Der Umgang mit rechtsextremen Kampagnen ist Thema einer öffentlichen Ringvorlesung mit anschließender Podiumsdiskussion
Mit der Rechtsstaatlichkeit und den Herausforderungen durch die extremen Rechten in Cottbus befassen sich der Jurist Prof. Dr. Burkhard Küstermann und die Leiterin der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße, Bettina Groß
Die Teilnahme ist kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen.
Im Rahmen der Ringvorlesung »Sicherheit? Unsichere Zeiten? Kritische Perspektiven auf einen strapazierten Begriff« thematisiert Prof. Burkhard Küstermann, Leiter des BTU-Fachgebiets Recht des Sozialwesens und Mediation, die Errungenschaften eines demokratischen Rechtsstaates als zentrale Basis unserer Gesellschaft. In seinem Vortrag zeigt er auf, wie die Akteure der extremen Rechten dies infrage stellen und eine Form des Zusammenlebens anstreben, die von einer völkisch-rassistischen Ideologie getragen ist. Wie diese Ideologie mit Willkür und Selbstjustiz, Diskriminierung und Gewalt einhergeht, verdeutlicht der Wissenschaftler anhand von Aktionsformen wie der »Bürgerwehr«, die – je nach Auftreten der handelnden Akteure – gegen die geltende Rechtsstaatlichkeit verstoßen.
Prof. Küstermann veranschaulicht, welches Wissen angehende Sozialarbeitende aber auch Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine demokratische Zivilgesellschaft im Gemeinwesen einsetzen, brauchen, um diesen Bestrebungen argumentativ nachvollziehbar zu begegnen. Der Jurist beschreibt, an welche rechtlichen Grenzen diese Kampagnen stoßen und unter welchen Voraussetzungen sie mit demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht mehr zu vereinbaren sind.
Im Anschluss an den Vortrag vertiefen Bettina Groß, Leiterin der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße und Prof. Küstermann in einem Podiumsgespräch die im Vortrag aufgeworfenen Fragen am Beispiel der Stadt Cottbus. Bettina Groß bringt ihre konkreten Erfahrungen mit dem Konzept des Landes zur kommunalen Kriminalitätsprävention in Brandenburg und Cottbus ein. Insbesondere geht sie auf die Herausforderungen ein, vor denen Polizei und demokratische Zivilgesellschaft in Cottbus angesichts der Aktionen der rechtsextremistischen Szene stehen. Die Expertin bringt langjährige Erfahrungen aus der Gewaltprävention im Land Brandenburg und in der Stadt Cottbus mit.
Die Ringvorlesung »Sicherheit? Unsichere Zeiten? Kritische Perspektiven auf einen strapazierten Begriff« behandelt die Frage, wie eine Stadtgesellschaft mit dem Problem des Rechtsextremismus umgehen kann. Die Vorlesungsreihe verlässt das traditionelle Format eines streng wissenschaftlichen Vortrags und versteht sich als theoretisch fundierter Gesprächs- und Dialograum, in dem wissenschaftlich reflektiert nach praxisnahen Antworten gesucht wird. Die Reihe wird organisiert von den Hochschullehrenden aus dem Institut Soziale Arbeit Prof. Dr. Heike Radvan und Prof. Dr. Birgit Behrensen gemeinsam mit Studierenden des Fachschaftsrates.
Nächster Termin
Dienstag, 22. Januar 2019: Globalisierungsangst – Islamophobie – Migrationspanik / Prof. Dr. Birgit Behrensen