Vom Molekül zum Material

Der Studiengang Materialchemie der BTU Cottbus–Senftenberg bietet vernetztes Wissen und bindet Studierende in Projekte ein

Mit der Pipette entnimmt Björn Fiebig einem Zentrifugenröhrchen die Probe einer durchsichtigen Lösung und gibt sie auf einen Graphitträger, der anschließend in einem Atomspektrometer positioniert wird. In dem Analysegerät wird die Probe auf über 2.000 Grad Celsius erhitzt und in ihre Atome zerlegt, um diese untersuchen zu können. Diese Arbeiten sind Bestandteil eines Projektes der Arbeitsgruppe Physikalische Chemie unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Acker, in das sich der Student der Materialchemie an der BTU in Senftenberg engagiert einbringt.

Hier geht es um die Rückgewinnung von Kathodenmaterial aus gebrauchten Lithium Akkus, um es in neuen Akkus wiederzuverwenden. In einem anderen Projekt hilft Björn Fiebig, aus dem bei der Aluminiumsynthese anfallenden Rotschlamm wertvolle Materialien zu extrahieren, die einer Wiederverwendung zugeführt werden sollen. Einbezogen ist er auch in ein Projekt der Grundlagenforschung, in dessen Mittelpunkt Reaktionsmechanismen für das Lösen von Silizium in Flusssäure/Salpetersäure-Gemischen stehen.

Dabei hat der 26-jährige Berliner sein Studium im neuen Studiengang Materialchemie der BTU in Senftenberg erst zum Wintersemester 2018/19 aufgenommen. »Das kann nicht alles sein«, sagte er sich, nachdem er mit seiner Ausbildung zum Chemisch-Technischen Assistenten am Oberstufenzentrum Lise Meitner auch die Hochschulzugangsberechtigung erworben hatte. Gemeinsam mit seiner Freundin Kimberly Primke, die an der BTU Biotechnologie studiert, kam er in die Lausitz. Sein Berufsabschluss bildet die ideale Voraussetzung, bereits so kurz nach Studienbeginn im Labor tätig zu sein und mit der modernen Technik, aber auch mit Gefahrenstoffen umzugehen. Prof. Acker und sein Team, die wissenschaftliche Mitarbeiterin Anja Rietig und der Laboringenieur Tim Sieber, wissen die engagierte Mitarbeit von Björn Fiebig sehr zu schätzen.

»Das Studium der Materialchemie kann ich definitiv empfehlen«, sagt dieser zum Ende seines ersten Semesters. »Es ist wirklich interessant und abwechslungsreich. Besonders faszinieren mich die präparative und die analytische Chemie. Meine bisherigen Erfahrungen sind insgesamt sehr positiv. Ich denke hier an die intensive Betreuung durch Professoren und Mitarbeiter sowie den Studierendenservice, an die moderne Ausstattung und natürlich die aktive Einbeziehung in Forschungsprojekte.« Ebenso lobt der Student die günstigen Mieten in Senftenberg. Als aktiver Volleyballer nutzt er gern das Sportangebot der Universität, und gespannt blickt er schon dem Saisonstart am Senftenberger See entgegen.

Einen Vorteil des BTU-Standortes sieht er auch in der Nähe zur BASF Schwarzheide GmbH. Schon heute denkt Björn Fiebig an ein Masterstudium. »Ich stelle mir vor, etwas für die Umwelt zu tun«, erklärt er. »Absolut genial wäre es, später neue Materialien zu entwickeln, zum Beispiel Verbundstoffe, die ökologisch abbaubar sind, oder Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad.«

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Björn Fiebig, der an der BTU in Senftenberg Materialchemie studiert, bei der Laborarbeit in der Arbeitsgruppe Physikalische Chemie.