Die Lausitz als Reallabor der Energiewende

BTU-Forschung auf den zukunfts technologie tagen über Elektroautos als „rollende Kurzzeitspeicher“ und die Integration Erneuerbarer Energie mit kohlebasierten Speichertechnologien

Zum zweiten Mal finden die zukunfts technologie tage in Cottbus statt. Mit dabei: Die BTU-Professoren Hans-Joachim Krautz vom Lehrstuhl für Kraftwerkstechnik und Harald Schwarz, Lehrstuhl für Energieverteilung und Hochspannungstechnik. Beide waren im Rahmen des Kongresses „Technologische Herausforderungen der Energiewende“ als Gastredner vertreten. Der Vortrag von Prof. Krautz zum Thema Erzeugung stellt die Integration Erneuerbarer Energie mit kohlebasierten Speichertechnologien in den Mittelpunkt. Der Fokus von Prof. Schwarz liegt auf dem Einsatz von Elektroautos als „rollende Kurzzeitspeicher“, ein Thema mit dem sich der Lehrstuhl für Energieverteilung und Hochspannungstechnik im Rahmen des Projektes e-SolCar seit drei Jahren befasst.

Besonders für die Lausitz besteht Bedarf an neuen Speichertechnologien, denn „der Anteil von EEG-Strom in ostdeutschen Netzen liegt mittlerweile schon bei 80 bis 90 Prozent“, so Prof. Schwarz. Netzbetreiber müssten daher bereits an 250 Tagen im Jahr konventionelle Einspeiser einsenken oder abschalten, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. „Hier könnten die Elektroautos als Kurzzeitspeicher eingesetzt werden, um z.B. den Zeitraum zu verlängern, in dem auf hohe EEG-Überspeisungen reagiert werden muss“, erklärt Schwarz. Heute bleiben den Verantwortlichen dafür oftmals nur 15 Minuten. Die Fahrzeuge können aber auch auf regenerative Unterdeckung reagieren und zurück ins Netz speisen. Das von Prof. Schwarz in Zusammenarbeit mit Vattenfall und German E-Cars durchgeführte Projekt findet nach 400.000 Testkilometern nun seinen Abschluss.

Die zukunfts technologie tage - organisiert von unitedSale & more GmbH und der Energieregion Lausitz - vernetzen im Rahmen des zweitägigen Programmes Aussteller, Kongressteilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie interessierte Bürger und informieren über die neuesten Entwicklungen in der Energiebranche. Ziel ist es, „die Lausitz als Reallabor der Energiewende“ abzubilden und voranzubringen, so der Ministerpräsident Dietmar Woidke formuliert.