Neuer Prüfstand für elektrische Zündeinrichtung an der BTU
Die Flexibilisierung konventioneller Kraftwerke ist angesichts des stetig wachsenden Anteils erneuerbarer Energien ein wichtiges Thema. Alternative Zündsysteme ermöglichen eine zeitnahe Anpassung der Kraftwerksleistung an den Bedarf im Netz. Für die Erforschung und Optimierung von Hochspannungszündsystemen steht seit Mittwoch, dem 26. Juli 2017 ein entsprechender Prüfstand an der BTU zur Verfügung, der von Emis Electrics und dem Centrum für Energietechnologie (CEBra) in Kooperation mit dem Lehrstuhl Kraftwerkstechnik von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Krautz entwickelt wurde.
Das Herzstück der neuen Anlage ist der Hochspannungserzeuger, der kompakt in einem Schaltschrank verbaut ist und die nötige Energie bereitstellt, um zwischen zwei Elektroden eine stabil brennende Lichtbogensäule zu erzeugen. »Darüber hinaus ist der Prüfstand so ausgelegt, dass verschiedene Betriebsszenarien durchgespielt und die Effekte durch zahlreiche Sensoren umfassend dokumentiert werden können«, erklärt Christian Katzer, der von Seiten des Lehrstuhls Kraftwerkstechnik maßgeblich am Projekt beteiligt ist. Für ihn liegt das Potential des Prototyps vor allen Dingen im geringen technischen Aufwand und der Flexibilität der Anlage an sich.
Das macht sie auch für LEAG-Technikchef Guenter Heimann interessant, der sich auf der Suche nach robusten Alternativen zu herkömmlichen Ölzündbrennern bereits jetzt einen Testbetrieb unter industriellen Bedingungen vorstellen kann. »Im Vergleich zu anderen Systemen bietet die elektrische Hochspannungszündeinrichtung den Vorteil, dass die Kühlung weniger aufwändig und der spezifische Brennstoffverbrauch je Zündvorgang geringer ist«.
Über eine industrielle Erprobung hinaus, bietet die Versuchsanlage aber vor allem die Möglichkeit, das Zusammenspiel verschiedener Betriebszustände mit unterschiedlichem Elektrodendesign genauer zu untersuchen. Auf diese Weise sollen auch Studierende im Zuge von Abschlussarbeiten näher an die Thematik herangeführt werden.