Ready for Take-off: chesco-Projekt bekommt GmbH

Erste Forschungsvorhaben am Zentrum zur Entwicklung emissionsarmer Luftantriebe in Cottbus / Es stehen insgesamt 238 Millionen Euro bereit

Bereit zum Abheben: Seit dem Frühjahr setzt die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) mit externen Partnern öffentlich geförderte Forschungsvorhaben aus dem Bereich hybrid-elektrischer Antriebe um. Ergänzend zu den Universitätsstrukturen ist nun eine GmbH im Eigentum der BTU zur Abwicklung der Forschungsprojekte gegründet worden. Die Gesellschaft soll den Wissens- und Technologietransfer aus der Hochschule heraus optimieren und die Kompatibilität von Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Fördergebern stärken.

Damit nimmt das Projekt 'Center for Hybrid Electric Systems Cottbus' (chesco) Gestalt an. Anfang des Jahres hat Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Manja Schüle den Startschuss für das chesco-Projekt im Rahmen der Strukturentwicklung Lausitz gegeben und an BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande einen Zuwendungsbescheid der Investitionsbank des Landes Brandenburg über rund 38,56 Millionen Euro für chesco übergeben. In dem Forschungs- und Kooperationszentrum werden klimafreundliche Flugantriebe für Kurz- und Mittelstrecken geplant, getestet und umgesetzt.

Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg: "Wir freuen uns, dass wir nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung nun die Gründung der chesco GmbH vollzogen haben und diese in Kürze um eine Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung an der BTU ergänzen werden. Chesco nimmt immer mehr Gestalt an. Wir haben damit die Voraussetzungen geschaffen, das Ausnahmeprojekt chesco bei uns an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zügig aufzubauen und zu einem großen Erfolg für die Wissenschaft und die Wirtschaft in der Region, aber auch überregional, werden zu lassen. Ich freue mich unglaublich auf die nächsten Schritte."

In der heutigen Sitzung des Kabinetts hat Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle den aktuellen Stand zu chesco vorgestellt: "Beim Mega-Projekt chesco wird mit Spitzenforschung eine der größten Herausforderungen unserer Zeit angegangen: die Entwicklung klimaschonender Flugantriebe! Das Zentrum soll zu einem Knotenpunkt für Kooperationsprojekte werden mit regionalen Wirtschaftspartnern, Forschern und Wissenschaftlerinnen in Co-Working Spaces – und ist es schon. Seit dem Frühjahr werden entsprechende Forschungsvorhaben in angemieteten Hallen umgesetzt. Hier profitieren wir von den bereits bestehenden Strukturen der BTU, aus deren Reihen heraus das Vorhaben entstanden ist. Die jetzt gegründete hochschuleigene GmbH wird die Kompatibilität von Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Fördergebern stärken. In Cottbus haben wir eine bewährte Infrastruktur und ein sich stets weiterentwickelndes regionales und internationales Netzwerk – sowie mit Rolls-Royce einen exzellenten Partner im Bereich der Elektroantriebe, nur einer der vielen leistungsstarken Akteure. chesco wird Innovationslabor und Transformationsschmiede inmitten der Lausitz. Ich bin überzeugt: Wer in Innovation investiert, investiert in Zukunft."

Gegenstand der Forschung werden zunächst überwiegend Aufträge aus öffentlich finanzierten Forschungsprogrammen sein. Die Hochschule hat sich bereits in verschiedenen Programmen erfolgreich beworben. Dank der exzellenten Ausstattung von chesco und der mit der Zeit angesammelten Expertise rechnet sich die BTU auch künftig gute Chancen aus.

Im Rahmen des 'Center for Hybrid Electric Systems Cottbus' sollen Wissenschaftler/innen der BTU um Prof. Dr.-Ing. Klaus Höschler und Prof. Dr.-Ing. Georg Möhlenkamp an Lösungen für Antriebe der Luftfahrt sowie von Bahn, Straße und Off-road arbeiten. Hybrid-elektrische Antriebe – und damit die Kombination von Gasturbine mit Generator oder Brennstoffzelle, Batterie und Elektromotor – ermöglichen viele unterschiedliche Antriebssysteme. Durch die neuen Flugzeugkonstruktionen im Kurz- und Mittelstreckenverkehr könnte sich der Ausstoß an klimaschädlichen Gasen künftig signifikant reduzieren. Chesco soll die Entwicklungszeit innovativer Antriebstechnologien durch die zentrale Bündelung der Forschungs- und Fertigungskompetenzen beschleunigen: Eine wissenschaftliche Einrichtung, das Research Center, dient der Entwicklung des Designs von Komponenten und Systemen. Im Fertigungszentrum Fast-Make Electrification Research Center (f-merc) erstellen die Forschenden Prototypen, die im Test Center getestet werden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), mehreren Fraunhofer-Instituten sowie Industriepartnern wie Rolls-Royce Deutschland entsteht bis 2026 ein integriertes Forschungszentrum im Technologie- und Industriepark im Norden von Cottbus. Künftig sollen bis zu 400 Beschäftigte bei chesco arbeiten.

Die Finanzierung der Bauvorhaben und der Geräte im Zusammenhang mit chesco erfolgt über die Förderrichtlinie der Staatskanzlei des Landes Brandenburg zur Strukturentwicklung Lausitz, die Mittel kommen aus dem Strukturstärkungsgesetz des Bundes. 2021 wurde die Förderwürdigkeit des chesco-Projekts durch die interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz der Landesregierung bestätigt. In den kommenden Jahren sollen insgesamt 238 Millionen Euro in den Aufbau und die Ausstattung des Forschungszentrums fließen.

Kontakt

Dr. rer. oec. Jane Worlitz
Gleichstellungsbeauftragte/r
T +49 (0) 355 69-5036
gleichstellung(at)b-tu.de

Ilka Seer
Referat Corporate Identity
T +49 (0) 355 69-3612
ilka.seer(at)b-tu.de
Die neue chesco GmbH soll den Wissens- und Technologietransfer aus der Hochschule heraus optimieren und die Kompatibilität von Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Fördergebern stärken.