3. Herbstfachtagung der Kooperativen Forschungsstelle Technikstress "Arbeit und Technik im Wandel - BeHerrscht die Technik!?"

Für die Gestaltung zukünftiger Arbeit braucht Europa Strategien, Deutschland braucht Ideen und jede Region braucht Menschen, die Strategien und Ideen diskutieren und umsetzen. Um die Verantwortung der Forschung für diese Herausforderungen wahrnehmen zu können, wurde am Fachgebiet Arbeitswissenschaft/ Arbeitspsychologie die "Kooperative Forschungsstelle Technikstress" (KFT) mit industriellen Praxispartnern ins Leben gerufen. 

Seit nunmehr fünf Jahren wird intensiv an den Zukunftsthemen im Veränderungsprozess "Industrie und Arbeit 4.0" an der BTU geforscht. National und international wahrgenommene Ergebnisse beziehen sich auf Forschungsfelder, die den Umgang des arbeitenden Menschen mit der Technik in einer hochkomplexen Arbeitswelt thematisieren. Der Grundstein für nachhaltige wissenschaftliche Erkenntnisse wurde durch das Team um Frau Prof. Annette Hoppe mit der Gründung von drei Forschungssäulen: Grundlagenforschung, Feldforschung und Modell- und Konzeptentwicklung, gelegt. Neue Phänomene in der Arbeitswelt, wie beispielsweise Technikstress, werden so identifiziert, analysiert und Handlungsregularien für Nutzer und Hersteller zur Optimierung erarbeitet. Schwerpunkte bilden hierbei unter anderem Studien zur Blickerfassung in Leitwarten, bei denen eine "visuelle Komfortzone" ermittelt werden konnte. Die Vigilanz bei Überwachungstätigkeiten und deren Beeinflussung durch Umgebungsbedingungen führte zur Entwicklung neuer Arbeitszeitkonzepte und die Analyse von Kommunikationsvorgängen in Unternehmen half neue Risikostrategien zu erstellen. Angepasste Aus- und Weiterbildungskonzepte für den demografischen Wandel sowie Werkzeuge zur Wiedereingliederung leistungsgewandelter Beschäftigter in die Arbeit runden das Forschungsportfolio ab. Die Ergebnisse werden national und international veröffentlicht und fließen unmittelbar in die universitäre Lehre des Fachgebiets ein. Die Nachhaltigkeit und schnelle Anwendbarkeit der Ergebnisse wird durch die enge Kooperation der Wissenschaft mit Unternehmen, Organisationen und der Politik sichergestellt. 

Diese und weitere Resultate werden auf der kommenden 3. Internationalen Herbstfachtagung der KFT am 03. November 2016 vorgestellt. Neben eigener Forschung werden hochkarätige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft mit Beiträgen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten sein. So werden der ehemalige Astronaut Reinhold Ewald zum (Über)leben im All, die brandenburgische Arbeitsministerin, Frau Diana Golze über neue Arbeitskonzepte, der Wiener Intensivmedizinforscher Claus Krenn über immer mehr Technik in der Medizin, der Präsident der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft Christopher Schlick über die Mensch-Roboter-Kooperation, der Kaufmännische Vorstand des Helmholtz-Zentrums Dresden/Rossendorf Peter Joehnk über Großgeräteforschung, der Personalvorstand Michael von Bronk über Auswirkungen fortschreitender Digitalisierung und die Leiterin der KFT Annette Hoppe und ihr Team über die neue "Generation Technik" sowie über Ergebnisse von Vigilanzstudien und Weiterbildungskonzepte berichten.

Eröffnet wird die Veranstaltung durch den Präsidenten der BTU Cottbus-Senftenberg Jörg Steinbach und den Oberbürgermeister Holger Kelch.

Bemerkung zum Termin:
Barbarasaal
Vom-Stein-Straße 39
03050 Cottbus

Das Team um Prof. Dr. Annette Hoppe erforscht Technikstress mit hochmodernen Messgeräten. Foto: Dr. Roberto Kockrow