Interview mit BTU Alumnus Dr. Sebastian Herke (Architektur)

"Meine Erfahrungen an der BTU waren sehr gut. Die Uni bietet einen guten Betreuungsschlüssel und ich fand das Studium darüber hinaus sehr vielseitig. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter waren toll."

Dr. Sebastian Herke hat Architektur in Cottbus studiert und 2018 im Bereich Planungs- und Bauökonomie promoviert. 2019 erschien sein Buch „Das Leistungsbild des Architekten beim Planen und Bauen im Bestand“ beim Springer Vieweg Verlag, das auch in unserem IKMZ zur Verfügung steht. 2019 wurde er Geschäftsführer des Ingenieurbüros CGG, seit 2021 ist er Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH (GWC) und verantwortet hier unter anderem die zahlreichen Bauvorhaben und Neubauten, die in den nächsten Jahren im Rahmen des Strukturwandels geplant sind. Mit 17.000 Wohnungen und 500 Gewerbeimmobilien ist die GWC Brandenburgs größter Wohnungs- und Gewerbevermieter.

Hallo Herr Dr. Herke, wie sind Sie zum Architekturstudium gekommen und wie kam es zu ihrer Spezialisierung in der Bauökonomie?
Ich wollte entweder Bauingenieurwesen oder Architektur studieren und habe zuerst ein Probestudium absolviert. Dann wurde ich ganz klassisch von der Studienberatung der BTU beraten, habe mich über die konkreten Inhalte informiert und das mit meinen Interessen abgeglichen. Den Studiengang Architektur fand ich damals vielseitiger, weltoffener und progressiver. Während des Studiums habe ich mich für die Spezialisierung Bauökonomie entschieden, weil ich es interessanter fand und es bessere wirtschaftliche und berufliche Möglichkeiten nach dem Abschluss bietet.

Sie haben an der BTU studiert und promoviert. Wie waren Ihre Erfahrungen hier?
Meine Erfahrungen an der BTU waren sehr gut. Die Uni bietet einen guten Betreuungsschlüssel und ich fand das Studium darüber hinaus sehr vielseitig. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter waren toll. Ich habe mich für die Promotion an der BTU entschieden, da ich mit Professor Wolfdietrich Kalusche einen Ansprechpartner und Doktorvater gefunden hatte, der deutschlandweit einen sehr guten Ruf genießt und auf dem Gebiet der Planungs- und Bauökonomie sowohl in der Lehre als auch in der Wissenschaft ausgezeichnete Beiträge leistet. In Deutschland gibt es nur wenig Universitäten, die diesen Schwerpunkt abbilden und die BTU gehörte damals noch dazu.

Sie sind Geschäftsführer der GWC. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Als Geschäftsführer des größten Wohnungsunternehmens in Brandenburg trage ich die Verantwortung für rund 140 Mitarbeiter. Mein Job ist es u.a., das kommunale Unternehmen vor allem im Strukturwandel zukunftssicher aufzustellen. Dabei spielen oft die gesetzlichen Vorgaben zur Klimaneutralität eine wesentliche Rolle – das Bauen und Vermieten wird immer komplexer, aber auch die veränderten Anforderungen von Mieterinnen und Mietern an das Wohnen der Zukunft. Ich begleite große Bauprojekte, arbeite strategisch und halte auch Vorträge vor verschiedenen Interessengruppen oder Gremien der Stadt.

Was für Herausforderungen bringt der Strukturwandel für Ihre Arbeit und die GWC?
Wir haben die Aufgabe, den Rückkehrern oder den unterschiedlichen Personengruppen, die nach Cottbus ziehen, einen passenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es eine Herausforderung, den Bedarf der ganz unterschiedlichen Zielgruppen abzudecken, von der Professorin, die neu an die Uni berufen wurde, bis zu den Azubis, die hier in Cottbus ihre berufliche Laufbahn starten und in die erste eigene Wohnung oder WG ziehen möchten. Auch das Thema Fachkräftesicherung und Digitalisierung spielt vor dem Kontext des Strukturwandels eine große Rolle für uns.

Woran erinnern Sie sich am liebsten aus Ihrer Studienzeit an der BTU?
Besonders schöne Erinnerungen habe ich an mein Auslandssemester, welches ich damals in Italien absolvierte. Auch bis heute anhaltende Freundschaften habe ich durch das Studium an der BTU gewonnen, dazu viele Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen und vor allem die vielen internationalen Kontakte.

Kontakt

Daniel Ebert
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