Eudaimogenese – Gelingendes Leben ermöglichen: Im Dialog mit Annemarie Jost

Im Gesundheitssystem wird oft erwartet, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen aktiv an ihrer Genesung mitwirken. Wenn sie jedoch nicht gelernt haben, sich gegenüber Situations- und Definitionsmächtigen durchzusetzen, können sie in ein unlösbares Dilemma geraten: "Ordnen sie sich zu sehr unter, wird ihnen der Genesungswille abgesprochen, wehren sie sich aggressiv ...

... oder durch Rückzug, werden sie zu Behandlungsverweigerern. Hinzu kommt, dass die psychische Erkrankung die mitmenschliche Beziehung brüchig werden lässt, [...] die Identität steht in Frage, die Zeit fällt auseinander." (Jost, A. (2000) Zeitstörungen. Bonn.  S. 16)

Das Thema ihres Inputs lautet: "Recovery: Gelingendes Leben mit psychischen Erkrankungen" 

Annemarie Jost ist seit 1994 Professorin für Sozialpsychiatrie incl. Suchterkrankungen an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg am Institut für Soziale Arbeit. Nach ihrem Studium der Humanmedizin in Bonn, Lübeck und Sydney promovierte sie zum Dr. med. an der  Medizinischen Hochschule Lübeck und war von 1984 - 1993 als Ärztin und Psychiaterin am St. Martinus Hospital Olpe und an der Rheinischen Landesklinik Bonn tätig. Von 1994-1998 war sie Prorektorin und von 2010 - 2013 Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Internationales der Hochschule Lausitz. Heute ist Frau Jost zudem systemisch lösungsorientierter Coach und marte meo Supervisorin.

Zur Dialogreihe:

Visionen haben vor allem in Krisensituationen Hochkonjunktur, da bisherige Selbstverständlichkeiten ihre Fraglosigkeit verlieren und neue Fragen ins Zentrum rücken. Spezialist*innen der Sozialen Arbeit diskutieren die Frage nach der Hervorbringung und Ermöglichung gelingenden Lebens ausgehend von ihren theoretischen Standpunkten. Bezugspunkt ist dabei das Theoriekonzept der Eudaimogenese von Juliane Noack Napoles.

Als Gesprächspartner*innen begrüßen wir:

Lothar Böhnisch, Annemarie Jost, Tim Krüger, Daniela Reimer, Sara Remke, Dieter Röh, Albert Scherr, Renate & Hans Thiersch, Wolfgang Wahl, Michael Winkler, Jan Volker Wirth und Irit Wyrobnik

13 Gäste aus der Wissenschaft und Praxis Sozialer Arbeit beleuchten im Gespräch mit Prof. Dr. Juliane Noack Napoles das Thema

  • aus bezugsdisziplinärer Perspektive,
  • in unterschiedlichen Lebensphasen und
  • in Bezug zu unterschiedlichen Konzeptionen Sozialer Arbeit.

Nach einem ca. 20-minütigem Input des jeweiligen Gastes erfolgt eine für das Auditorium offene Diskussion der Vorträge und Inhalte. Den Abend lassen wir – Corona zum Trotz – zusammen virtuell ausklingen. Lassen Sie sich überraschen. 

Zur Veranstaltung.

Kontakt

Prof. Dr. Juliane Noack Napoles
Erziehungswissenschaften für die Soziale Arbeit
T +49 (0) 355 5818-414
noacknap(at)b-tu.de

Thorsten Heimann
Erziehungswissenschaften für die Soziale Arbeit
T +49 (0) 355 5818- 435
thorsten.heimann(at)b-tu.de