Brandenburger Energietag: Vortrag zur Energiewende in der Lausitz

Auf dem 21. Brandenburger Energietag, der mit einer begleitenden Messe wie gewohnt auf dem Zentralcampus der BTU in Cottbus stattfand, war ein Schwerpunkt in diesem Jahr das Thema "Energie für den Strukturwandel". Prof. Hirschl trug dort über die Ergebnisse der Studie "Erneuerbare Energien in Tagebauregionen" vor, die einen Schwerpunkt auf die Lausitz gelegt hat.

Der 21. Brandenburger Energietag, ausgerichtet vom vom Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, der IHK Cottbus und weiteren Partnern, fand in diesem Jahr bereits am 24. Mai 2019 in Cottbus an der BTU statt. Nach der Eröffnung durch Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach wurden in zwei Foren Themen zur Verkehrswende in Brandenburg und zum Strukturwandel der Energieregion Lausitz diskutiert. Im zweiten Forum trug Prof. Hirschl die Ergebnisse einer Studie mit dem Titel „Erneuerbare-Energien-Vorhaben in Tagebauregionen“ vor, die als begleitender Impuls für die Kohlekommission vom BMWi beauftragt wurde. Die Studie geht der Frage nach, welche wirtschaftlichen Perspektiven sich durch eine verstärkte Nutzung der verschiedenen Energiewende-Bereiche in den Tagebauregionen ergeben können. Dabei stehen insbesondere die Potenziale und Wirkungen der beiden Technologien Photovoltaik (PV) und Windenergie, auch im Verbund als Wind-PV-Hybridkraftwerke, im Vordergrund. Zudem wurden Potenziale für PtX-Technologien untersucht sowie rechtliche Instrumente analysiert, mit denen die Potenziale erschlossen und regionale Teilhabe bei der Umsetzung von EE-Projekten erhöht werden können. Aus den Potenzialanalysen, einer vertieften Fallstudie Lausitz und den rechtlichen Analysen wurden schließlich übergreifende Handlungsempfehlungen für alle Reviere bzw. Instrumentenvorschläge für die Akteure auf den unterschiedlichen politischen Ebenen abgeleitet.
Im Ergebnis zeigte sich, dass bei einem ambitionierten Ausbau von Windenergie und Photovoltaik beispielsweise allein in diesem Bereich rund eintausend Vollzeit-Arbeitsplätze entstehen können (ohne Berücksichtigung von Herstellung). Aus weiteren Bereichen der Strom-, Wärme- und Verkehrswende können darüber hinaus zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze entstehen – von der Solarthermie über die energetische Biomassennutzung bis zu Elementen einer nachhaltigen Mobilität wie ÖPNV, Car-Sharing, E-Mobilität oder autonomes Fahren.
Für die Erschließung der technologischen sowie regionalökonomischen Potenziale sind jedoch spezifische Maßnahmen notwendig, für die die verantwortlichen Akteure aus Bund, Ländern und Kommunen zusammenarbeiten müssen. Dies gilt zum einen in Bezug auf Instrumente zur räumlichen gezielten Steuerung solcher Anlagen in die Tagebaureviere, zum anderen in Bezug auf landesweiten, regionalen und kommunalen Planwerke, die solche Anlagen (natur- und sozialverträglich) ermöglichen müssen. Nicht zuletzt müssen geeignete Maßnahmen eine größtmögliche ökonomische Teilhabe vor Ort sicherstellen, damit Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in der Region entstehen und damit auch die Akzeptanz gesteigert werden kann. Zum Vortrag hier.

Kontakt

Prof. Dr. phil. Bernd Hirschl
Management regionaler Energieversorgungsstrukturen
T +49 (0) 3573 85-534
bernd.hirschl(at)b-tu.de