Kristallzüchtung - die unterschätzte Materialbasis in der Wertschöpfungspyramide
Natürlich gewachsene Kristalle faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden und wurden schon früh genutzt. Das wissenschaftliche Verständnis ihrer Entstehung entwickelte sich erst seit dem Mittelalter und wurde später zur Grundlage der Züchtung künstlicher Kristalle. Diese war zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf Edelsteine und Quarz fokussiert. Mit der Erfindung des Transistors 1948 und des Lasers 1960 begann eine rasante Entwicklung der Züchtung von Halbleiterkristallen und oxydischen Kristallen. Sie wurden zur Grundlage der Mikro-, Opto- und Leistungselektronik und des digitalen Zeitalters. Das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung widmet sich vor allem der Züchtung von massiven Kristallen für Schichtsubstrate, Laser und spezielle Anwendungen, aber auch der Herstellung von dünnen kristallinen Schichten und Nanokristallen.
Referent: Prof. Dr. Dietmar Siche, IKZ