkennen lassen können und so die Mobilität der Studierenden erhöht wird. Das soll im Idealfall dazu führen, dass sich Studierende an den Partnerhochschulen ein in Teilen an den individuellen Wünschen und Interessen ausgerichtetes Modulportfolio zusammenstellen können.

Was zeichnet die EUNICE-Allianz aus?

Die BTU bildet mit der Universität Kantabrien, der Universität Catania, der Universität Mons, der Université Polytechnique Hauts-de-France, der Universität Vaasa und der Technischen Universität Poznan die Allianz EUNICE, European UNIversity for Customised Education. Allen Partner-Universitäten ist gemeinsam, dass sie eher abseits der urbanen Zentren der jeweiligen Länder liegen. Dadurch haben sie ähnliche Probleme bei der Rekrutierung von Studierenden sowie von Mitarbeitenden. Zudem stehen die Regionen einiger Partner-Universitäten ebenfalls vor den Herausforderungen eines Strukturwandels. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und die Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Ebene erleichtern den teilnehmenden Universitäten die operative und strategische Arbeit.

Was ist das Ziel?

Ziel ist es, die Kooperationen innerhalb der Bündnisse zu verstärken. Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Beschäftigte haben die Möglichkeit sich miteinander zu vernetzen und die gemeinsamen Angebote, die Infrastruktur wie Labore und das gemeinsam vorhandene Know-how aus allen Bereichen besser zu nutzen. Durch diesen Wissensaustausch und die engere Zusammenarbeit streben die Hochschulen an, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen besser meistern zu können.

EUNICE hat die Aufgabe, die nationale und regionale Attraktivität aller Partner zu steigern, da die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft für die EUNICE-Allianz sehr wichtig ist. Über die internationalen universitären Kontakte kann die häufig sehr regional orientierte Wirtschaft internationalisiert und damit wettbewerbsfähiger werden.

Zu den Europäischen Hochschulen gehören verschiedene Arten von Hochschuleinrichtungen: von Fachhochschulen über Technische und Kunsthochschulen im Bereich Film und Medien bis hin zu Gesamt- und forschungsintensiven Hochschulen. An diesen Zusammenschlüssen sind etwa 280 Einrichtungen aus allen Mitgliedsstaaten der EU und anderen Ländern beteiligt, die nicht nur in Hauptstädten, sondern auch in peripheren europäischen Regionen angesiedelt sind. Die einzelnen Allianzen setzen sich aus durchschnittlich sieben Hochschuleinrichtungen zusammen. Während einige Allianzen einen gesamtheitlichen, multidisziplinären Ansatz verfolgen, konzentrieren sich andere beispielsweise auf nachhaltige Entwicklung, Gesundheit und Wohlbefinden, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Kunst, Ingenieurwesen oder Raumfahrt.

Wie fördert die EU die European Universities?

Für die 41 Europäischen Hochschulen steht ein Gesamtbudget von bis zu 287 Mio. EUR zur Verfügung. Jede Allianz erhält bis zu 5 Mio. EUR aus dem Programm Erasmus+ und bis zu 2 Mio. EUR aus dem Programm Horizont 2020 für einen Zeitraum von drei Jahren, um mit der Umsetzung ihrer Pläne zu beginnen und den Weg für weitere Hochschuleinrichtungen in der EU zu ebnen. Die Finanzierung aus beiden Programmen ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des europäischen Bildungs- und Forschungsraums.

Im Einzelnen bedeutet die EU-Finanzierung, dass jeder Hochschulverbund 5 Mio. € für eine Aufbauphase von drei Jahren, bei einer Förderquote von 80%, erhält. Für jeden Verbund bedeutet dies das Aufbringen eines Eigenanteils in Höhe von 20 %, anteilig getragen aus den Haushaltsmitteln jeder beteiligten Hochschule.

Was bedeutet es, „Europäische Universität“ zu sein?

Die Auszeichnung „Europäische Universität“ hat die EU-Kommission in einem wettbewerblichen Verfahren mit 116 Anträgen bislang an 41 Allianzen vergeben. Hinter den jetzt feststehenden 41 europäischen Allianzen stehen 280 einzelne Institutionen.

Alle Bereiche einer teilnehmenden Hochschule können und sollen an dem EUNICE-Großprojekt partizipieren. Alle Bereiche sind aufgefordert, ihre Ideen und Anregungen einzubringen, um die europäische Allianz EUNICE (European UNIversity for Customised Education) zu bereichern. Verwaltungsabteilungen können über den gegenseitigen Austausch durch Best-Practice-Erfahrungen voneinander lernen. In der Lehre sind gemeinsame Module bis hin zu Studiengängen mit den Partner-Hochschulen gefragt. Selbstverständlich gehören gemeinsame Forschungsprojekte sowie der Austausch zum Wissens- und Technologietransfer dazu. Alle Säulen der sieben beteiligten Allianz-Hochschulen sollen sich im Idealfall so mit einander verzahnen, dass eine neue europäische Dachuniversität entsteht, die dem inhaltlichen Programm von EUNICE folgt.

Welche Vorteile haben die Universitäten, die sich an diesem Projekt beteiligen wollen?

Für alle am Projekt Beteiligten bedeutet dieses neue Arbeiten über Grenzen hinweg einen großen Zugewinn an Erkenntnissen. Über diese Horizonterweiterung hinaus steigern die Partner-Hochschulen ihr Netzwerk und vergrößern die wissenschaftliche, die studentische aber auch die administrative Community. Für junge Menschen kann das EUNICE-Konsortium zur Studierendengewinnung und -bindung beitragen. Indem die Infrastruktur von sieben Hochschulen wechselseitig genutzt werden kann, wird diese besser ausgelastet und es können daraus Synergien entstehen. Diese Spin-offs sind auch hinsichtlich der Anbahnung internationaler Forschungsprojekte zu erwarten.

Welche Vorteile haben die Studenten, die sich an diesem Projekt beteiligen wollen?

EUNICE bietet ein spezielles Kursangebot für die Student*innen ihrer sieben Partneruniversitäten an. Aktuell wurden über 30 neue Angebote veröffentlicht. Die angebotenen Kurse decken die verschiedenen Bereiche ab, auf die sich die teilnehmenden Hochschulen spezialisiert haben.Die Themenauswahl reicht von Informationstechnologie über Ingenieurwesen bis hin zu Gesundheit, Geschichte und Sozialwissenschaften. Die EUNICE-Kurse werden in Englisch angeboten, sind kostenfrei und werden je nach Angebot online, hybrid oder in Präsenzlehre absolviert. Die Angebote richten sich an Studierende und Promovierende, das akademische und administrative Personal der Hoschulen, aber auch an Forschende und Kooperationspartner.

Mit dieser umfangreichen Kurspalette erhalten die Student*innen die Möglichkeit, ihren Lernpfad individuell zu gestalten und einen internationalen Austausch mit anderen Student*innen aus den Partnereinrichtungen zu erleben.

Doch die Kurse ist nicht die einzige Möglichkeit multikulturelle Erfahrungen zu machen. Mit der internationalen Praktikumsdatenbank können Studierende einen Praktikumsplatz im europäischen Ausland finden. Die Stellenangebote sind in englischer Sprache verfasst und eine direkte Kontaktaufnahme ist möglich. Die Büros für internationale Beziehungen unterstützen gern und beantworten Fragen zu Finanzierung, Versicherung und Akkredierung. Neben internationalen Praktika suchen auch die Hochschulen zur Unterstützung Studenten, um den EUNICE Gedanken zu verbreiten.

Neben den Bildungsinhalten bietet EUNICE allen teilnehmenden auch sportlich und kulturell einen Blick über den Tellerrand. Die über ländergrenzen hinweg stattfindenden EUNICE Weeks warten mit einem bunten Programm aus Sport, Kultur und Forschung.

Werde ein Teil von EUNICE und "customise your future".