Filmworkshop für Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Polen

Das Energy-Borderlands-Subprojekt „Filmwork - Dreiländerdreieck“ führte filmisch an Themen der Grenzforschung und Energiewende heran.

Vom 31.05.-02.06.2023 wurde für Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der Oberschule Weinau in Zittau, sowie der Grundschule Nr. 5 Boleslawa Chrobrego in Bogatynia (Polen) ein Filmworkshop angeboten. Das vom Deutsch-polnischen Jugendwerk geförderte Vorhaben, welches gleichzeitig Subprojekt des BMBF-Projekts „Energy Borderlands“ darstellte, nahm sich zum Ziel Zukunftsvisionen mit den Teilnehmenden grenzüberschreitend zu denken. Dabei wurden mit den Teilnehmenden ortsbezogene (ökologische) Herausforderungen der Region diskutiert und filmisch unter dem Motto "Zukunft im Dreiländereck in Zeiten der Energiewende“, unter fachkundiger Anleitung von Kamil Bembnista (Dokumentarfilmregie, Grenzforschung), Joanna Piechotta (Kamera) und Hanna Schudy (Umweldforschung), herausgearbeitet. Den Jugendlichen wurde auf diese Weise ermöglicht, einerseits die medialen und konzeptionellen Prozesse des Filmemachens kennen zu lernen, anderseits das Thema der Energietransformation in grenzübergreifenden Kontext und der Frage der Zukunft des Dreiländerecks zu beleuchten. Thematischer Hintergrund war dabei der internationale Disput um den Braunkohletagebau Turów, welcher in den kommenden Jahren seine Stellung als Wirtschaftsmotor der Region verlieren wird und Zukunftsvisionen daher neu gedacht werden müssen.

Die Inhalte des Workshops wurden einerseits spielerisch angegangen, andererseits das Thema um die Energiewende mit der nötigen Portion an Reflexion diskutiert. Anhand von Beispielen aus den Genren interaktive Reportage und Dokumentarfilm, wurden zunächst auf die Herausforderungen und Chancen der Grenzregion in Hinblick auf Umwelt und Energiewende aufmerksam gemacht. Dabei kamen die Teilnehmenden schnell zu dem gemeinsamen Schluss, dass der Abbau Braunkohle auf der polnischen Seite aktuell eine wesentlich größere Rolle spiele, als auf der deutschen Seite. Die Tradition der „Braunkohle“ sei aber auf beiden Seiten gleichermaßen vorhanden.

In einer anschließenden Einführung in die Filmtechnik, bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit auf das Alter abgestimmte Details kennenzulernen und selbst auszuprobieren. In den Kleingruppen wurden anschließend Materialien mit Schüler*innen und Lehrer*innen auf dem Schulgelände, Passant*innen, Verkäuferinnen und Bewohnern der umliegenden Häuser gedreht. Inhaltlich wurden Themen um die Zukunft der Grenzregion, Energiewende, aber auch Ereignisse, die die Grenzregion prägten, sowie die Neißeflut aus dem Jahr 2010, angeschnitten. Mit teils experimentellen Vorgehen, inszenierten die Teilnehmenden sogenannte Schnittbilder um den Narrativen aus den Interviews Ausdruck zu verleihen. Die Ergebnisse der Aufnahmen wurden schließlich in einer Abschlusssichtung gemeinsam gesichtet und ausgewertet.

Kontakt

Kamil Bembnista
Regionalplanung
T +49 (0) 355 69-3134
Kamil.Bembnista(at)b-tu.de
© Joanna Piechotta
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