Max-Grünebaum-Preis und Ernst-Frank-Förderpreis der BTU 2024 in Cottbus verliehen
Preisverleihung im Staatstheater Cottbus
An einem herbstlichen Sonntag fand im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus die diesjährige Preisverleihung der Max Grünebaum-Stiftung statt. Die feierliche Zeremonie fand inzwischen zum 27. Mal statt und zählt mittlerweile zur Cottbuser Stadttradition. Vor dem Hintergrund der bemerkenswerten Geschichte der Max Grünebaum-Stiftung ist die alljährliche feierliche Verleihung der Max-Grünebaum-Preise ein emotionaler Höhepunkt im kulturellen und wissenschaftlichen Leben der Stadt Cottbus.
Die BTU-Preisträger*innen 2024
Dr. Charlotte Gerling, eine Postdoktorandin an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), wurde für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Klimaanpassung und des Biodiversitätsschutzes mit dem Max-Grünebaum-Preis 2024 ausgezeichnet. Ihre Dissertation mit dem Titel „Economics of Climate Adaptation for Biodiversity Conservation“ beleuchtet, wie ökonomische Ansätze dazu beitragen können, den Artenschutz im Angesicht des Klimawandels effektiver zu gestalten. Ihre Forschung verbindet ökologische, ökonomische und klimawissenschaftliche Ansätze und liefert praxisorientierte Lösungsansätze zur Sicherung der Biodiversität.
Neben Dr. Gerling erhielt der Student Adrian Körnig den Ernst-Frank-Förderpreis 2024. Körnig, der Wirtschaftsingenieurwesen an der BTU studiert, überzeugte durch seine exzellenten akademischen Leistungen und sein Engagement innerhalb der studentischen Unternehmensberatung Jalta Consultants e.V. Sein nächstes Ziel ist ein Auslandssemester an der Deakin University in Melbourne, Australien, wo er seine Kenntnisse in digitaler Produktion und Automatisierung vertiefen wird. Der Ernst-Frank-Förderpreis wird ihm dabei helfen, die Studiengebühren zu finanzieren und sich ganz auf seine akademische Weiterentwicklung zu konzentrieren.
Max-Grünebaum-Preisträgerin 2024 des Staatstheater Cottbus ist die Mezzosopranistin Rahel Brede. Den Karl-Newman-Förderpreis 2024 erhält die Regieassistentin Julia Daniczek.
Dotiert ist der Max-Grünebaum-Preis mit jeweils 5.000 Euro, der Förderpreis mit 3.500 Euro. Der Förderpreis für die BTU finanziert ein Auslandssemester, der Förderpreis für das Staatstheater eine Theaterreise nach London.
Seit über 25 Jahren vergibt die Max Grünebaum-Stiftung Preise an junge Künstler*innen und Wissenschaftler*innen und setzt damit ein Zeichen für Verständigung und die Förderung von Talenten in der Lausitzregion. Die Verleihung der Preise ist nicht nur eine Würdigung herausragender Leistungen, sondern auch eine Erinnerung an die Geschichte der Familie Grünebaum, die in Cottbus tief verwurzelt ist.
Hintergrund
Max Grünebaum-Stiftung Cottbus
Max Grünebaum (1851-1925) war Tuchfabrikant und Cottbuser Ehrenbürger und verband als erfolgreicher Unternehmer soziales Engagement und Mäzenatentum in vorbildlicher Weise und förderte zeitlebens das Cottbuser Theater. Im Zuge von rassistischen Verfolgungen wurden die Nachfahren Max Grünebaums in der Zeit des Dritten Reiches aus Deutschland vertrieben, das Familienvermögen wurde enteignet. Die Familie Grünebaum begab sich nach England einen Neuanfang.
In Erinnerung an das Wirken von Max Grünebaum in Cottbus errichteten die in England lebenden Enkel im Mai 1997 die Max Grünebaum-Stiftung, deren Anliegen es ist, die guten Beziehungen zwischen Cottbus und England weiter zu fördern. Um das Staatstheater Cottbus und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg zu unterstützen, verleiht die Stiftung jährlich an künstlerische und wissenschaftliche Nachwuchskräfte die Max-Grünebaum-Preise.