Die Gesellschaft im Lausitzer Strukturwandel – Vorträge und Diskussion

Die Öffentliche Vorlesungsreihe „Open BTU“ thematisiert zum Beginn des Wintersemesters 2023/24 in vier Vorträgen gesellschaftliche Themen, die mit dem Strukturwandel in der Lausitz verbunden sind. Ob in der Stadtentwicklung, attraktiven Arbeits- und Lebensorten oder im Rahmen sozialer Innovationen, die Transformationsprozesse sind vielschichtig.

Zu dem Vortrags- und Diskussionsabend sind alle Interessierten herzlich eingeladen:

Mittwoch, 18. Oktober 2023 17:30-19 Uhr
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG), Audimax 1,
Konrad-Wachsmann-Allee 3, 03046 Cottbus.

Moderation des Vortragsabends: Prof. Eike Albrecht, BTU, Lehrstuhl Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Planungsrecht (mit Fachgebiet Zivilrecht)

Die Referent*innen sind:

  • Doreen Mohaupt, Stadt Cottbus, Dezernentin Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt,
  • Helmut Wenzel, Bürgermeister Lübbenau,
  • Michael Koch, Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Gesundheit, Jugend, Bildung und Kultur des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa, und
  • Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben,BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Technik- und Umweltsoziologie.

1. Vortrag
Neue Perspektiven der Stadtentwicklung. Schichten des Transformationsprozesses in der Lausitz

Die Lausitz steht inmitten des Strukturwandels und zugleich vor enormen Herausforderungen. Im Zentrum des Handelns und der einmaligen Investitionschancen stehen die Kommunen. Zugleich sind die Zukunfts- und Nachhaltigkeitsthemen einschließlich ihrer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Komponenten nie drängender als heute zu bewältigen. Cottbus/Chóśebuz stellt sich den Herausforderungen und begreift den Prozess als Chance eines tiefgreifenden, jedoch einmaligen Wandels, der in dieser Ganzheitlichkeit so nicht anders gelingen könnte.
Referentin: Doreen Mohaupt, Stadt Cottbus, Dezernentin Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt

2. Vortrag
Die Zeit ist reif – Lübbenauer Stadtentwicklung im Zuge des Strukturwandels

Der Kohleausstieg und die damit einhergehende Transformation der Region bieten auch Potenziale und neue Perspektiven. Das zeigt die Stadt Lübbenau/Spreewald. In der ehemaligen Energie- und Bergarbeiterstadt begann Strukturwandel bereits vor über 25 Jahren. In den kommenden Jahren sollen gleich drei Großprojekte realisiert werden. Dabei werden vorhandene Flächen wie ein ehemaliger Lokschuppen, die ehemalige Güterabfertigung und das ehemalige Kraftwerksgelände reaktiviert, um dort moderne Angebote und zukunftsfeste Arbeitsplätze zu schaffen.
Referent: Helmut Wenzel,Bürgermeister der Stadt Lübbenau/Spreewald

3. Vortrag
Die Lausitz - auch zukünftig ein attraktiver Arbeits- und Lebensort

Die Lausitz als gewachsene Energieregion verliert aufgrund des von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstiegs einen Großteil ihrer Arbeitsplätze und bislang bedeutsamen Wertschöpfung und muss sich daher neu und zukunftsfähig aufstellen - gerade in Bezug auf den zunehmenden Fachkräftemangel.
Die Region steht vor der Herausforderung für die hier lebenden Menschen neue Perspektiven zu schaffen und gleichzeitig überregional mit einem positiven Image für Rückkehrer und Zuzügler als Arbeits- und Lebensort interessant zu sein.
Zur langfristigen Steigerung der Attraktivität des Wirtschafts- und Lebensraumes Lausitz braucht es neben der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Entwicklung solider Wertschöpfungsketten auch nachhaltige Mobilitätsangebote sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur.
Referent: Michael Koch, Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Gesundheit, Jugend, Bildung und Kultur des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa

4. Vortrag
Lebensqualität von unten? – die Rolle sozialer Innovationen für den Strukturwandel

Ländliche Regionen sind mit besonderen und vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Daher müssen gerade hier neue Wege beschritten, Experimente gewagt und neue Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens entwickelt werden. Die Zukunftsfähigkeit einer Region hängt entscheidend davon ab, dass soziale Innovationen wichtige gesellschaftliche Umgestaltungsprozesse anstoßen und vollziehen. Der Vortrag gibt Einblick in ein aktuelles transdisziplinäres BTU-Projekt, das verschiedene Formen sozialer Innovationen und das Zusammenwirken der Akteure vor Ort in ihrer Rolle für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen untersucht.
Referentin:Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Technik- und Umweltsoziologie

Über die Vorlesungsreihe "Open BTU"
Vom 18. Oktober 2023 bis zum 31. Januar 2024 bietet die öffentliche Vorlesungsreihe "Open BTU" interessante Einblicke in spannende Wissenschaftsgebiete. Im Wintersemester 2023/24 wird der Lausitzer Strukturwandel aus unterschiedlichen Perspektiven in den Fokus gerückt. Neben dem gesellschaftlichen Blickpunkt, werden die historischen Prozesse des Strukturbruchs 1990 thematisiert, die sorbische/wendische Kultur im aktuellen Transformationsprozess beleuchtet und durch die wissenschaftliche BTU-Expertise sollen unterschiedliche Zukunftsoptionen für die Region dargelegt werden. 

Mit diesem für alle Interessierten offenen Bildungsformat unterstützt das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität lebenslanges Lernen und fördert den Wissens- und Ideentransfer in der Region, indem es gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufgreift. Dabei kooperiert die BTU mit anderen Hochschulen und Institutionen. Nach jedem Vortrag besteht die Gelegenheit für Fragen und den Austausch mit den Referierenden. Interessierte sind herzlich eingeladen, an dem breit gefächerten Veranstaltungsangebot teilzunehmen.

Weitere Veranstaltungen und Informationen:

https://www.b-tu.de/weiterbildung/offene-hochschule/open-btu

Kontakt

Thomas Hasenauer
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)
T +49 (0) 355 69-3680
thomas.hasenauer(at)b-tu.de

Pressekontakt

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T +49 (0) 355 69-3126
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Doreen Mohaupt, © Marco Laske
Helmut Wenzel, © Stadt Lübbenau/Spreewald
Michael Koch, © Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
Melanie Jaeger-Erben, © privat