Solidarität mit der Ukraine ist ungebrochen
Vor 31 Jahren, am 24. August 1991, erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Seither gilt dieser Tag als Nationalfeiertag. Heute herrscht Krieg in dem osteuropäischen Land. Seit sechs Monaten kämpfen die Ukrainer erbittert gegen die Angreifer aus Russland. Seit sechs Monaten ist das Leben einer ganzen Nation komplett auf den Kopf gestellt. Durch die russische Invasion sind Millionen Menschen auf der Flucht – was vor wenigen Monaten nicht oder kaum vorstellbar war, gehört heute zu unserem Denken, unserem Alltag, unserem Leben in Europa.
Die Anteilnahme hierzulande und auf der ganzen Welt ist enorm. An der BTU Cottbus-Senftenberg gab es mehrere Spendenaktionen und Hilfsangebote. Außerdem bietet die Universität Perspektiven für ein Studium: Ukrainer*innen, die ihre Heimat verlassen mussten, erhalten hier unter anderem die Möglichkeiten, ein Studium zu beginnen, Beratungs- und Studienvorbereitungsangebote wahrzunehmen sowie am "BTU Guest Student Programme" oder "BTU Pathway Programme" teilzunehmen. Seit Juli 2022 lernen beispielsweise die ersten 45 Gaststudierenden aus der Ukraine an der BTU die deutsche Sprache. Ein vom DAAD gefördertes Projekt deutscher Partnerhochschulen an dem auch die BTU beteiligt ist, unterstützt ukrainische Hochschulen bei der Aufrechterhaltung von Lehre und Infrastrukturen im digitalen Bereich, insbesondere für die Stadtentwicklung und zum Wiederaufbau ukrainischer Städte.
Auch die Europäische Hochschulallianz EUNICE, in deren Rahmen sechs Partner-Universitäten eng mit der BTU Cottbus-Senftenberg zusammenarbeiten, verurteilen den russischen Angriff auf die Ukraine und bringen auf verschiedene Weise ihre Unterstützung für das Land und die Bevölkerung zum Ausdruck. Einige Initiativen sind im Folgenden aufgeführt.
So spendete die Finnische Universität Vaasa (UVA) Anfang März 10.000 Euro, um Kriegsopfern und Bedürftigen in der Ukraine zu helfen. Darüber hinaus hat die UVA ukrainischen Studierenden, die ihr Studium aufgrund des Krieges unterbrechen mussten, ähnlich wie die BTU die kostenlose Teilnahme an verschiedenen Kursen gewährt. In dem Wissen, dass die aktuelle Situation bei vielen Menschen Ängste auslösen kann, hat die finnische Hochschule unter anderem Gesprächsrunden mit Psycholog*innen und regionalen Krisenexpert*innen veranstaltet.
In Polen, an der Technischen Universität Poznań (PUT), hat sich die gesamte akademische Gesellschaft aktiv an den Hilfsangeboten für ukrainische Flüchtlinge beteiligt – sei es bei der Suche nach Unterkünften, bei Spendenaktionen oder dem Versand von Medikamenten und dringend benötigten Gütern an ukrainische Partner-Universitäten und Organisationen. Ukrainische Studierende konnten Familienmitglieder in den Wohnheimen der PUT unterbringen und auf dem Campus wurde das Sportzentrum kurzerhand in eine Aufnahmestelle verwandelt, die mehr als 2200 Geflüchtete beherbergt hat. Daneben gab es einen Zeichenkurs für ukrainische Kinder, ein Wohltätigkeits-Tennisturnier sowie zwei Auktionen mit Werken von Studierenden und Mitarbeiter*innen der Fakultät Architektur. Polnisch Kurse und ein Erasmus+-Fonds für Austauschstudierende von ukrainischen Partneruniversitäten sorgen für finanzielle Unterstützung und die Integration in die örtliche Gemeinschaft.
Gerade diese Hilfsangebote finden sich an allen Universitäten der Hochschulallianz EUNICE: Sei es an der Universität Catania (UNICT) in Italien, der Universität Mons (UMONS) in Belgien oder der Universität von Kantabrien (UC) in Spanien – überall wurden Stipendien für ukrainische Flüchtlinge aufgesetzt, die Befreiung von Studiengebühren gewährt und Sprachkurse initiiert. Zudem werden an der UMONS regelmäßig Sachspenden gesammelt und es wurde ein Netz von Freiwilligen aufgebaut, welches Flüchtlingen Dolmetscherdienste bietet.
Hintergrund EUNICE
Zu EUNICE, the European University for Customised Education gehören neben der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, die Technische Universität Poznań (Polen), die Universität von Kantabrien (Spanien), die Universität Mons (Belgien), die Universität Catania (Italien), die Université Polytechnique Hauts-de-France (Frankreich) und die Universität Vaasa (Finnland). Im Rahmen des Projekts wird die Vernetzung zwischen Bildungseinrichtungen, Industrie- und Geschäftspartner*innen sowie anderen Akteur*innen aus den Bereichen Soziales, Kultur, Kunst und Sport forciert, um auf soziale und wirtschaftliche Herausforderungen sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene zu reagieren.
Weitere Informationen über EUNICE finden Sie auf der Website: https://eunice-university.eu/