Ein Holzhaus als Botschaft

Die diplomatische Vertretung des Deutschen Reichs in Ankara 1924 - Ringvorlesung mit Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting (HTWG Konstanz)

Die ehemalige deutsche Botschaft in Ankara war 1924 als eines der ersten Gebäude internationaler Gesandtschaften in der neuen türkischen Hauptstadt fertiggestellt worden. Das Holzhaus wurde in modularer Fertigteilbauweise von der Firma Christoph & Unmack aus Niesky geliefert, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. mit einer Reihe prominenter Architekten wie Hans Poelzig, Albinmüller, Hans Scharoun und Konrad Wachsmann Pionierarbeit für den industriellen Holzbau leistete. Der ungewöhnliche Bau dokumentiert sowohl den Stand der Holzbautechnologie in den 1920er Jahren als auch die Rezeption und Bedeutung dieses Baustoffes im Rahmen einer solch repräsentativen Bauaufgabe. Der Vortrag befasst sich mit der Geschichte dieses Gebäudes, welches bereits nach wenigen Jahren transloziert wurde und auf dem Gelände der Atatürk Orman Çiftliği - einem weitläufigen, vom Staatsgründer persönlich konzipierten Mustergut vor den Toren der Stadt als Wohnhaus gedient hat.

Veranstaltungsort
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude, Hörsaal B