BTU-Studierende an Neugestaltung von Cottbuser "Platz an der Sonnenuhr" beteiligt
Eine vielen bekannte Grünanlage der Cottbuser Altstadt ist der sogenannte „Platz an der Sonnenuhr“. Zwischen Klosterkirche, Rathaus und Altmarkt gelegen, ist die Fläche aktuell wenig ansprechend. Es mangelt an Möglichkeiten zum Verweilen. Um dies zu ändern, will die Stadt Cottbus/Chóśebuz den Platz an der Sonnenuhr in Zusammenarbeit mit Masterstudierenden der Stadtplanung und Architektur an der BTU Cottbus-Senftenberg, sowie zwei Planungsbüros und Stadtbewohner*innen neugestalten und an moderne Nutzungsanforderungen anzupassen.
Im Rahmen eines Stegreifes (Kurzentwurfsprojekt) visualisierten die Studierenden der BTU ihre initialen Vorstellungen und Ideen. Neben Vorschlägen wie einem Steg aus Holz, großen Pflanzkelchen, einem Wasserspielplatz oder einer interaktiven Sonnenuhr gab es kreative Ansätze zur Neugestaltung der Grünfläche. Unterstützt wurden die Studierenden während dieser Phase nicht nur vom Fachgebiet für Landschaftsarchitektur, sondern auch von Mitarbeitenden der Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie dem Fachgebiet Infrastruktur- und Mobilitätsplanung der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung der BTU.
Eine achtköpfige Jury mit Mitgliedern aus den beteiligten Fachgebieten, der Stadtverwaltung und den beauftragten Planungsbüros wertete elf abgegebene Stegreifentwürfe aus. Die fünf besten Konzepte wurden in drei Planungswerkstätten Anfang 2024 in enger Zusammenarbeit der Studierenden mit den Architekturbüros „Octagon“ und „Studio futura“ verfeinert, um sie realen Anforderungen anzupassen: Ideen wurden konkretisiert, vor allem im Hinblick auf Klimaoptimierung, Regenwassermanagement, Funktionalität und Materialität. Die siegreichen Entwurfsteams sind Andre Leon Schmidt & Willi Willinki, Paul Breitenfeldt & Saskia Wacke, Susanne Schneider-Weller & Hanna Sophie Reinhardt, Eric Jordan Klink & Florian Kühn, Melike Koc & Philip Wucher.
Dr. Simon Colwill, Akademischer Mitarbeiter am Institut für Stadtplanung der BTU Cottbus-Senftenberg und einer der Lehrenden der BTU-Veranstaltung zur Umgestaltung des Platzes an der Sonnenuhr sagt zu der Besonderheit des Projekts: „Das Besondere an diesem Projekt liegt in seiner dreistufigen, kooperativen Struktur, die Universität, Stadtverwaltung, Planungsbüros und Bürger miteinander verbindet, beginnend mit einem offenen studentischen Wettbewerb.“
Darüber hinaus betont Dr. Colwill: „Der besondere Mehrwert besteht in der praxisnahen Lernerfahrung für Studierende: Sie entwickeln kreative Entwürfe, arbeiten eng mit erfahrenen Landschaftsarchitekten zusammen und erleben direkt, wie Bürgerbeteiligung die Stadtentwicklung beeinflusst. Diese Kombination aus Bildung, Praxis und Bürgerpartizipation fördert nicht nur innovative Ansätze, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit dem Stadtraum Cottbus. Insgesamt ermöglicht das Projekt eine konstruktive Zusammenarbeit und fördert den Austausch zwischen Theorie, Praxis und Öffentlichkeit in der Stadtgestaltung.“
Innerhalb von wenigen Monaten wurden aus den ersten Ideen fertige Entwurfsvorschläge, die im September und Oktober 2024 online von Interessierten eingesehen und bewertet werden konnten. Die studentischen Entwürfe werden am 12. November 2024 im Rahmen einer Bürgerveranstaltung der Stadt Cottbus/Chóśebuz ausgestellt und präsentiert. Hier haben die Bürger*innen noch einmal die Möglichkeit, ihre Meinungen einzubringen. Im Anschluss sollen auch die Erkenntnisse aus diesem Dialog in die konkrete Neugestaltung des Platzes an der Sonnenuhr einfließen.
Zum World Town Planning Day
Am 8. November ist World Town Planning Day (oft auch „World Urbanism Day“; deutsch: Welttag der Stadtplanung). Seit 1949 findet dieser Aktionstag jedes Jahr statt und wird aktuell in über 30 Ländern gefeiert. Ins Leben gerufen wurde der World Town Planning Day vom argentinischen Professor Maria della Paolera (1890-1960) mit dem Zweck, der breiten Öffentlichkeit die Ziele und Ideen der Stadtplanung näherzubringen. Außerdem soll dieser Tag dazu dienen, den internationalen Austausch von Stadtplaner*innen und allen daran Interessierten zu fördern. Wir nutzen diesen Anlass gern, um das obenstehende Projekt mit studentischer Beteiligung vorzustellen.