30 Jahre Universitäten im Land Brandenburg

Staatssekretär Dünow, BTU-Präsidentin Grande, Viadrina-Präsidentin von Blumenthal und UP-Vize-Präsidentin Höhle ziehen Bilanz anlässlich des Aufbaus der brandenburgischen Universitätslandschaft im Juli 1991

Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow hat am 13. Juli 2021 gemeinsam mit Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und Prof. Dr. Barbara Höhle, Vizepräsidentin der Universität Potsdam, über die erfolgreiche Gründung, Transformation und Profilbildung sowie künftige Vorhaben dieser drei brandenburgischen Universitäten informiert. Anlass ist ihre Gründung auf der Grundlage eines Errichtungsbeschlusses des Landes am 15. Juli 1991. Zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen feiern in diesem Jahr das 30. Jubiläum und die erfolgreiche Entwicklung der brandenburgischen Universitätslandschaft.

Staatssekretär Tobias Dünow: „Brandenburg ist zu Recht stolz auf seine Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, seine Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und seine Universität Potsdam. Sie waren und sind Unikate. Ihr größter Pluspunkt: Sie besitzen sichtbare und klar unterscheidbare Profile – und bauen sie konsequent weiter aus. Die BTU Cottbus-Senftenberg ist eine Innovations-Pionierin mit einem effizienten Transfer von Wissen und Technologie. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Universität und Unternehmen vor Ort ist der Motor für den Strukturwandel in der Lausitz.Die Europa-Universität Viadrina schlägt seit 1991 wissenschaftliche und gesellschaftliche Brücken nach Polen und Osteuropa. Sie gibt wesentliche Impulse bei zentralen gesellschaftswissenschaftlichen Themen – das ist angesichts der europa- und weltpolitischen Entwicklungen heute wichtiger denn je.Die Universität Potsdam hat sich als Brandenburgs größte Hochschule in den vergangenen fast 30 Jahren zu einer überregional und international anerkannten wissenschaftlichen Einrichtung und Adresse leistungsstarker Forschung und moderner Lehre sowie eines intensiven Technologie- und Wissenstransfers entwickelt. Mit Mut und Experimentierfreude und ihren eindrücklichen Erfolgen in den vergangenen Jahren machen diese drei Universitäten im Jubiläumsjahr deutlich: Zukunft wird in Brandenburg gemacht. Das Land hat in den vergangenen Jahren seine Hochschul-Ausgaben kontinuierlich gesteigert und die Hochschulen auf ihrem Weg unterstützt. Wenn wir den Anspruch haben, auch künftig Zukunft zu gestalten, unser Land weiter voranzubringen und im europäischen und globalen Wettbewerb zu bestehen, müssen wir diesen Weg konsequent fortsetzen.“

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wies das Land Brandenburg die geringste Hochschuldichte in Deutschland auf. Mit Verordnungen schuf das Land am 15. Juli 1991 die Grundlage für die Gründung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (damals: Technische Universität Cottbus), der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Universität Potsdam. Der Errichtungsbeschluss für die Fachhochschulen im Land wurde am 22. Oktober 1991 gefasst.

Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg: „Die BTU Cottbus-Senftenberg spiegelt einen Teil der historischen Entwicklung der Hochschullandschaft in Brandenburg wider. Sie hat mit ihrer Neugründung im Jahr 2013 Wissenschaftler*innen, Profile und Standorte der beiden Vorgängereinrichtungen integriert. Wir sind eine Technische Universität, die mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisrelevanten Lösungen zur Gestaltung der großen Zukunftsthemen und Transformationsprozesse weltweit beiträgt. Als einzige Technische Universität in Brandenburg tragen wir zugleich eine besondere Verantwortung für die zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung der Region. Gemeinsam mit vielen Verbündeten gestalten wir die Zukunft der Lausitz und entwickeln die Universität zu einem der dynamischsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland.“ 

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg ist mit 6.800 Studierenden die zweitgrößte Hochschule sowie die einzige Technische Universität des Landes Brandenburg.2.300 Studierende kommen aus dem Ausland. Indien, Nigeria, Iran, China und Bangladesch gehören zu den größten Ländergruppen der mehr als 100 verschiedenen Nationen. Sie erreicht mit ihren insgesamt 50 Bachelor- und Master-Studiengängen nicht nur in der Region und in Deutschland, sondern auch international hohe Anerkennung. Kooperationen für das Studium betreibt sie mit anderen Hochschulen im In- und Ausland. Auch in der Forschung arbeitet sie mit anderen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, mit regionalen Unternehmen wie mit großen und weltweit tätigen Konzernen zusammen. Das Land finanziert die BTU Cottbus-Senftenberg in diesem Jahr mit rund 95 Millionen Euro.

Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder): „Wissenschaftliche und gesellschaftliche Brückenbauerin zwischen Polen und Deutschland zu sein, ist unser Gründungsauftrag. Diesen haben wir – auch angesichts der EU-Osterweiterung – in den letzten Jahren systematisch erweitert: durch enge Zusammenarbeit mit Partnern in Mittel- und Osteuropa und vertiefte Internationalisierung im Studierenden- und Wissenschaftsaustausch. Heute studieren junge Menschen aus über 100 Ländern an der Europa-Universität Viadrina. Kompetente und verantwortungsvolle Persönlichkeiten zu bilden, die das Europa von morgen mitgestalten und kritisch begleiten, das ist unser Ziel. Offenheit im Denken, ein interdisziplinäres ‘über den Tellerrand Hinausblicken‘, ist für uns von besonderer Bedeutung. Inhaltlich geht es uns darum, die drängenden europäischen Zukunftsfragen wissenschaftlich zu begleiten. Ein Ausdruck dessen ist die 2020 gegründete European New School of Digital Studies, in der wir die gesellschaftlichen, politischen und juristischen Herausforderungen der digitalen Transformation der europäischen Gesellschaften adressieren. Wir verstehen uns als ‘offene Universität‘, laden Interessierte ein, machen unsere Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und engagieren uns im gesellschaftlichen Dialog. Und so bringt das Motto, mit dem wir unsere Aktivitäten rund um 30 Jahre Viadrina überschrieben haben, unser Selbstverständnis auf den Punkt: ‘Wissen schaffen, Begegnung leben. Zukunft gestalten‘.“

Mit ihrem geisteswissenschaftlich geprägten Fächerspektrum in den drei Fakultäten für Rechts-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften hat die Europa-Universität ViadrinaFrankfurt (Oder) eine spezifische Brückenfunktion zwischen Westeuropa und Mittel-/Osteuropa inne. Dafür steht auch die Gründung der ‘European New School of Digital Studies‘ (ENS): Mit ihrem Schwerpunkt der Analyse der sozialen, politischen und ethischen Konsequenzen der Digitalisierung setzt sie auf ein hochaktuelles Thema und verstärkt die deutsch-polnische Wissenschaftskooperation. An der Hochschule lernen und forschen rund 5.000 Studierende in mehr als 20 Studiengängen. Das Land finanziert die Viadrina in diesem Jahr mit rund 37 Millionen Euro. Anlässlich des Jubiläums richtet die EUV in den kommenden Monaten bis Oktober 2022 – die Immatrikulation der ersten Studierenden fand im Oktober 1992 statt – zahlreiche Jubiläumsveranstaltungen aus.

Weitere Infos: www.europa-uni.de/30jahre

Prof. Dr. Barbara Höhle, Vizepräsidentin der Universität Potsdam: „Jung – modern – forschungsorientiert: Diese Charakterisierung hat die dynamische Entwicklung der Universität Potsdam durch die vergangenen Jahrzehnte begleitet. Mit ihren drei Standbeinen Lehre, Forschung und Transfer in jetzt sieben Fakultäten ist sie den Kinderschuhen entwachsen und hat sich zu einer national und international angesehenen und gefragten Universität entwickelt. In der Forschung liegt ein besonderes Augenmerk auf den vier universitären Forschungsschwerpunkten, die Fragen der menschlichen Kognition, der evolutionären Biologie, der Erd- und Umweltwissenschaften sowie der datenzentrierten Wissenschaften in interdisziplinären Ansätzen untersuchen. Ein besonderer Erfolg dieser Profilierung sind die beiden gegenwärtig an der Universität arbeitenden DFG-Sonderforschungsbereiche. Mit ihren mehr als 100 gemeinsamen Berufungen bildet die Universität mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein dichtes Netzwerk, das auch dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue Technologien und so als Motor der Entwicklung der Region dient. Als einzige Hochschule des Landes, an der künftige Lehrerinnen und Lehrer studieren, widmet die Universität den entsprechenden Studiengängen ein besonderes Augenmerk. Durch die enge Verzahnung didaktischer, fachwissenschaftlicher und bildungswissenschaftlicher Inhalte werden die Absolventinnen und Absolventen fit für die Schule gemacht. Pläne für eine Universitätsschule sollen die empirische Forschung noch enger mit dem schulischen Alltag verbinden. In der internationalen Wissenschaftslandschaft ist die Universität Potsdam fest verankert. Neben vielen internationalen Kooperationen ist sie federführend in der ‘European Digital University (EDUC)‘ – einer von der Europäischen Kommission geförderten Allianz von sechs Universitäten, die das Zusammenwachsen des europäischen Bildungs- und Forschungsraums durch eine stärkere Digitalisierung befördern will.“

Die Universität Potsdam ist Brandenburgs größte und einzige lehrerbildende Hochschule im Land. Mit sieben Fakultäten hat sich die Universität Potsdam an drei Standorten etabliert: Am Neuen Palais, in Golm und in Griebnitzsee. Mit mehr als 22.000 eingeschriebenen Studierenden und rund 150 Studiengängen ist die Universität Potsdam auf Wachstumskurs und durch ihre regionale Einbindung ein bedeutender kultureller sowie wirtschaftlicher Standortfaktor für die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg. Durch die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln – jährlich rund 50 Millionen Euro – schafft sie zusätzliche Arbeitsplätze. Das Land finanziert die Universität Potsdam in diesem Jahr mit rund 165 Millionen Euro.

Kontakt

Dr. phil. Marita Müller
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3206
marita.mueller(at)b-tu.de
Präsidentin Prof. Gesine Grande unterstreicht zum Jubiläum die Rolle der BTU in der brandenburgischen Hochschullandschaft mit Blick auf die großen Zukunftsthemen, die anstehenden Transformationsprozesse und ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung der Region (Foto: Kirsten Nijhof)