VDI-Wettbewerb "Mensch und Technik 2020"

Zum siebenten Mal lobte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Berlin-Brandenburg seinen Nachwuchswettbewerb aus. Bis zum 30. September konnten sich Studierende sowie Absolvent*innen um einen der drei „Mensch und Technik 2020“-Preise bewerben. Unter den vielen Einreichungen befand sich auch eine Masterarbeit des Fachgebiets Polymerbasierter Leichtbau (PbL) der BTU Cottbus-Senftenberg: Die Abschlussarbeit von Lucas Ost mit dem Titel „Screening und Sensitivitätsanalyse von Einflussfaktoren auf das Strukturverhalten thermomechanisch gekoppelt beanspruchter CFK-Strukturen“ wurde durch das Fachgebiet betreut und am Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) verfasst.

In seiner Arbeit betrachtet Lucas Ost die bereits in vielen Bereichen des Automobilbaus, der Luft- und Raumfahrt sowie der Sportgeräteindustrie eingesetzten karbonfaserverstärkten Kunststoffe. Diese ermöglichen - durch ihre hohen spezifischen Steifigkeiten und Festigkeiten - sehr effiziente Leichtbaustrukturen, fordern aufgrund der richtungsabhängigen Materialeigenschaften jedoch eine lastpfadgerechte Auslegung und Faserorientierung. Bereits geringe Störungen können die Tragfähigkeit von Bauteilen reduzieren. Solche Störungen können Imperfektionen wie Abweichungen der Geometrien, Beulen, Temperaturverteilungen, Lastfehler und Abweichungen der Faserorientierung sein. Mit den Ergebnissen von Lucas Ost können die Materialien genauer beschrieben sowie das Stabilitätsverhalten besser beurteilt werden. Durch die Berücksichtigung der Ergebnisse bei der Konstruktion und Auslegung von Bauteilen können Sicherheitsfaktoren angepasst und so Materialien und Strukturen effizienter ausgelastet werden. Die dadurch erreichten Einsparungen von Ressourcen und Gewicht ermöglichen unter anderem auch das Einhalten von CO2-Grenzwerten. Die gewonnenen Ergebnisse bieten somit ein großes Potential für die Schlüsseltechnologie Leichtbau. Dies veranlasste die Jury des VDI Lucas Ost mit dem zweiten Platz auszuzeichnen. „Ich habe mich sehr über den 2. Platz und die damit einhergehende Wertschätzung meiner Arbeit gefreut. Neben den attraktiven Preisen bot die Veranstaltung zur Preisverleihung eine hervorragende Möglichkeit, meine Forschungsergebnisse einem größeren Publikum vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Dafür möchte ich dem VDI danken. Professor Holger Seidlitz und Manoja Rao Yellur möchte ich für die sehr gute Betreuung meiner Masterarbeit seitens des Fachgebiets PbL und Herrn Martin Liebisch für die ebenfalls sehr gute Betreuung seitens des DLR danken.“

Lucas Ost erlangte seinen Bachelorabschluss an der Westfälischen Hochschule in Bocholt und vertiefte die technische Seite in seinem Masterstudium Maschinenbau mit der Fachrichtung Leichtbau an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg. In den zahlreichen Kursen des Fachgebiets Polymerbasierter Leichtbau zeigte Lucas Ost bereits während des Studiums ein großes Interesse für die Thematik und zeigte herausragende Leistungen. Daher ist das Fachgebiet PbL über die Entscheidung des ehemaligen Studenten, das Team zu verstärken hocherfreut. Die Wahl fiel dem neuen Kollegen nicht schwer, denn die Zeit des Studiums an der BTU hat er als äußerst positiv empfunden. „Die Dozierenden und Professor*inen konnte ich stets leicht und schnell kontaktieren und bei offenen Fragestellungen um Hilfe bitten. Besonders beeindruckt war ich von der Betreuung, den Inhalten der Lehre sowie den Forschungsthemen des Fachgebiets Polymerbasierter Leichtbau. Professor Seidlitz und seine Mitarbeiter verstehen es sehr gut ihr, Wissen verständlich und praxisbezogen zu vermitteln. Auch während meiner Abschlussarbeit nahm er sich persönlich Zeit, meine Fragen zu beantworten und mir mit Feedback und Ratschlägen zur Seite zu stehen. Für die Bewerbung um eine Stelle am Fachgebiet Polymerbasierter Leichtbau entschied ich mich aufgrund der vielseitigen und interessanten Forschungsthemen des Fachgebiets, der Praxisrelevanz der Arbeit sowie der Möglichkeit, eigene Ideen einbringen und umsetzen zu können. Dass es geklappt hat und ich sofort herzlich ins Team aufgenommen wurde, freut mich sehr.“