Die Wertstrommethode im Zeitalter von Industrie 4.0

Neue Studienergebnisse

Wie wirken sich disruptive Technologien im Kontext von Industrie 4.0 auf bewährte Management-Konzepte aus? Dieser Frage gehen Prof. Dr. Herwig Winkler und Andreas Lugert vom Lehrstuhl für Produktionswirtschaft nach. Ein neuer Studienreport informiert nun ausführlich über die Untersuchungsergebnisse.

Das Thema Industrie 4.0 ist in aller Munde und durchdringt aktuell alle Unternehmensbereiche. Von besonderem Interesse ist dabei für die Wissenschaft die Frage, ob dadurch bestehende bewährte Produktions- und Managementkonzepte verworfen, überarbeitet und/oder neu entwickelt werden müssen. Insbesondere liegt dabei ein Fokus auf den Instrumenten, Methoden und Konzepten der Lean Production und des Lean Management.

Die Lean Production und das Lean Management haben in der deutschen Wirtschaft einen hohen Durchdringungsgrad und stellen eine wichtige Basis für den wirtschaftlichen Erfolg dar. Von herausragender Bedeutung beim Einsatz der Lean Instrumente ist die Wertstrommethode. Sie ist ein klassisches Analyseinstrument, mit dem systematisch Verbesserungspotentiale im Produktionssystem zu erkennen und zu heben sind. Die Umsetzung von Industrie 4.0 Konzepten thematisiert u.a. die Entwicklung selbststeuernder bzw. cyber-physischer-Produktionssysteme und neue Formen der Mensch-Maschine-Kollaboration. Bei diesen Produktionskonzepten entstehen dynamische Produktionsabläufe und die Betrachtung und Untersuchung traditioneller Wertströme wird obsolet. Es sind deshalb auch der Einsatz der Wertstrommethode und die klassische Denkweise bei der Vermeidung von Verschwendung nach dem Lean Management im Produktionssystem zu modifizieren. 

Diesem Problemkomplex ist der nun erschienene Studienreport gewidmet. In der explorativen Untersuchung wird dabei der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Wertstrommethode in den Unternehmen besitzt, welche Trends und Veränderungen durch Industrie 4.0 wahrscheinlich sind und ob sich dadurch ein veränderter Einsatz der Wertstrommethode ableiten lässt. Die zahlreichen und durchwegs positiven Rückmeldungen bescheinigen den Studienautoren, mit der Studie ein brisantes Thema eröffnet zu haben. 170 Experten, überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, beteiligten sich an der Studie. Damit konnten repräsentative Ergebnisse erzielt werden.

Kontakt

Prof. Dr. habil. Herwig Winkler
Produktionswirtschaft
T 4120
winkler(at)b-tu.de