Forschung direkt ins Ohr: Angehende Pflegewissenschaftler*innen diskutieren (Alltags-)Theorien oder Theorien der pflegerischen Lebenswelt
Um gedankliche Ausschnitte zu bündeln eignen sich beispielsweise Podcasts, vor allem dadurch, weil sie die Authentizität der Sprecher*innen erhalten, die mit und durch ihre Ausführungen zu weiteren Dialogen einladen möchten. Denn: Theorie kann als Diskurs verstanden werden (Zima, 2004). Mit Begriffen machen wir uns in unserer Welt verständlich. „Deshalb sind kulturspezifische Reflexionen (…) von Zeit zu Zeit nötig“ (Welsch, 1998). In der Bahn, auf dem Fahrrad oder am Campus begleiten uns zunehmend mehr Podcasts. Sie verschaffen uns Flexibilität, inhaltliche Freiheit und Unverbindlichkeit, denn sie fügen sich in den Alltag ein (vgl. Schweer, 2011).
Inhaltlich beschäftigen sich die im Modul entstandenen Podcasts mit der Frage, was wir unter Pflege verstehen. Im Mittelpunkt des reflexiven Prozesses steht der Mensch. Die Studierenden nähern sich dabei den ganzheitlichen/einheitlichen Paradigmas an. Oftmals klingt der Kanon in der gesundheitlichen Begleitung an, dass Menschen ganzheitlich versorgt werden sollten. Dieser Betrachtung liegt das Verständnis zugrunde, dass der Mensch ein bio-psycho-sozial-spirituelles Wesen ist. Analog dazu betrachtet das einheitliche Paradigma den Menschen als Person, die in einer dynamischen Interaktionsrhythmik in und mit seiner Umwelt in Beziehung steht. Genau dieses theoretische Fundament gilt es mit zu Leben zu füllen. „Professionell Pflegende [dürfen] Theorien nicht einfach nur nutzen, sie müssen Theorien entwickeln, testen und erweitern. Nicht um der Wissenschaft willen, vielmehr kluger Praxis willen.“ (Ellis, 1969)
Der Podcast wurde von Sarah Fabisch und Juliane Weser erarbeitet.
Kontakt
Institut für Gesundheit