Nachhaltige Industrie – BTU-Doktorand befasst sich mit den Herausforderungen der Dekarbonisierung
John Joe Padua, Doktorand am Lehrstuhl für Energiewirtschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte dazu beitragen, die industrielle Produktion CO2-arm, ressourceneffizient und nachhaltig zu gestalten. Sein Fokus liegt hierbei auf der Wasserstoffinfrastruktur und dem europäischen Strommarkt. Darüber hinaus arbeitet er mit anderen Forscher*innen zusammen, um die Importkosten von wasserstoffbasierten Rohstoffen wie grünem Ammoniak, flüssigem und gasförmigem Wasserstoff sowie Methanol zu bewerten.
Der Nachwuchswissenschaftler begann seine akademische Laufbahn in seiner Heimat Indien, wo er an der University of Calicut seinen Bachelor in Mechatronik erwarb. Für den Master verschlug es ihn nach Deutschland, genauer gesagt ans Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Dort analysierte John Joe Padua für seine Abschlussarbeit die Biomassepotenziale für die lokale Energieplanung. Nach diesem Kapitel führte ihn sein Weg an die BTU – wo er im Fachgebiet von Prof. Dr. Felix Müsgens promoviert – und er lernte schnell die enge Kooperation der Universität mit der Industrie und den Forschungseinrichtungen zu schätzen: „Die praktische Anwendung unseres Wissens ist entscheidend, und das liefert die BTU wirklich gut.“
Nicht nur die Universität und deren Wirken gefällt ihm, auch in Cottbus fühlt er sich wohl. Hier findet er alles, was er braucht. Einen Vorteil sieht er zudem darin, dass die Stadt kompakt und dennoch gut an größere Städte angebunden ist. „Es gibt immer etwas zu tun – sei es Schwimmen in der Spree oder Bouldern. Die Menschen sind freundlich und offen. Das genieße ich sehr“, berichtet er aus seinem Alltag.
Gerade nimmt John Joe an der ersten Decarbonisation Summer School teil, welche das Lausitz Science Network (LSN) gemeinsam mit dem Cluster Dekarbonisierung in der Industrie (CDI) organisiert. Vom 9. bis 11. September 2025 bringt die Veranstaltung unter dem Motto „Shaping the Future of Industry“ junge Talente aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um an der industriellen Dekarbonisierung zu arbeiten. „Ich erwarte, viele neue Einblicke und Perspektiven zu gewinnen, besonders aus der Sicht der Industrie“, erklärt John Joe Padua. Im Laufe eines intensiven dreitägigen Programms werden die Teilnehmer*innen mit Branchenexpert*innen und Forscher*innen in praktischen Workshops, realen Fallstudien und bei Ortsbesichtigungen zusammenarbeiten. Während eines Design Sprints erarbeiten die Teilnehmer*innen anwendungsorientierte Lösungen zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien und zur Förderung der Energiewende in Deutschland. „Es ist eine großartige Gelegenheit, sich zu vernetzen und hoffentlich zukünftige Co-Autor*innen für gemeinsame Forschungsprojekte zu finden“, freut sich John Joe Padua.
Seine langfristigen Ziele sind klar definiert. Nach der Promotion möchte er ein Unternehmen gründen, das auf nachhaltige Energielösungen spezialisiert ist. „Die Energiewende ist eine riesige Herausforderung, aber ich freue mich darauf, meinen Beitrag zu leisten und innovative Lösungen zu entwickeln.“