Mit der Vorlesungsreihe der SeniorenAkademie an der BTU Cottbus-Senftenberg unterstützt das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung alle interessierten Seniorinnen und Senioren beim lebenslangen Lernen im Rahmen des Programms "Offene Hochschule - WISSEN FÜR ALLE".

Schnellstart und Hinweise zum Umgang mit dem von uns verwendeten WebexMeetings

Uhrzeit: mittwochs, 14:30 - 16:00 Uhr
Ort:        Campus Senftenberg, Konrad-Zuse-Medienzentrum, Hörsaal 11.122 
              Online: Die angemeldeten Teilnehmenden erhalten per E-Mail oder auf Rückfrage den
              Link zur Vorlesung.
Kosten: 50 € Gasthörendengebühr

Programm Wintersemester 2025

15. Oktober: Das Alphabet der Elemente – eine Geschichte des Periodensystems

Prof. Dr. Peer Schmidt, Fachgebiet Anorganische Chemie

Das Periodensystem der Elemente liest sich wie das Alphabet – jedes Element hat seinen Buchstaben. Aber hat auch jeder Buchstabe seine Elemente…? Mit ganzen vier Elementen hat alles angefangen – heute sind es 118. Deren Namen alle zu kennen, ist selbst für Chemiker manchmal eine Herausforderung. Kleine Geschichten zu den Namen der chemischen Elemente machen es einem leichter – und sie lesen sich wie eine Kulturgeschichte der Menschheit, von der Antike bis in die Gegenwart, von den Sternen bis zu einer kleinen Insel in der Ostsee, von Menschlichem und Übermenschlichem. Und nicht zuletzt gehen wir der Frage nach, was das Periodensystem der Elemente mit den Fußballweltmeisterschaften zu tun hat…

22. Oktober: Gekommen um zu bleiben? Energiewende in Deutschland und Texas

Pascal Fröhlich, Fachgebiet Energiewirtschaft

Die Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ist essenziell für die Dekarbonisierung des Energiesektors sowie für das Erreichen einer umfassenden Treibhausgasneutralität. In der Vergangenheit war unbestritten, dass der Ausbau erneuerbarer Technologien Subventionen erforderte. In den letzten Jahren haben sich jedoch entscheidende Faktoren geändert: gestiegenen Brennstoffkosten, Einführung eines CO2 Handelssystems sowie allgemein sinkenden Investitionskosten für PV Anlagen begünstigen jetzt den erneuerbaren Trend durch ihre steigende Wettbewerbsfähigkeit. Diese Entwicklung führt dementsprechend zu kontroversen Diskussionen in Literatur und Politik. Mit unserer Forschung zeigen wir, wie sich der Ausbau unter rein marktwirtschaftlichen Bedingungen vollzogen hätte, um so die Frage zu beantworten: Sind erneuerbare Energien wirklich gekommen, um dauerhaft ein Teil des Energiesystem zu bleiben? Und wie gestaltet sich dies eigentlich in einem völlig anders strukturierten „Ölstaat“ wie Texas?

29. Oktober: Die Wirkung von Musik auf den menschlichen Organismus

Johannes Kaufhold, Pfarreikirchenmusiker+/ Gesangspädagoge

Musik hat einen großen Einfluss auf unseren Körper und unser Gehirn. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die emotionale Wirkung der Musik.
Im Vortrag werden die positiven wie auch negativen Effekte der Musik auf den Menschen aufgezeigt.
In besonderer Weise soll gezeigt werden – auch ganz praktisch – was das Singen physisch und psychisch für Auswirkungen hat. Warum es lohnt, sich öfter der Musik, z. B. durch das eigene Singen zuzuwenden und die Töne dabei auch mal schief klingen dürfen, soll so ausprobiert werden.

5. November: Das Ende der Schuldenbremse und die Folgen

Melanie Hilbig, Fachgebiet Soziale Dienstleistungen für strukturschwache Regionen

Im März 2025 wurde mit einer Verfassungsänderung die Wirkung der Schuldenbremse in Deutschland wesentlich abgeschwächt. Die neue Regierung hat einen erheblich erweiterten Verschuldungsspielraum. Wird dies zu einer zu hohen Staatsverschuldung führen? Oder ist es die Voraussetzung dafür, dass die deutsche Volkswirtschaft wieder wächst? Diese Fragen werden aus volkswirtschaftlicher Sicht diskutiert. 

12. November: Technologietransfer in die Lausitz – Chancen im Strukturwandel

Alexander Pletting, Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco ZWE)

Die Lausitz steht im Zentrum eines tiefgreifenden Strukturwandels. Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung stellt die Region vor große Herausforderungen – und macht den gezielten Transfer von Technologien und Know-how wichtiger denn je. Welche Rolle spielen Forschung, Unternehmen und Netzwerke beim Transfer von Wissen in die Region? Die Vorlesung beleuchtet praxisnahe Beispiele, Strategien und Herausforderungen des Technologietransfers in der Lausitz im Strukturwandelprojekt „Chesco“ – und zeigt, wie regionale Entwicklung und Hightech zusammenfinden können.

19. November: Drohnen – Schlüsseltechnologie der Zukunft: Weltweit im Einsatz, in Deutschland abgehängt

Bartosz Lysakowski, Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung

Über Drohnen wird viel berichtet – in der Presse, im Fernsehen, in sozialen Medien. Sie sind allgegenwärtig – nur nicht in unserem Alltag. Warum reden wir mehr über Drohnen, als dass wir sie wirklich nutzen oder weiterentwickeln? Was steht ihrem Einsatz im Weg? Was verzerrt unser Bild zu dieser Technologie?
Sind Sie neugierig, was Ihre Drohne heute schon kann? Oder möchten Sie wissen, welches Potenzial in dieser Technologie steckt? Dann kommen Sie vorbei – und stellen Sie all die Fragen, die Sie schon immer hatten.

26. November: Kristallzüchtung: Natur und Technik im Dialog

Dr. rer. nat. Owen Ernst, Fachgebiet Physikalische Chemie

Kristalle faszinieren die Menschen seit jeher. Heute sind sie jedoch nicht nur Faszinationsobjekte, sondern vor allem das Rückgrat unserer modernen Elektronik. Maßgeschneiderte Kristalle werden in nahezu allen elektronischen Technologien benötigt – von Lasern über Smartphones bis hin zu Solarzellen. In Deutschland sind etwa 10.000 Menschen direkt mit der industriellen Züchtung von Kristallen beschäftigt. Im Rahmen der Vorlesung werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kristallen in Live-Experimenten präsentiert und das Prinzip der industriellen Kristallzüchtung am Beispiel eines Zinnkristalls vor Ort demonstriert.

3. Dezember: Energiesysteme im Wandel - Wie uns Computersimulationen bei der Energiewende helfen

Dr. rer. nat. Marten Klein, Fachgebiet Numerische Strömungs- und Gasdynamik

Unsere Energiesysteme stecken im Wandel. An die Stelle fossiler Energieträger treten zunehmend volatile erneuerbare Energiequellen. Diese Entwicklung bringt viele neue Herausforderungen mit sich.
Einzelne Bauelemente müssen für bestimmte Fragestellungen im Detail modelliert werden. Das ist z. B. der Fall, wenn extreme Lasten auf Windkraft- oder Solaranlagen ermittelt werden sollen oder Wärmetauscher zu optimieren sind. Computersimulationen ermöglichen es, Strömungs- und Transportvorgänge zu erfassen und die Eigenschaften von Bauelementen vorherzusagen. Wir werden sehen, wie man das schafft, wie kostspielig das sein kann und welche Möglichkeiten neuartige reduzierte Modelle bieten können.

10. Dezember: Mensch + KI: Gestalten wir die Zukunft oder werden wir gestaltet?

Dr. rer. nat. Svetlana Meissner, Fachgebiet Drahtlose Systeme

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) schreitet rasant voran. Intelligente "Agenten" beginnen, selbstständig Aufgaben zu lösen und wissenschaftliche Entdeckungen zu beschleunigen. Doch was bedeutet das für uns? Sind wir nur noch Zuschauer oder bleiben wir die Architekten unserer Zukunft?
In diesem Vortrag werden die Grundlagen der KI einfach erklärt und aktuelle, spannende Beispiele aus Forschung und Alltag vorgestellt. Gemeinsam erörtern wir die Chancen und Herausforderungen und fragen, wie wir die Beziehung zwischen Mensch und Maschine aktiv und positiv für kommende Generationen gestalten können.

17. Dezember: Die Entwicklung des Schulwesens bis zum 2. Weltkrieg

Axel Leroy, Bau-Medien-Zentrum Düren

Die Entwicklung der Schulformen in Deutschland ausgehend vom frühen Mittelalter bis zum 2. Weltkrieg.
Die Kirche war der Motor für die Verteilung von Wissen. Mit dem Aufkommen von Klöstern drängten diese in viele soziale Bereiche wie Gesundheit, Pflege und Lehre. Mönche trugen das Wissen in der damaligen Zeit in die Städte. Städte übernahmen zunehmend Verantwortung für das Schulwesen.
Napoleon waren die Klöster zu reich, zu mächtig und zu dominant und er ließ die Klöster im Zuge der Säkularisierung im Jahr 1802 enteignen. Es entstanden Privatschulen und konfessionelle Schulen. 1872 übernahm der Staat die Aufsicht all dieser Schulen. im Mai 1875 wurden auch im Preußischen Reich die Orden aufgelöst und somit auch die Klosterschulen übernommen.
Zur Industrialisierung wurden Schulabgänger benötigt, die sich auf Mathematik, Physik, Zeichnen, etc. verstanden. Eine neue Schulform entstand.
Diese Entwicklung kann man am Beispiel der Stadt Düren im Rheinland sehr gut nachvollziehen, denn es lag zu der Zeit mal in Frankreich, dann in Preußen. Hier fanden sich Reichtum und Armut, Evangelische und Katholische sowie private Initiativen an einem Ort, der auf Grund der Industrialisierung extrem schnell wuchs.

7. Januar: Staatsverschuldung: Fluch und Segen zugleich?

Prof. PD Dr. phil. habil. Steffen Groß, Fachgebiet VWL insbesondere Mikroökonomik

Im März 2025 geschah im Bundestag etwas, dass bislang ohne jedes Beispiel gewesen ist: Die noch gar nicht ins Amt gekommene neue Regierungskoalition brachte mit der Zwei-Drittel-Mehrheit des zuvor abgewählten Bundestages eine Grundgesetzänderung durch das Parlament, die es ihr ermöglicht, neue Schulden in der nie gekannten Höhe von bis zu 1 Billion (1000 Milliarden) Euro aufzunehmen. Die Schulden des Bundes, einschließlich der sogenannten „Sondervermögen“, werden damit auf insgesamt etwa 3 Billionen Euro ansteigen. Erklärtermaßen sollen diese Mittel vornehmlich für Investitionen in die Infrastruktur, in den Klimaschutz sowie in die Streitkräfte verwendet werden.
Das Thema „Staatsverschuldung“ bietet ein exemplarisches Lehrstück für die Ambivalenz politischer Entscheidungen. Wir werden daher einen differenzierenden Blick einnehmen und herausarbeiten, welche Vor- und welche Nachteile mit einer Schuldenaufnahme dieses Ausmaßes verbunden sind – für die Gesellschaft insgesamt, aber auch für jeden einzelnen von uns.

14. Januar: Vorher ist man immer schlauer: Mit Filmen und Serien gut gewappnet in die nächste Krise

Dr. phil. Denis Newiak, Fachgebiet Angewandte Medienwissenschaften

Das 21. Jahrhundert zeigt sich bisher als Krisenjahrhundert: Ein drohender Klimakollaps, die globale Ausbreitung gefährlicher Krankheitserreger und das Risiko einer übermächtigen Künstlichen Intelligenz stellen die Spätmoderne neben vielen weiteren Problemen auf eine harte Probe.
Zuletzt wurde die Gesellschaft von diesen Herausforderungen förmlich überrumpelt, etwa von der Corona-Pandemie. Dabei sind Spielfilme und Fernsehserien voll mit realistischen Krisen und Katastrophen: Sie zeigen uns, was potentiell auf uns zukommen könnte und unterbreiten sogar Vorschläge, wie wir mit solchen Ereignissen dann umgehen könnten.
Im Vortrag wird ein Überblick über die häufigsten Szenarien gegeben und wie Film- und Fernsehwissenschaftler*innen "zwischen den Zeilen" lesen können, um die Gesellschaft für solche ganz realen Situationen besser vorzubereiten.

21. Januar: Workshop: Mensch-Roboter-Interaktion im Alltag – Gestaltung und Nutzung von Lieferrobotern im ländlichen Raum

Nina Schneider, Fachgebiet Werkzeugmaschinen

Der Workshop widmet sich der praxisnahen Auseinandersetzung mit einem zunehmend relevanten Thema technischer Daseinsvorsorge: dem Einsatz autonomer Lieferroboter. Im Zentrum stehen Fragen der Gestaltung und Benutzung solcher Systeme, insbesondere im Hinblick auf die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Gemeinsam mit den Teilnehmenden beleuchten wir alltägliche Nutzungsszenarien („Usecases“), diskutieren strukturelle Voraussetzungen und erforschen mögliche soziale Auswirkungen.
Ziel ist es, technologische Entwicklungen im Kontext konkreter Lebensrealitäten verständlich und kritisch einzuordnen.

28. Januar: Mythen der Pflege oder evidenzbasierter Pflegeprozess

Jeannette Jänchen, Abteilung für Lehren und Lernen in der Berufspraxis

Pflegende begleiten in der Auseinandersetzung von Gesundheit und Krankheit die Menschen, indem sie gezielt nach der pflegerischen Diagnostik Maßnahmen anwenden. Maßnahmen wie die Verwendung von Traubenzucker, Honig oder das Föhnen bei der Wundversorgung. In der Begleitung der Menschen mit Demenz fördern sie das Wohlbefinden mit Musik und bei Diabetes mellitus Typ II setzen sie auf die stärkende Ressource der Bewegung und Ernährung. Ist die pflegerische Diagnostik ein Mythus oder eine Realität?