Verfahrenstechnik und Umwelt passen gut zusammen

Tatjana Kurz schreibt gerade ihre Masterarbeit. Im Dezember 2019 will sie damit fertig sein. Nach der Verteidigung – so ist es ihr Ziel – hat sie dann ihren Master in Verfahrenstechnik – Prozess- und Anlagentechnik in der Tasche.
Die 26-Jährige kam im Oktober 2017 genau aus diesem Grund aus Baden-Württemberg hierher nach Cottbus. Zu ihrer Entscheidung für das Fach sagt sie: „Verfahrenstechnik bietet von jeder Naturwissenschaft etwas. Dafür habe ich mich schon in meiner Schulzeit interessiert.“ Zudem findet sie Technikbezug, experimentelles Arbeiten und praktische Anwendungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen äußerst spannend. Deshalb habe sie sich bereits den Bachelor in Bio- und Prozesstechnik an der Hochschule Furtwangen absolviert. „Danach stand für mich fest, dass ich in dieser Richtung weiter studieren möchte“, erinnert sie sich. „Dafür habe ich mir so ziemlich alle Masterangebote im Netz genau angesehen.“

Was sie gerade an die BTU Cottbus-Senftenberg geführt habe? „Es war die mechanische und thermische Verfahrenstechnik, die mich mehr interessiert als die chemische. Auch der Bezug zu den Umweltwissenschaften war mir wichtig. Zudem konnte ich mir die Module für die zu absolvierenden Studienblöcke so auswählen und zusammenstellen, wie es für mich vom Studienablauf her am günstigsten war. Das habe ich im Vergleich zu anderen Hochschulen als sehr positiv empfunden“, beschreibt sie ihre Studienentscheidung.  Darüber hinaus habe sie eher nach einer kleinen Uni gesucht. Berlin wäre für sie keine Alternative gewesen. Die Größe der Universität und auch das Wohnen in Cottbus erschienen ihr genau richtig.

Das Studium in kleinen Gruppen gab ihr recht, auch wenn sie es insbesondere am Anfang manchmal schade fand, dass sich derzeit weniger Studierende das Fach Verfahrenstechnik einschreiben: „Es ist gut, wenn man sich austauschen kann. Da ich erst zum Master an die BTU kam, war der Zugang zu Kommilitonen in verwandten Fächern und anderen Semestern über die Fachschaft enorm wichtig. Wir haben im Umweltbereich wirklich einen sehr guten Zusammenhalt.“ Überhaupt passen Verfahrenstechnik und Umweltthemen gut zu einander. Seit Tatjana nach dem Abitur 2012 für neun Monate zu einem Freiwilligen Dienst in Uganda war, weiß sie sehr genau, was es bedeutet, sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Diese Erfahrung hat sie zusätzlich darin bestärkt, mehr über Umwelttechnologien zu lernen. Neu in Cottbus entschied sie sich zunächst für ein Zimmer im Wohnheim, gleich vis-a-vis zum Campus. Heute lebt sie in einer Dreier-WG, auch nicht weit entfernt und mit dem Fahrrad ist man sowieso schnell dort, wo man hin möchte.

Ihre Entscheidung, von der französischen Grenze an die nach Polen zu wechseln, hat Tatjana Kurz nicht bereut: „Ehrlich gesagt, vermisse ich manchmal die Berge. Dafür ist die vom Kohleabbau geprägte Landschaft hier sehr besonders. Auch die sorbische Kultur und der Spreewald waren neu für mich. Mit dem Semesterticket lerne ich Brandenburg kennen. Ich bin auch schnell in Berlin oder Dresden.“ Tatjana verbringt viel Zeit in der Region und hat hier einen Freundeskreis aufgebaut. Aus ihrer Freizeit ist auch der Hochschulsport mit vielen verschiedenen Kursen nicht mehr wegzudenken. Insbesondere das Latin Dance Workout ist für die junge Frau der perfekte sportliche Ausgleich zum Studium.

Wegen der langen Fahrzeit zwischen acht und zehn Stunden fährt sie nicht ganz so oft nach Hause. Wenn es sich aber einrichten lässt, kommen die Eltern auch gern in den Osten der Republik. So verbringen sie öfter einmal einen Urlaub mit ihrer Tochter beispielsweise an der Mecklenburgischen Seenplatte oder an der Ostsee oder in Dresden.