Neuer regionaler Wachstumskern für eine maßgeschneiderte Krebstherapie
Eine optimale Versorgung in ländlichen Gebieten zu gewährleisten und dabei die medizinischen Leistungen bezahlbar zu halten, ist Anliegen der Mitglieder des Bündnisses. Medizin, kleine und mittlere Unternehmen und Wissenschaft haben sich zusammengeschlossen, um die personalisierte Diagnostik voranzutreiben. Sie soll insbesondere die Behandlung von Menschen mit Tumoren nachhaltig verbessern. Anhand einer schnellen und präzisen Auswertung von medizinischen Patientendaten, den Biomarkern, sollen maßgeschneiderte Therapien ermöglicht werden. Wie die Zusammenarbeit im Detail aussehen wird, stellen der Sprecher des Wachstumskerns Prof. Dirk Roggenbuck und Prof. Peter Schierack, Leiter des BTU-Fachgebiets Multiparameter-diagnostik, vor. Eröffnet wird die Auftaktveranstaltung des regionalen Wachstumskerns von der amtierenden BTU-Präsidentin Prof. Christiane Hipp.
Datum: Donnerstag, 31. Januar 2019, ab 10 – 13.30 Uhr
Ort: BTU, Campus Senftenberg, Universitätsplatz 1, 01968 Senftenberg, Hörsaal 11.103
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Personalisierte Therapien sind die Hoffnung vieler Mediziner und Patienten in der Krebsvorsorge und -behandlung. Der Erfolg einer Therapie hängt maßgeblich von der Wirkung der Medikamente ab. „Erst die effiziente Diagnostik und Auswertung von Blut oder Gewebe eines erkrankten Menschen, gibt dem Arzt ein umfassendes Bild einer Krankheit. Das ist wichtig, um die Therapie individuell zuschneiden zu können“, so Prof. Schierack. Damit erhoffen sich die Forschenden die Dauer einer Behandlung verkürzen und die Heilungschancen erhöhen zu können. Grundlage ist die effiziente Diagnostik von Blutbestandteilen und Gewebe. Ausgebildete Spezialisten in Laboren analysieren bisher einzelne Biomarker. Das ist aufwendig und teuer.
Gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und der Wirtschaft arbeiten die Forscher an Technologien und Software-Lösungen, die gleich mehrere Messwerte auf Basis der digitalen Fluoreszenz automatisiert zusammenführen und auswerten. „Neu ist, dass wir mit der Technologie verschiedene Biomarker zusammenführen können, die uns detaillierte Informationen über den Zustand eines Patienten geben. Zudem ist die Fluoreszenzmikroskopie ein Verfahren, dass noch detailreichere Informationen über Zellen und Gewebe als die klassische Lichtmikroskopie liefert. Ein Patient kann so wesentlich besser charakterisiert und individuell therapiert werden“, fasst Prof. Schierack zusammen.
„Erst damit können zukünftig fundierte individualisierte Diagnostikdaten für die Diagnosestellung durch ein ärztliches Konsil über ein Messsystem zeitnah und kostengünstig bereitgestellt werden. Wir freuen uns, dass das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums, eines der nationalen Meinungsbildner auf dem Gebiet der modernen Krebs-forschung, Teil unseres Bündnisses ist“, so der Sprecher Prof. Roggenbuck.
Durch die geplanten Ansiedlungen weiterer Unternehmen und die Einrichtung eines gemeinsamen Labors im Innovationszentrum in Senftenberg entstehen hochqualifizierte Arbeitsplätze und Ausgründungen. Beteiligt sind Partner entlang der kompletten Wertschöpfungskette für medizinische Diagnostik – vom Messgerätebau, der Entwicklung neuer diagnostischer Parameter über die Produktion und den Vertrieb bis hin zur klinischen Anwendung.
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