Wirtschaftsminister Christoffers würdigt Forschungsaktivitäten der BTU

Netzstabilität durch Elektro-Fahrzeuge als Energiespeicher

Bei seinem Besuch des 16. Brandenburger Energietages hat Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg als einen der „wichtigsten wissenschaftlichen Partner des Landes“ bezeichnet. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit der Forschung im Bereich der Speichertechnologien.

"In der letzten Zeit sind mehrere Speicherprojekte in Brandenburg auf den Weg gebracht worden, die seitens des Ministeriums für Wirtschafts- und Europaangelegenheiten im Rahmen der Speicherinitiative unterstützt worden sind. Gleichwohl wird noch viel Forschungsarbeit notwendig sein, bis das Ziel erreicht ist, zuverlässig Strom aus Erneuerbaren Energien jederzeit bereitzustellen. Dazu leisten das Wasserstoffzentrum und das Forschungsprojekt e-SolCar der BTU Cottbus-Senftenberg einen wichtigen Beitrag", so der Minister.

Im Projekt e-SolCar werden Elektroautos zu "rollenden Energiespeichern" umfunktioniert, die nicht nur Strom laden, sondern auch wieder ans Netz zurückgegeben können. "Diese Fahrzeuge könnten z.B. Energieüberschüsse aufnehmen und damit zur Netzstabilität beitragen. Ein gerade für Brandenburg wichtiges Szenario, da hier die Energie-Erzeugerleistung aufgrund starker Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien zeitweise um ein Vielfaches über der Abnahme liegt", so Prof. Dr.-Ing. Harald Schwarz vom Lehrstuhl für Energieverteilung und Hochspannungstechnik der BTU Cottbus-Senftenberg. Während der bundesdeutsche Durchschnitt von EEG-Einspeisungen unter 30 Prozent beträgt, werden in Ostdeutschland schon heute Quoten von 80 bis 100 Prozent erreicht – eine Belastung für den Netzbetrieb. Die Fortschritte im Projekt e-SolCar waren dann auch Teil eines von Schwarz moderierten Forums zum Thema "Nachhaltige Mobilität in der Hauptstadtregion".

Dass Fahrzeuge mit teil- oder vollelektrischen Antrieben ganz oben auf der Agenda der Automobilhersteller stehen, bestätigte Prof. Dr. Helmut Schramm, Leiter Produktion Elektrofahrzeuge bei BMW. Er gab zum Abschluss des Forums einen Einblick in das Nachhaltigkeitskonzept seines Unternehmens und betonte, dass auch bei Elektro-Fahrzeugen "der Spaß am Fahren und am Design" entscheidend für den Verkaufserfolg sind. Vom Design des BMW i8 konnten sich die Besucher des Energietages selbst überzeugen. Der "Sportwagen der Zukunft" parkte vor dem Audimax-Gebäude der BTU.

Der Brandenburger Energietag ist eine Traditionsveranstaltung des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums und wird unter der Federführung der Brandenburgischen Technologie Initiative (ETI) durchgeführt.