Ringvorlesung: Technik und Umwelt / Perspektiven aus der Technikgeschichte

Probleme wie weltweite Umweltverschmutzung und Artensterben, Klimawandel und Extraktivismus im globalen Süden, allgegenwärtiger Plastikmüll und Zersiedelung der Landschaft wurden und werden durch technische Produkte und industrielle Produktionsweisen erzeugt. Gleichzeitig wird aber erwartet, dass auch die Lösung dieser Probleme durch eine umfassende Technisierung von Gesellschaft, Landschaft und ihren Ressourcen ermöglicht wird. In den letzten Jahren kam es entsprechend zu einer fundamentalen, auch politischen, Verschiebung des Verständnisses von Technik und Umwelt in Wissenschaft und Gesellschaft. Den Umweltwissenschaften wurden die Umweltgeisteswissenschaften zur Seite gestellt, das innovative Potential von Ökotechnologien geprüft und erprobt in Technik- und Kulturwissenschaften. In dieser Ringvorlesung kommen Perspektiven zur Sprache, die auf aktuelle und historische Konstellationen von Technik und Umwelt fokussieren durch Projekte zu erneuerbaren Energien und Kohleverstromung, zu rechtlichen, kulturellen und ästhetischen Aspekten von Bergbaufolgelandschaften und damit auch zu Technik als Kultur.

Die Positionen kommen aus Geschichte, Philosophie und Recht der Technik, aus Umwelt- und Techniksoziologie, der Landschaftsarchitektur und Industriekultur, sowie den Kulturwissenschaften.

In der Ringvorlesung am 27.04.2023 sprechen Dr. Norman Pohl und Dr. Torsten Meyer zum Thema "In the long run, we are all dead …?! - Perspektiven aus der Technikgeschichte".

• „Gras drüber - Nicht nur eine Sonderausstellung des deutschen Berbau-Museums Bochum"
  Dr. Torsten Meyer (Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok), Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen)
   
• Ohne Technik keine Umwelt
  Dr. Norman Pohl (Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte, Leiter Historicum, TU Bergakademie Freiberg)

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.