Stammzellbiologie des Alters ist Thema einer neuen Arbeitsgruppe

Für die Regeneration des Skelettmuskels sind die Muskelstammzellen, die auch als Satellitenzellen bezeichnet werden, essenziell. Mit steigendem Alter und bei Alterns-assoziierten Erkrankungen nimmt allerdings nicht nur die Anzahl der Muskelstammzellen, sondern auch ihre Funktionalität deutlich ab. Dies ist zum einen durch intrinsische Veränderungen in den Muskelstammzellen aber auch durch Veränderungen in der Muskelstammzellnische sowie durch systemische Faktoren bedingt. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Veränderungen, die mit zunehmendem Alter und bei verschiedenen Erkrankungen wie Kachexie (Krebs-bedingter Muskelschwund) auftreten, führt dazu, dass sich der Skelettmuskel schlechter regenerieren kann, welches mit einer reduzierten Funktionalität einhergeht.

Die Arbeitsgruppe von Maltzahn untersucht sowohl die intrinsischen Unterschiede zwischen alten und jungen Muskelstammzellen als auch mit denen, die auf die Veränderungen in der Stammzellnische zurückgehen sowie die Signalwege, die in alten Muskelstammzellen verändert sind. Die Wissenschaftler*innen suchen nach Wegen, den gealterten Muskel durch Eingriff in diese Signalwege zu "verjüngen". Veränderungen in Muskelstammzellen infolge von Kachexie sind ebenfalls Thema der Forschenden mit dem Ziel, die Regeneration des Skelettmuskels bei Kachexie zu verbessern. Des Weiteren suchen wir nach Wegen, dem Krebs-bedingten Muskelschwund entgegenzuwirken und die myogene Differenzierung in Rhabdomyosarkomen zu induzieren.

Julia von Maltzahn ist seit 1. April 2022 Professorin für Stammzellbiologie des Alters an der Brandenburgischen Technischen Unversität. Zu Beginn diesen Jahres hat die Arbeitsgruppe mit den experimentellen Arbeiten am Standort Senftenberg begonnen.