Max-Grünebaum-Preise 2025 in Cottbus verliehen
Max Grünebaum (1851−1925), Tuchfabrikant und Ehrenbürger der Stadt, Förderer von Kunst und Wissenschaft, wurde in der Zeit des Dritten Reiches enteignet und aus Deutschland vertrieben. Nach der Wiedervereinigung erhielten die Nachkommen Max Grünebaums Entschädigung für ihr geraubtes Vermögen und gründeten damit die nach ihrem Großvater benannte Stiftung. In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Max Grünebaum zum 100. Mal.
Am Sonntag, 9. November 2025, 11.00 Uhr, zeichnete die Stiftung im Großen Haus am Schillerplatz ganz im Sinne ihres Namensgebers zum 29. Mal herausragende Künstler*innen des Staatstheater Cottbus und Wissenschaftler*innen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) aus. Die Stiftung setzt damit einmal mehr ein Zeichen für Verständigung und Wertschätzung.
Die Veranstaltung eröffneten die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg Prof. Dr. Gesine Grande, Vorsitzende des Kuratoriums der Max Grünebaum-Stiftung sowie die Mitglieder des Kuratoriums Hasko Weber, Intendant des Staatstheater Cottbus, und Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Unter anderem ist die Sängerin Rahel Brede als Preisträgerin des vergangenen Jahres mit einem künstlerischen Beitrag zu erleben.
KI trifft Klassenzimmer
Bei der diesjährigen Preisverleihung wird ein neues, durch die Stiftung unterstütztes Projekt vorgestellt: das "Forschende Theater", in dem junge Menschen sich wissenschaftlich und künstlerisch mit Themen auseinandersetzen können. Im Pilotjahr ging es um Künstliche Intelligenz.
Zu Entstehung des Projektes sagt Peter Gumbel, Urenkel von Max Grünebaum: "Max Grünbaum war seiner Zeit voraus. Er verstand, wie wichtig neue Technologien sein können und setzte sich leidenschaftlich für Bildung ein. Anlässlich des 100. Jahrestages seines Todes fügt sich dieses Projekt perfekt in sein Vermächtnis ein."
Mit der Frage "Künstliche Intelligenz: Wie verändert sie unser Leben, wie gestaltet sie unsere Räume?" beschäftigten sich 20 Schüler*innen der Klasse 10 A der Sandower Theodor-Fontane-Schule während einer Projektwoche zum Beginn des neuen Schuljahres. Für die Teilnehmer*innen standen unter anderem ein Impulsvortrag zu Robotik, das Kennenlernen von humanoiden Robotern und Roboterhunden, Vorträge zur Stadtplanung mit KI-Bezug, Exkursionen in Stadträume und eine Technikführung durch das Große Haus des Staatstheaters Cottbus auf dem Programm.
Bei der Preisverleihung berichten Julia Burkow und Ennio Mucha, Klassensprecher*innen der 10a der Theodor-Fontane-Schule, über ihre Eindrücke und Erfahrungen. Begleitet wurde die Projektwoche von einem Kamerateam des Multimediazentrums der BTU, das dem Publikum der Festveranstaltung den fertigen Film präsentiert.
Damit wurde der Auftakt für ein langfristig angelegtes Projekt gegeben, welches jährlich mit 10.000 Euro durch die Max Grünebaum-Stiftung gefördert wird. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und dem Staatstheater Cottbus. Unter dem Titel "Theater – Wissen – Zukunft: Forschendes Theater" soll jedes Jahr eine Projektwoche stattfinden, bei der sich junge Cottbuser*innen in theaterpädagogischen und wissenschaftlichen Formaten gesellschaftlich relevanten Themen nähern.
Die Preisträger*innen 2025
Während der Festveranstaltung vergibt die Max Grünebaum-Stiftung jeweils einen Max-Grünebaum-Preis und einen Förderpreis an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und an das Staatstheater Cottbus.
Der Max-Grünebaum-Preis der BTU Cottbus-Senftenberg geht in diesem Jahr an Dr. Malte Welling. Der diesjährige Ernst-Frank-Förderpreis wird an Laura Pfeffer verliehen.
Max-Grünebaum-Preisträger 2025 des Staatstheater Cottbus ist der Bariton Nils Stäfe. Den Karl-Newman-Förderpreis 2025 erhält die Oberankleiderin Anna-Martha Thomas.
Der Max-Grünebaum-Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3.500 Euro. Der Förderpreis für die BTU finanziert ein Auslandssemester, der Förderpreis für das Staatstheater eine Theaterreise nach London.
Hintergrund
Max Grünebaum-Stiftung Cottbus
Der Tuchfabrikant und Cottbuser Ehrenbürger Max Grünebaum (1851-1925) verband als erfolgreicher Unternehmer soziales Engagement und Mäzenatentum in vorbildlicher Weise und förderte zeitlebens das Cottbuser Theater. Aus rassistischen Gründen wurden die Nachfahren Max Grünebaums in der Zeit des Dritten Reiches aus Deutschland vertrieben, das Familienvermögen wurde enteignet. Die Familie wagte in England einen Neuanfang.
In Erinnerung an das Wirken von Max Grünebaum in Cottbus errichteten die in England lebenden Enkel im Mai 1997 die Max Grünebaum-Stiftung, deren Anliegen es ist, die guten Beziehungen zwischen Cottbus und England weiter zu fördern. Um das Staatstheater Cottbus und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg zu unterstützen, verleiht die Stiftung jährlich an künstlerische und wissenschaftliche Nachwuchskräfte die Max-Grünebaum-Preise sowie Förderpreise.
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