EUNICE Europäische Universität für maßgeschneiderte Bildung

EUNICE (European UNIversity for Customised Education), das sind sieben Universitäten aus sieben verschiedenen europäischen Ländern mit einer gemeinsamen DNA: Alle Hochschulen sind mittelgroß und stark lokal verankert, sie befinden sich in einem Strukturwandelprozess und überall stehen die Studierenden im Mittelpunkt des Interesses. Für eben diese Studierenden werden maßgeschneiderte Kursangebote geschaffen, um sie bestmöglich auf den europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Maßgeschneiderte Bildung, das bedeutet, dort anzusetzen, wo jeder Einzelne steht, und den Studierenden dorthin zu bringen, wo er hin will. EUNICE ist mit dem Ziel gestartet, eine breite Themenpalette an Kursen zu offerieren und auch hinsichtlich der Lehrformate Kreatitvität zu beweisen – sei es virtuell, in Präsenz oder in hybrider Form als blended-learning.
Auf dem Weg zur European University EUNICE bringt sich jeder Partner mit seinen individuellen Stärken ein. Somit wird die BTU als Technische Universität insbesondere Kurse aus dem MINT-Bereich anbieten.
Von der transnationalen Zusammenarbeit in Bildung, Forschung und Innovation werden viele Bereiche der Universität und der gesamten Region profitieren. So können Forschende innerhalb der Allianz Synergien in gemeinsamen Projekten nutzen. Mit einer internationalen Praktikumsdatenbank soll zudem die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und den Wirtschaftsinstitutionen gestärkt werden. Durch transnationale, interdisziplinäre Praktika sollen multikulturelle, mehrsprachige Arbeitserfahrungen gefördert werden. Unternehmer*innen erhalten damit gleichzeitig ein Werkzeug, um in zukünftige Fachkräfte zu investieren.
EUNICE, dazu gehören die Politechnika Poznanska (PUT, Polen), die das Konsortium leitet; wir, die Brandenburgische Technische Universitat Cottbus-Senftenberg (BTU, Deutschland), die Universidad de Cantabria (UC, Spanien); die Université de Mons (UMONS, Belgien); die Università degli Studi di Catania (UNICT, Italien), die Université Polytechnique Hauts-de-France (UPHF, Frankreich); und die Vaasan Yliopisto (UVA, Finnland).
Kommen Sie mit auf https://eunice-university.eu/ und lernen die Europäische Universität für maßgeschneiderte Bildung besser kennen! Auf der Webseite finden Sie detaillierte Informationen:
- zum Projekt,
- den Stärken und Vorteilen,
- zu den Partneruniversitäten,
- den vielfältigen Angeboten sowie
- aktuelle Meldungen.
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Welche Vorteile haben wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche BTU-Einheiten, die sich an diesem Projekt beteiligen wollen?
Für alle am Projekt Beteiligten bedeutet dieses neue Arbeiten über Grenzen hinweg einen großen Zugewinn an Erkenntnissen durch den direkten Vergleich. Über diese Horizonterweiterung hinaus steigern die Partner-Hochschulen ihr Netzwerk und vergrößern die wissenschaftliche, die studentische aber auch die administrative Community. Für junge Menschen kann das EUNICE-Konsortium zur
Studierendengewinnung und -bindung beitragen. Indem die Infrastruktur von sieben Hochschulen wechselseitig genutzt werden kann, wird diese besser ausgelastet und es können daraus Synergien entstehen. Diese Spin-offs sind auch hinsichtlich der Anbahnung internationaler Forschungsprojekte zu erwarten.
Wie ist die Idee der „Europäischen Universitäten“ entstanden?
Ihren Ausgangspunkt hatte diese Initiative in der Sorbonne-Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im September 2017. Die Europäische Kommission schlug daraufhin diese neue Initiative führenden EU-Politiker*innen im Vorfeld des Sozialgipfels von Göteborg im November 2017 vor – als Teil der Gesamtvision des Aufbaus eines europäischen Bildungsraums bis 2025. Die Initiative wurde im Dezember 2017 vom Europäischen Rat gebilligt, der zur Herausbildung von mindestens 20 Europäischen Hochschulen bis 2024 aufrief. In der Rede von Emmanuel Macron, damals 39 Jahre jung, am 26. September 2017 an der Pariser Universität ging es um Sicherheit und Innovation. Er sprach über den Umgang mit Migration, über Europa als Wirtschaftsmacht und als Garant einer nachhaltigen Entwicklung. In der Umsetzung hat die EU-Kommission die Einrichtung von "Europäischen Universitäten auf Weltniveau, die nahtlos über Grenzen hinweg arbeiten" als einen Schlüsselfaktor für die weitere Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft bezeichnet. (s. hierzu: DSW Journal 3/2018 des Deutschen Studentenwerks.)
Wie können einzelne Fachgebiete teilnehmen?
Fachgebiete können ihre Infrastruktur im Netzwerk zur Verfügung stellen, dadurch wird ein Austausch von Wissenschaftler*innen innerhalb des Konsortiums angeregt. Ziel ist es allen Beteiligten die Möglichkeiten für Forschungsaufenthalte zu erleichtern und die Attraktivität der jeweiligen Einrichtung herauszustellen.
Wie können nicht-wissenschaftliche Einheiten der BTU an EUNICE teilnehmen?
Nicht-wissenschaftliche Einheiten können sich über einen Austausch an EUNICE beteiligen, in dem sie bereit sind, sich stärker mit ihren „Spiegel“-Abteilungen zu vernetzen, um z.B. Verwaltungsprozesse kennenzulernen und sich gegebenenfalls durch best-practice zu unterstützen.
Im Bereich Entrepreneurship lassen sich beispielsweise sehr gut die Campi mit ihren bereits existierenden Gründungszentren besuchen, so dass jede der beteiligten Partner von diesen bereits funktionierenden Show Cases lernen und profitieren kann. Auch die Internationalisierung im Bereich des Wissens- und Technologietransfers kann durch solch einen Austausch beflügelt werden.
Was bedeutet EUNICE: European UNIversity for Customised Education?
Seit der Bologna Reform besteht in ganz Europa die theoretische Möglichkeit, dass sich Studierende ihre Module sehr viel besser wechselseitig anerkennen lassen könne und so die Mobilität der Studierenden erhöht wird. Das soll im Idealfall dazu führen, dass sich Studierende an den Partnerhochschulen ein in Teilen an den individuellen Wünschen und Interessen ausgerichtetes Modulportfolio zusammenstellen können.
Was zeichnet die EUNICE-Allianz aus?
Die BTU bildet mit der Universität Kantabrien, der Universität Catania, der Universität Mons, der Université Polytechnique Hauts-de-France, der Universität Vaasa und der Technischen Universität Poznan die Allianz EUNICE, European UNIversity for Customised Education. Allen Partner-Universitäten ist gemeinsam, dass sie eher abseits der urbanen Zentren der jeweiligen Länder liegen. Dadurch haben sie ähnliche Probleme bei der Rekrutierung von Studierenden sowie von Mitarbeitenden. Zudem stehen die Regionen einiger Partner-Universitäten ebenfalls vor den Herausforderungen eines Strukturwandels.
Was ist das Ziel?
Ziel ist es, die Kooperationen innerhalb der Bündnisse zu verstärken. Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Beschäftigte haben so die Möglichkeit sich stärker miteinander zu vernetzen und die gemeinsamen Angebote, die Infrastruktur wie Labore und das gemeinsam vorhandene Know-how aus allen Bereichen besser zu nutzen. Durch diesen Wissensaustausch und der engeren Zusammenarbeit strebt die EU an, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen – auch jetzt in Pandemiezeiten - besser meistern zu können.
EUNICE hat die Aufgabe, die nationale und regionale Attraktivität aller Partner zu steigern, da die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft für die EUNICE-Allianz sehr wichtig ist. Über die internationalen universitären Kontakte kann die häufig sehr regional orientierte Wirtschaft internationalisiert und damit wettbewerbsfähiger werden.
Zu den Europäischen Hochschulen gehören verschiedene Arten von Hochschuleinrichtungen: von Fachhochschulen über Technische und Kunsthochschulen im Bereich Film und Medien bis hin zu Gesamt- und forschungsintensiven Hochschulen. An diesen Zusammenschlüssen sind etwa 280 Einrichtungen aus allen Mitgliedsstaaten der EU und anderen Ländern beteiligt, die nicht nur in Hauptstädten, sondern auch in peripheren europäischen Regionen angesiedelt sind. Die einzelnen Allianzen setzen sich aus durchschnittlich sieben Hochschuleinrichtungen zusammen. Während einige Allianzen einen gesamtheitlichen, multidisziplinären Ansatz verfolgen, konzentrieren sich andere beispielsweise auf nachhaltige Entwicklung, Gesundheit und Wohlbefinden, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Kunst, Ingenieurwesen oder Raumfahrt.
Was bedeutet das konkret für die BTU?
Alle Bereiche der BTU – Fakultäten wie auch Verwaltung - können und sollen an dem EUNICE-Großprojekt partizipieren. Alle Bereiche sind aufgefordert, ihre Ideen und Anregungen einzubringen, um die europäische Allianz EUNICE (European UNIversity for Customised Education) zu bereichern. Verwaltungsabteilungen können über den gegenseitigen Austausch durch Best-Practice-Erfahrungen voneinander lernen. In der Lehre sind gemeinsame Module bis hin zu Studiengängen mit den Partner-Hochschulen gefragt. Selbstverständlich gehören gemeinsame Forschungsprojekte sowie der Austausch zum Wissens- und Technologietransfer dazu. Alle Säulen der sieben beteiligten Allianz-Hochschulen sollen sich im Idealfall so mit einander verzahnen, dass eine neue europäische Dachuniversität entsteht, die dem inhaltlichen Programm von EUNICE folgt.
Wie fördert die EU die European Universities?
Für die 41 Europäischen Hochschulen steht ein Gesamtbudget von bis zu 287 Mio. EUR zur Verfügung. Jede Allianz erhält bis zu 5 Mio. EUR aus dem Programm Erasmus+ und bis zu 2 Mio. EUR aus dem Programm Horizont 2020 für einen Zeitraum von drei Jahren, um mit der Umsetzung ihrer Pläne zu beginnen und den Weg für weitere Hochschuleinrichtungen in der EU zu ebnen. Die Finanzierung aus beiden Programmen ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des europäischen Bildungs- und Forschungsraums.
Im Einzelnen bedeutet die EU-Finanzierung, dass jeder Hochschulverbund 5 Mio. € für eine Aufbauphase von drei Jahren, bei einer Förderquote von 80%, erhält. Für jeden Verbund bedeutet dies das Aufbringen eines Eigenanteils in Höhe von 20 %, anteilig getragen aus den Haushaltsmitteln jeder beteiligten Hochschule.
Zusätzlich fördert der deutsche Staat den Aufbau von European Universities. Im Fall von EUNICE wird dies über eine DAAD-Förderung in Höhe von 750.000 € über drei Jahre realisiert. Hinzu kommt außerdem eine Horizon2020-Förderung für "Support for the Research and Innovation Dimension of European Universities" in Höhe von 2 Mio. € für drei Jahre für das gesamte Konsortium. Diese Zusatzförderung wird erst noch beantragt und ist von der Direktförderung zu unterscheiden. Diese Summen sind jedoch für jedes bewilligte Konsortium in Deutschland reserviert.
Was bedeutet es, „Europäische Universität“ zu sein?
Die BTU ist am 16. Juli 2020 mit dem Titel „Europäische Universität“ in einem Verbund mit sechs Hochschulen von der EU-Kommission ausgezeichnet worden. Die BTU bildet mit diesen sechs ähnlich großen Hochschulen die Allianz EUNICE (European UNIversity for Customised Education). Die Auszeichnung „Europäische Universität“ hat die EU-Kommission in einem wettbewerblichen Verfahren mit 116 Anträgen bislang an 41 Allianzen vergeben. Hinter den jetzt feststehenden 41 europäischen Allianzen stehen280 einzelne Institutionen.
Für die BTU ist dies auch eine Auszeichnung, denn sie taucht in diesem Kontext gemeinsam mit namhaften deutschen Universitäten auf. So wurden in Deutschland bislang folgende Universitäten als European Universities ausgezeichnet: HU und TU Berlin, FAU Erlangen- Nürnberg, RWTH Aachen und die Unis in Göttingen, Konstanz, Köln und Bonn. Insgesamt sind 20 Hochschuleinrichtungen aus Deutschland vertreten, darunter aber auch kleinere wie die TU Freiberg und die Hochschule Mittweida.