OpenBTU/Ringvorlesung »Technik und Spiel«: Schwebende Fische und die Lust der Technik
OpenBTU und die Ringvorlesung »Technik und Spiel« mit einer gemeinsamen Veranstaltung im Kammermusiksaal des Staatstheaters Cottbus.
Alfred Nordmann, Sascha Loeve
Schwebende Fische und die Lust der Technik
Wir müssen nicht über Computerspiele, Unterhaltungsindustrie oder Sexspielzeuge sprechen, um auf die Lust der Technik zu stoßen. Sie kommt sogleich in den Blick, wenn wir vom homo faber ausgehen, für den Technik das ist, worüber die Menschen in ein Verhältnis zu den Dingen treten - so wie die Sprache das ist, worüber wir unsere Verhältnisse zu anderen, auch abwesenden Menschen regeln. Als nur eine Spielart des Technischen erweist sich somit eine instrumentelle oder asketische Technik, der es um die angemessenen Mittel zur Erreichung eines Zwecks geht. Asketisch ist diese Technik weil sie Mittel diszipliniert einsetzt, damit sie ihrem Zweck effizient und verlässlich dienen. Asketisch ist auch ihre Nähe zu Verzückung und Ekstase wenn, zugespitzt, schon die ingeniös konstruierte Mausefalle Glücksgefühle auslösen kann. Ganz anders kommt die Lust der Technik ins Spiel, wo sich die technischen Mittel hedonistisch von jeglicher Zwecksetzung lösen und sie gewissermaßen überwältigen. Dies wäre eine exzessive oder hedonisierende Technik, die sich im Feuerwerk exemplarisch manifestiert. Hier wird sie in die Labore der Ultraschallforschung verfolgt, die mit spielerischem Ernst magische Momente erzeugt und Fische widersinnig zum Schweben bringt.
Veranstaltungsort
Kammermusiksaal des Staatstheaters Cottbus, Lausitzer Straße 31, 03046 Cottbus
Kontakt
Allgemeine Technikwissenschaft
T 3162
schwarza(at)b-tu.de