Klavierkonzert zur Eröffnung des Symposiums "Virtuosität und Innovation"

Dozentenkonzert mit Prof. Wolfgang Glemser und Veronika Glemser

Am Studiengang Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) findet von Freitag dem 12. November bis zum Sonntag dem 14. November 2021 ein künstlerisch-wissenschaftliches Symposium zum ‚Brillanten Stil‘, also grob vereinfacht über die Klaviermusik zwischen Beethoven und den großen Romantikern wie Chopin, Liszt und Schumann, statt.

Neben einer Reihe von hochinteressanten musikwissenschaftlichen Vorträgen (teilweise in Präsenz und teilweise online) in deutscher (und teilweise auch in englischer) Sprache, die für ein interessiertes Publikum offen zugänglich sind, wird es auch einen Klavierkurs und 2 Konzerte geben.

Zum Abschluss werden am Sonntag um 19 Uhr Teilnehmer des Klavierkurses spielen und zur Eröffnung spielen Veronika und Wolfgang Glemser am Freitag, dem 12. November im Konzertsaal im Haus 7 am Standort um 19 Uhr zweihändige und vierhändige Werke, die zum Thema des Symposiums passen. Prof. Wolfgang Glemser wird dazu kurze Einführungen geben. Johann Nepomuk Hummel ist mit seiner Karriere und seinen Werken geradezu exemplarisch für diese innovative Epoche, noch von Mozart ausgebildet, wurde er als reisender Virtuose in ganz Europa gefeiert. Der von Goethe bewunderte Hummel kann geradezu als Symbolfigur für die heute leider etwas vergessene Generation von Pianisten-Komponisten stehen, die die Möglichkeiten des Klavier in alle Richtungen erweiterte und damit den Pfad für die großen Romantiker begehbar machten.

Auch Franz Schubert zählt neben Weber und Czerny mit einigen seiner Werke zu dieser Gruppe. Ebenso wie die frühen Werke von Chopin und Liszt. Schuberts wertvolle Variationen über ein sehr Schubert‘sches Thema seines Freundes Anselm Hüttenbrenner sind in der ausgewogenen Mischung von Brillanz und Tiefe ein besonders schönes Beispiel der in dieser Epoche besonders gepflegten Variationsform.

Ein besonderes Werk ist das ‚Hexameron‘ (1837/8), an dessen Komposition 7 Komponisten mitwirkten. Vinzenzo Bellini (1801 - 1835) lieferte das Thema, das seiner Oper ‚Die Puritaner‘ entnommen wurde. Thalberg, Pixis, Herz, Czerny und Chopin schrieben je eine Variation und Liszt fügte das Ganze zusammen; er schrieb sowohl die Einleitung und das Finale, eine weitere Variation und verbindende Teile zwischen den Variationen. Es wurde für eine Wohltätigkeitsveranstaltung im März 1837 komponiert, wurde aber nicht fertig und war dann aber viele Jahre ein sehr erfolgreiches Werk im Konzertrepertoire von Franz Liszt. Es steht mit der Kombination älterer Komponisten wie Pixis und Czerny mit den aufstrebenden Virtuosen der neuen Generation (Thalberg, Liszt und Chopin) für den Umbruch im Umgang mit dem Klavier. Interessanterweise sind die beiden langsamen Variationen von Liszt und Chopin. Im überaus brillanten Finale zitiert Liszt nochmals die Variationen von Thalberg, Pixis und Herz.

Veranstaltungsort
7.112, Konzertsaal
Campus Cottbus-Sachsendorf
BTU Cottbus-Senftenberg
Lipezker Straße 47
03048 Cottbus

Kontakt

Prof. Wolfgang Glemser
Klavier und Klavierdidaktik
T +49 (0) 355 5818-910
wolfgang.glemser(at)b-tu.de

Dr. Stephan Lewandowski
Institut für Gesangs- und Instrumentalpädagogik
T +49 (0) 355 5818-971
Stephan.Lewandowski(at)b-tu.de
Veronika & Prof. Wolfgang Glemser