Formalia für Seminar- und Abschlussarbeiten

Umfang von Prüfungsarbeiten

  • Seminararbeiten können auf der Bachelor-Ebene bis zu 35.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Titelblatt und Literaturverzeichnis) umfassen und auf der Master-Ebene bis zu 45.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Titelblatt und Literaturverzeichnis)
     
  • Bachelorarbeiten sollten ungefähr 70.000 bis 80.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Titelblatt und Literaturverzeichnis) umfassen, Masterarbeiten bis zu 160.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Titelblatt und Literaturverzeichnis) Seiten.
     
  • Alle diese Angaben beziehen sich auf den reinen Text, ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis und eventuell vorhandene Datenanhänge.
     
  • Alle Angaben sind Richtwerte, die nicht exakt eingehalten werden müssen. Wenige Seiten mehr oder weniger sind kein Problem. Grundsätzlich gilt aber: Je größer die Abweichungen (vor allem nach oben) sind, desto besser müssen Ihre Gründe sein, die Sie z.B. in der Sprechstunde darlegen können.

 Literaturrecherche

  • Sie müssen im Rahmen Ihrer Arbeit immer auch demonstrieren, dass sie auf Ihrem Themengebiet die aktuelle Literatur kennen und beherrschen.
     
  • Wichtig sind hierbei vor allem Beiträge aus internationalen Fachzeitschriften mit Begutachtungsverfahren. Dies bedeutet, dass alle veröffentlichten Beiträge dort ein gründliches, anonymisiertes Begutachtungsverfahren durchlaufen haben und daher mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute wissenschaftliche Qualität aufweisen.
     
  • Wenn Sie die Qualität der Zeitschriften selbst einschätzen wollen, hilft Ihnen die Liste des Handelsblatt-Rankings. Die Liste hängt finden Sie im Anhang an diese Hinweise.
     
  • Bücher sowie Beiträge aus Herausgeberbändern können und sollen Sie natürlich auch verwenden. Hier sollten Sie aber darauf achten, dass sie bevorzugt Quellen aus renommierten Wissenschaftsverlagen nutzen.
     
  • Vorlesungsskripten, Vorlesungsfolien u.ä. sind keine sinnvollen Quellen.
     
  • Mit Internetquellen, Zeitungen und Zeitschriften sollten Sie extrem vorsichtig sein. Diese eignen sich in aller Regel lediglich, um Fakten zu belegen (z.B. Unternehmensnachrichten, politische Entscheidungen, Zitate von Personen des öffentlichen Lebens).
     
  • Nutzen Sie zur Literaturrecherche wissenschaftliche Internetdatenbanken. Insbesondere eignen sich:
    • Business Source Premier / EconLit
    • WISO
    • Web of Science
    • scholar.google.com
       
  • Zugang zu den ersten drei genannten Datenbanken erhalten Sie über den Server der Universitätsbibliothek; Google Scholar ist frei zugänglich.

Stililstische Hinweise

  • Bitte nutzen Sie entweder Times New Roman als Zeichensatz oder, falls Sie in LaTeX schreiben, den cmr-Standardzeichensatz. Standard-Schriftgröße ist 12pt.
  • Zeilenabstand: 1,5-fach.
  • Ränder: oben, links und rechts je 2,5 cm; unten 2 cm.
     
  • Es gibt keine Verpflichtung, im Text zu gendern.
     
  • Seminararbeiten werden in der Regel an alle Seminarteilnehmer verteilt. Wenn Sie Ihre Matrikelnummer für sich behalten wollen, geben Sie diese bitte nicht auf dem Titelblatt Ihrer Seminararbeit an, sondern in der E-Mail, mit der Sie die Arbeit einreichen.
     
  • Seminararbeiten werden grundsätzlich nur elektronisch als PDF-Datei per E-Mail eingereicht. Bachelor- und Masterarbeiten bitte immer auch per E-Mail als PDF-Datei, zusätzlich zu den von den Prüfungsordnungen vorgeschriebenen gebundenen Exemplaren.
     
  • Im Literaturverzeichnis folgen Sie bitte stilistisch den folgenden Beispielen:
     
    • Für Zeitschriftenartikel:
      Chetty, R., J.N. Friedman, T. Olsen & Luigi Pistaferri (2011). Adjustment Costs, Firm Responses, and Micro vs. Macro Labor Supply Elasticities: Evidence from Danish Tax Records. Quarterly Journal of Economics 126: 749-804.
    • Für Monographien:
      Varian, H.R. (2010). Intermediate Microeconomics. A Modern Approach. 8th edition, New York und London: W.W. Norton & Company.
    • Für Beiträge aus Sammelbänden:
      Bovens, L. (2009). The Ethics of Nudge, in: T. Grüne-Yanoff & S.O. Hansson (Hrsg.), Preference Change. Approaches from Philosphy, Economics and Psychology. New York und Berlin: Springer, 207–219.
    • Für Arbeitspapiere in Reihen:
      Hillman, A.L. & H.W. Ursprung (2016). Where Are the Rent-Seekers? CESifo Working Paper 5833, München: CESifo.
    • Für Arbeitspapiere ohne Reihe:
      Hertwig, R. & M.D. Ryall (2016). Nudge vs. Boost: Agency Dynamics under 'Libertarian Paternalism', Arbeitspapier, Toronto: University of Toronto.
    • Internetquellen:
      o.V. (2016). Abenomics: Overhyped, Underappreciated. What Japan's Economic Experiment Can Teach the Rest of the World. www.economist.com/news/leaders/21702751-what-japans-economic-experiment-can-teach-rest-world-overhyped-underappreciated, zuletzt abgerufen am 1. August 2016.
    • Zeitungsartikel:
      Ockenfels, A. & M. Schmalz (2016). Die stille Gefahr für den Wettbewerb. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 175 vom 29. Juli, S. 18.
       
  • Um im Text Ihre Quellen anzugeben, nutzen Sie bitte das sogenannte Harvard-System. Hierbei werden die Quellen im Text und nicht in Fußnoten angegeben. Wie genau die Kurzverweise in diesem System aussehen sollen, können Sie im Internet problemlos selbst recherchieren.
     
  • Dies bedeutet nicht, dass es vollständig verboten ist, Fußnoten zu nutzen. Wenn Sie beispielsweise ergänzende Überlegungen zum Haupttext angeben wollen, dann können Sie dies natürlich in Fußnoten tun. Endnoten sollten Sie dagegen überhaupt nicht verwenden.
     
  • Abbildungen und Tabellen sollten Sie im Text einbetten. Nur wenn Tabellen so umfangreich sind, dass dies nicht sinnvoll möglich ist, sollten sie in einen Anhang verschoben werden. 

Wie viele Quellen brauchen Sie?
 

  • Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Fragen Sie auch besser nicht danach. Sie wollen in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit eine kohärente, gut belegte und ausgewogene Argumentationslinie präsentieren. Also brauchen Sie so viele Quellen, wie bei Ihrem Thema nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Wie viele und welche Quellen das sind, müssen Sie selbst herausfinden. Dies ist – neben dem Schreiben – der Kern Ihrer Aufgabe!
     
  • Grundsätzlich ist jede Aussage in Ihrer Arbeit durch eine geeignete Quelle zu belegen.
     
  • Denken Sie daran, dass wir nach den Rahmen-Prüfungsordnungen der BTU gezwungen sind, auf Plagiate mit einer 5,0 zu reagieren. Geben Sie also alle genutzten Quellen an und zitieren Sie korrekt!
     
  • Auf der letzten Seite Ihrer Arbeit, nach Literaturverzeichnis und Anhängen, ist folgende Erklärung abzugeben:

    Der Verfasser erklärt, dass er die vorliegende Arbeit selbständig, ohne fremde Hilfe und ohne Benutzung anderer als die angegebenen Hilfsmittel angefertigt hat. Die aus fremden Quellen (einschließlich elektronischer Quellen) direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind ausnahmslos als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form oder auszugsweise im Rahmen einer anderen Prüfung noch nicht vorgelegt worden.

    Cottbus, den ...           Unterschrift des Verfassers


     

Wie läuft die Verteidigung von Abschlussarbeiten ab?

  • Die Verteidigungen bestehen aus einer zwanzigminütigen Präsentation Ihrerseits und einer daran anschließenden Diskussion mit den Prüfern.
     
  • Achten Sie darauf, dass Sie nicht mehr als zwanzig Minuten brauchen! Machen Sie nicht zu viele Folien, machen Sie einen Probelauf! Die Präsentation soll die Kernthesen Ihrer Arbeit zusammenfassen.
     
  • Die Diskussion kann sich auf alle Aspekte Ihrer Arbeit beziehen und soll zeigen, ob Sie in der Lage sind, Ihre Arbeit auch gegen kritische Einwände zu verteidigen.

Was sollten Sie noch beachten?

  • Fangen Sie rechtzeitig an zu arbeiten. Bei Ihren ersten wissenschaftlichen Gehversuchen werden Sie selten mehr als eine Seite pro Tag in akzeptabler Qualität schreiben können!
     
  • Denken Sie daran, dass in der Regel nur allerhöchstens ein Drittel der Zeit dem eigentlichen Schreiben gewidmet sein sollte, der Rest der Literaturrecherche. Damit sind gemeint: das Suchen in Datenbanken, das Lesen von Quellen und das Ordnen der Quellen. Welche Quellen beziehen sich aufeinander? Welche Argumente bauen auf welchen anderen Argumenten auf? Wer übt woran Kritik? Und so weiter.
     
  • Die richtige Reihenfolge für Ihren Arbeitsplan:

    Literaturrecherche
    Lesen
    Ordnen der ersten Quellen
    Erstellen einer Gliederung für die Arbeit
    Noch mehr Literaturrecherche, noch mehr lesen und Lücken füllen
    Schreiben
    Noch mehr Literaturrecherche, noch mehr lesen
    Weiter schreiben
    Zwei Tage Pause machen
    Die eigene Arbeit komplett und gründlich lesen und sich fragen, ob immer ein roter Faden erkennbar ist
    Schreiben: Ausbesserungsarbeiten
    Noch einen Tag Pause machen
    Nochmal alles lesen und weitere kleine Korrekturen anbringen
    Abgeben und ausruhen
     
  • Denken Sie beim Schreiben daran, dass das vorrangige Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit im Studium darin besteht, dass Sie überzeugend demonstrieren, dass Sie
    • sich selbständig in ein Themengebiet eingearbeitet haben
    • sich selbständig einen Überblick über dieses Themengebiet verschafft haben
    • die wichtigsten Argumente der relevanten Beiträge zur Kenntnis genommen und verstanden haben
    • in der Lage sind, mit eigenen Worten verständlich diese Argumente zusammenzufassen, abzuwägen und kritisch zu hinterfragen.
       
  • Wenn Sie noch unsicher sind, versuchen Sie es mit einem der zahlreichen Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten, z.B. M.R. Theisen (2013). Wissenschaftliches Arbeiten. Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. 16., vollst. überarb. Aufl., München: Vahlen.