Erste exklusive Einblicke in Forschungserfolge und Labore: Energie-Innovationszentrum (EIZ) begeht 1. Jahresfachtagung

Das Strukturwandelprojekt der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) arbeitet mit über 70 Wissenschaftler*innen aus 15 Fachgebieten gemeinsam mit mehr als 40 Partnereinrichtungen an der klimaneutralen Energieversorgung der Zukunft und agiert dabei unter dem Motto „Regionaler Fokus, globale Wirkung: Innovative Lösungen für die Energiewende“.

Seit dem erfolgreichen Kick-Off im April 2023 wird die Transformation des Lausitzer Reviers von einer Kohleregion hin zu einer zukunftsfähigen Energieregion am neuen Energie-Innovationszentrum (EIZ) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg aktiv mitgestaltet. Das internationale Team forscht am vernetzten, digitalen Energiesystem der Zukunft und setzt dabei darauf, erneuerbare Energien und Sektorenkopplung als eine der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kernkompetenzen der Lausitz weiterzuentwickeln. Erste Ergebnisse der interdisziplinären und international anerkannten Forschung und den aktuellen Stand seiner Labore konnte das EIZ am 24. & 25. April im Hotel Lindner und im Startblock B2 in Cottbus vor 100 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik präsentieren.

„Seit seiner Gründung im August 2022 hat sich das EIZ rasch weiterentwickelt und den Aufbau seiner Labore und Forschungsinitiativen vorangetrieben. Mit der 1. Jahresfachtagung 2024 haben wir eine interdisziplinäre Plattform für Fachkräfte und Wissenschaftler*innen u.a. aus den Bereichen Energietechnik und -wirtschaft in der Region Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen. Auf der Tagung konnten wir unseren Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bereits erste Zwischenergebnisse vorstellen. Die enormen  Handlungsbedarfe für eine erfolgreiche Energiewende auf der einen Seite und für die regionale Strukturentwicklung auf der anderen Seite bilden dabei den Konsens, auf dessen Grundlage wir die gemeinsame Arbeit in Forschung und Transfer im weiteren Projektverlauf intensivieren werden“, machten Prof. Dr.-Ing. Johannes Schiffer und Prof. Dr. Felix Müsgens deutlich, die das Projekt gemeinsam initiiert haben und leiten.

BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande schaut optimistisch auf die bisher geleistete Arbeit am EIZ: „Das Energie-Innovationszentrum ist sehr erfolgreich gestartet, das zeigen auch die ersten auf der Tagung präsentierten Ergebnisse. Das große Verbundvorhaben stärkt mit seinen Forschungsaktivitäten, den Netzwerken in der Region und dem Transfer in die Wirtschaft unsere Profillinie Energiewende und Dekarbonisierung an der BTU. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Transformation der Lausitz in das Zeitalter erneuerbarer Energien und Digitalisierung und stellen Lösungen für global die Welt Die herausragende Qualifikation und der hohe Internationalisierungsgrad des Forschungsteams sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem vielfältigen Partnernetzwerk der Region versprechen eine überaus positive Projektentwicklung.“

Das EIZ zählt zu den größten Brandenburger Wissenschafts- und Transferprojekte im Rahmen des Strukturwandels. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das EIZ in der vierjährigen Aufbauphase mit bis zu 28 Millionen EUR. Mit diesen Mitteln sind 74 Stellen für Wissenschaftler*innen in 15 Fachgebieten neu geschaffen worden. Über 40 externe Partner pflegen derzeit bereits eine Zusammenarbeit mit dem EIZ: Weitere Phasen für eine bis zu zehnjährige Gesamtlaufzeit sind geplant. Neben der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die neuartige Laborinfrastruktur im Wert von weiteren 18,5 Millionen Euro von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gefördert. Die Finanzierung erfolgt über die Förderrichtlinie der Staatskanzlei des Landes Brandenburg zur Strukturentwicklung Lausitz. Die Mittel kommen aus dem Strukturstärkungsgesetz des Bundes.

Im Rahmen der 1. Jahresfachtagung, die sowohl technische als auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Fragestellungen der Energiewende mit speziellem Bezug zur Strukturentwicklung in den Mittelpunkt rückte, konnten aktuelle Herausforderungen im Energiesektor sowie die sich stetig eröffnenden neuen Möglichkeiten in der Energiebranche diskutiert werden. Die Keynotes renommierter Gäste aus Wissenschaft und Forschung stießen dabei auf besonders großes Interesse: So sprach Prof. Dr. Caren Tischendorf (HU Berlin) über die Modellierung von Energienetzen und Prof. Dr. Gunnar Luderer (TU Berlin & Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) zu Transformationswegen und Emissionsvermeidung. Prof. Dr. Rainer Quitzow (TU Berlin & Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam) brachte mit seinem Vortrag zur Geopolitik der Energie und des industriellen Wandels eine politische Perspektive auf die Entwicklung der Industrie in Deutschland und Europa ein. Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) informierte in seinem Vortrag zum Thema E-Fuels, das derzeit auch in der Öffentlichkeit vielfach diskutiert wird.

Im Rahmen von wissenschaftlichen Sessions und Posterpräsentationen stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des EIZ ihre aktuellen Forschungsarbeiten vor und traten dazu gemeinsam in einen aktiven Austausch.

Das Energie-Innovationszentrum (EIZ) vereint Kompetenzen und gesellt sich zu weiteren Energie-Forschungsprojekten an der BTU Cottbus-Senftenberg, wie „RefLau – Referenzkraftwerk Lausitzoder „SpreeTec neXt – Neue Fertigungstechnologien dezentraler Energietechnik“. Als Teil des zukünftigen Lausitz Science Parks (LSP) ist das EIZ wesentlicher Bestandteil des LSP-Clusters „Energiewende und Dekarbonisierung“. Es verantwortet hier für die BTU und gemeinsam mit Frauenhofer IEG den Bereich „Energiesysteme“. Im LSP werden sich zudem Institute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft, aber auch das Zentrum für Hybridelektrische Systeme Cottbus (chesco) niederlassen. Gemeinsam mit Stadt und Land will die BTU im Lausitz Science Park exzellente Grundlagenforschung und angewandte Forschung mit innovativen Ausgründungen und zahlreichen Unternehmensansiedlungen zusammenbringen.

Über das Energie-Innovationszentrum

Das Energie-Innovationszentrum setzt auf gezielte Innovationen, industrienahe, produktorientierte Technologieentwicklung und -transfer sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für Wirtschaft und Wissenschaft. Im Fokus stehen sowohl technische als auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Fragestellungen der Energiewende mit speziellem Bezug zur Strukturentwicklung. Das Zentrum soll als Plattform dienen, um die entwickelten Ansätze und Technologien auf andere Regionen und auf die europäische Ebene zu übertragen.

Das EIZ besteht aus sechs vernetzten Einrichtungen mit eigenen thematischen Schwerpunkten.Mit 15 Fachgebieten und Lehrstühlen der BTU Cottbus-Senftenberg sowie mit über 40 weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft ist das EIZ optimal für interdisziplinäre Forschung aufgestellt. Partner sind u.a. 50Hertz Transmission GmbH und die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG.

Kontakt

Paula Hromada
Regelungssysteme und Netzleittechnik
T +49 (0) 355 69-4199
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