Studierende geben ein Benefiz-Konzert für einen guten Zweck mit Werken von Bach, Liszt und Mozart
Zu einem Benefiz-Konzert für die Telefonseelsorge Cottbus haben sich der Chor und ein Instrumental-Ensemble des Studiengangs Instrumental- und Gesangspädagogik der BTU Cottbus–Senftenberg unter der Leitung von Christian Möbius und Prof. Wolfgang Glemser am Fazioli-Flügel Zusammengefunden.
Das Programm umfasst drei Werke, davon zwei mit Chor und Instrumentalensemble. Die erste Hälfte ist eine sehr interessante und aufschlussreiche Kombination eines Werks des Protestanten Johann Sebastian Bach mit einem Werk des Katholiken Franz Liszt. Die Kantate 'Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen' entstand 1714 für den gottesdienstlichen Gebrauch. Sie folgt den damals üblichen Formvorgaben mit einer einleitenden instrumentalen Sinfonia (mit Solo-Oboe), einem großen Chorsatz über den titelgebenden Text ("Weinen, Klagen, ...), einigen Arien und einem abschließenden Choral. Der große und geniale Chorsatz an zweiter Stelle ist das Herz der Kantate und ist in weiten Teilen über einen sich ständig wiederholenden Bass komponiert. Diese Basslinie, der sogenannte Leidensbass, oder 'Chromatische Tetrachord', ist seit alter Zeit ein musikalisches Symbol für Tod, Leid und menschliche Unordnung. Die Kantate endet mit den tröstenden Choral 'Was Gott tut, das ist wohlgetan.'
In seiner großen Lebenskrise der 1860er Jahre erinnerte sich Liszt dieser Kantate und schrieb neue Variationen über den Leidensbass unter dem Titel 'Variationen über das Bachsche Motiv' in f-Moll. Das Werk wurde zunächst für Klavier geschrieben und dann später für Orgel bearbeitet. Wie Bach, beendet Liszt sein Werk optimistisch, ja apotheotisch mit dem genannten Choral.
Die zweite Hälfte wird mit einem Werk von Wolfgang Amadé Mozart bestritten - einer frühen Messe in G-Dur, vermutlich von 1768, als Mozart gerade zwölf Jahre alt war. Diese sprüht geradezu vor Einfällen und deutet den alten Messtext in klassischer Weise. Der Abschluss mit dem 'Dona Nobis Pacem' (Gib uns Deinen Frieden) kann als Motto für diesen Sonntag-Nachmittag dienen.
Das Konzert ist als Benefiz- Veranstaltung für die Telefonseelsorge, deren ehrenamtliches Mitarbeiterteam Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite steht, thematisch auf die Themen Leid und Trost abgestimmt. Insbesondere die Variationen von Liszt können zwanglos als Selbsttherapie durch Musik gedeutet werden.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Telefonseelsorge wird gebeten.