Resilienz digitaler Energiesysteme

Angesichts der zunehmenden Verwundbarkeit des Stromsystems durch die Digitalisierung und einem dadurch drohenden langanhaltenden und großflächigen blackout sind wirksame Resilienzstrategien gefragt. Prof. Hirschl beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dieser Thematik und referierte dazu auf dem 9. Nordhessischen Energiegespräch der Stadtwerkeunion Nordhessen (SUN).

Das 9. Nordhessische Energiegespräch der SUN fand am gleichen Tag wie die Jahreskonferenz der SINTEG-Projekte und ebenfalls in Kassel statt. Prof. Hirschl referierte über die "Resilienz digitaler Energiesysteme" und betonte dabei die Bedeutung, die zellulare Ansätze zur Bewältigung dieser Bedrohung aufweisen. Wenn Zellen die Fähigkeit aufweisen, im blackoutfall - d.h. bei Ausfalls des übergeordneten Netzes - inselnetzfähig die kritischen Infrastrukturen und möglichst viele weitere Verbraucher stabil zu versorgen, dann wird Hackern die Motivation für einen solchen Angriff genommen. Aber auch im Normalbetrieb bietet das zellulare Subsidiaritätsprinzip Effizienzvorteile, wovon auch der VDE überzeugt ist (vgl. Studie zum zellularen Ansatz). Co-benefits einer solchen Strategie sind regionale Wertschöpfungseffekte und Akzeptanz. Der gegenwärtige Rahmen führt allerdings derzeit nicht zu einem solchen zellularen Gesamtsystem, sondern müsste an vielen Stellen verändert werden. Stichworte sind hier regionale EE-Verteilung und Flexibilität, Stärkung von Prosuming, Regionalstrom und Verteilnetzen etc.

Kontakt

Prof. Dr. phil. Bernd Hirschl
Management regionaler Energieversorgungsstrukturen
T +49 (0) 3573 85-534
bernd.hirschl(at)b-tu.de