Das Elterncafé im Kinderhaus Pusteblume bietet Raum für Austausch und Zuspruch

Wer Verlust und Trauer schon einmal erlebt hat, kann möglicher Weise erahnen, wie Eltern es gehen mag, deren Kind an einer nicht heilbaren Krankheit leidet. - Ein Thema, mit dem sich die Studentinnen Sandra Gorenz und Luisa Müller während ihres Praktikums im Bachelorstudium der Sozialen Arbeit intensiv auseinandergesetzt haben. Ein Elterncafé wird zum Ort der Begegnung.

Damit Sorgen, Ängste und Trauer nicht zur unerträglichen Last werden, bietet das Elternafé im Kinderhaus Pusteblume in Burg (Spreewald) Raum für Austausch und Zuspruch. Hier stehen die Eltern lebensverkürzend erkrankter Kinder im Mittelpunkt. Gespräche und das Zusammentreffen mit Menschen, denen es ähnlich geht, helfen Betroffenen ergänzend zu verschiedenen therapeutischen Angeboten. Basierend auf den Erfahrungen anderer lernen die Eltern, mit ihrer Situation umzugehen und Reaktionen von Freunden und Bekannten zu verstehen. Nicht selten sind ganze Familien betroffen.

Im Johanniter–Kinderhaus Pusteblume in Burg (Spreewald) nahm neben Beratungsangeboten die Idee eines Elterncafés ganz konkrete Formen an, als die beiden BTU-Studentinnen Sandra Gorenz und Luisa Müller das Konzept für das neue Veranstaltungsformat entwickelten. Im Rahmen ihres Praktikums im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit trugen sie mit Unterstützung von Christina Blohm, der pädagogischen Leiterin des Johanniter-Kinderhauses in Burg, maßgeblich dazu bei, dass das Elterncafé am 21. Januar 2023 eröffnet werden konnte.

Sandra Gorenz sagt dazu: „Bis es soweit war, gab es vieles zu bedenken, zu organisieren und selbstverständlich haben wir auch jede Menge gelernt. Dabei hatten wir sehr viel Unterstützung von Seiten des Johanniter-Regionalverbandes.“  Luisa Müller ergänzt: „Wir haben unheimlich viel über die Arbeitsweise und die Strukturen des Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gelernt. Wichtig ist jedoch – und darüber freuen wir uns sehr – dass das Angebot sehr gut angenommen wird und wir etwas für die betroffenen Familien tun konnten, was eine echte Hilfe ist.“

Beratungen und Gespräche können eine wertvolle Unterstützung sein. Insbesondere das Zusammentreffen und der Austausch mit Betroffenen, die Ähnliches erleben oder erlebt haben, sind nicht zu unterschätzen. Sie spenden nicht nur Trost, sondern bieten wichtigen Raum für kurze Auszeiten. Die Treffen im Elterncafé finden einmal monatlich, jeweils am ersten Freitag statt. Die regelmäßige Teilnahme von acht bis zehn Personen zeigt, dass sich die Familien gut darauf einstellen können.

Sandra Gorenz resümiert: „Wir haben viel Wert darauf gelegt, dass der Raum einladend ist und die Atmosphäre stimmt. Mütter und Väter bringen sich auch gern selbst ein. Da werden Kuchen gebacken, jeder trägt etwas bei. Es ist sehr familiär.“ „Und das soll es auch sein“, unterstreicht Luisa Müller, „das Wichtigste bleibt der Kontakt zueinander, das Zuhören, das Erzählen, der Trost und das Mut machen. Unsere Eltern sind nicht allein!“ Sandra Gorenz fügt hinzu: „Diese Arbeit ist nicht traurig. Es gibt viele schöne Momente!“

Das Elterncafé bietet neben den monatlichen Treffen für den Austausch, thematische Abende oder Informationsveranstaltungen an. Das Konzept baut auf die Unterstützung der Eltern und ehrenamtliches Engagement. Das Elterncafé ist spendenfinanziert und auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Für die Weiterentwicklung des Projektes ist es geplant, weitere BTU-Studierende im Rahmen ihres Praktikums in der Sozialen Arbeit einzubeziehen. Sie lernen im Praktikum, im Studium erworbenes Wissen realitätsbezogen anzuwenden. Neben dem Bezug zur Sozialen Arbeit lernen die Studierenden auch Strukturen und Abläufe in den betrefenden Einrichtungen und Unternehmen kennen.

Es gibt eine Reihe von sozialen Einrichtungen, die in solchen und ähnlichen Situationen beispielsweise mit Therapieangeboten, Geschwisterarbeit oder Trauerarbeit ganz individuell unterstützen.

Kontakt

Sandra Gorenz, Absolventin Bachelor Soziale Arbeit, Mitentwicklerin „Elterncafé“, hat nach der Projektarbeit noch bis 31. Juli 2023 im Bereich Fundraising bei dem Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gearbeitet: Sandra.gorenz(at)b-tu.de

Luisa Müller, Absolventin Bachelor Soziale Arbeit, Mitentwicklerin „Elterncafé“: luisa.mueller(at)b-tu.de

Kontakt

Susett Tanneberger
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3126
susett.tanneberger(at)b-tu.de
Sandra Gorenz und Luisa Müller (v.l.) mit Blumen als Dank anlässlich der Eröffnung des Elterncafés im Kinderhaus Pusteblume (Foto:Maria Tschanter, Marketing / Vertrieb / Kommunikation, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)
Auf die richtige Atmosphäre und wohl überlegte, ausgesuchte Details legten die Studentinnen sehr viel Wert. (Foto: Sandra Gorenz, Fundraising, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)
Klinikclouwns im Johanniter–Kinderhaus Pusteblume (Foto: Maria Tschanter, Marketing / Vertrieb / Kommunikation, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)