3. Lausitzer Wasserkonferenz: Weichenstellung für eine sichere Wasserversorgung

Als Folge von Kohleausstieg und Klimawandel droht erheblicher Wassermangel entlang der Spree. Auf der 3. Lausitzer Wasserkonferenz sprachen deshalb die Obersten Wasserbehörden von Sachsen, Brandenburg und Berlin mit Expertinnen und Experten über notwendige wasserhaushaltliche Gegenmaßnahmen.

Unter dem Titel "Strukturwandel in der Wasserwirtschaft der Lausitz: Auf Schleichfahrt oder äußerste Kraft voraus?" diskutierten sie mit rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft vor Ort in Cottbus sowie mit weiteren 100 Online-Teilnehmern aus dem In- und Ausland. Eingeladen hatte der Wasser-Cluster-Lausitz e. V. zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU).

Prof. Gesine Grande, Präsidentin der BTU, unterstrich in ihrer Eröffnungsrede die Rolle der Universität als Plattform für den fachlichen Austausch und den Diskurs: "Das Thema Wasser stellt eine der größten Herausforderungen der Lausitz und weltweit dar. Wir können mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und der unserer Absolventinnen und Absolventen zu Lösungen beitragen.“

Für eine zuverlässige Wasserversorgung in der Lausitz

André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, betonte: "Wasser ist für die Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Die Wirtschaft muss darauf vertrauen können, dass die wirtschaftliche Lage nicht weiter unter Druck gerät, weil Wasser knapp wird. Der Erfolg des Strukturwandels hängt an den Lösungen im Wassermanagement. Spätestens 2038 mit dem Ende des Kohleabbaus wird es trocken in der Lausitz, sollten wir nicht jetzt gegensteuern.“

Die Obersten Wasserbehörden der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen vertreten durch deren Abteilungsleiterinnen Dr. Birgit Fritz-Taute, Anke Herrmann und Dr. Regina Heinecke-Schmitt führten eine Standortbestimmung zu den umfangreichen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in der Lausitz durch. Sie zeigten sich überzeugt, dass der vorgesehene Arbeitsplan in den kommenden Jahren eine solide Entscheidungsgrundlage zu den aktuellen Themen Wasserbevorratung und Wasserüberleitung darstellen wird.

Die Bedeutsamkeit für ein zügiges Vorankommen ist allen Beteiligten klar. Die Berliner Umweltstaatssekretärin Britta Behrendt fand dazu klare Worte: "Wir wissen um die Zusammenhänge zwischen dem Kohleausstieg in der Lausitz und einer gesicherten Wasserversorgung der Metropolregion Berlin-Brandenburg und stehen bei der Vorbereitung und Umsetzung nachhaltiger wasserwirtschaftlicher Lösungen fest an der Seite der Länder Brandenburg und Sachsen. Die Dimension dieser Mehrgenerationenaufgabe verlangt aber auch zwingend, dass sich der Bund künftig weiter mit in diesen Prozess einbringt."

Herausforderungen auch beim Abwasser

Dr. Claus Gerhard Bannick vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zeigte in seinem Vortrag zur Errichtung eines Reallaborzentrums für Innovative Wasser- und Abwassertechnik in der Lausitz den Sachstand und die Perspektiven auf. In diesem Kontext wurden auch die in Deutschland anstehenden Herausforderungen bei der Abwasserbehandlung aufgezeigt.

Ihren Abschluss fand die Konferenz in einer spannenden Podiumsdiskussion, bei der es – angesichts der vielen Bergbaufolgeseen – um eine mögliche Neuausrichtung von Bewirtschaftungsstrukturen in der brandenburgischen Lausitz ging. Gesprächsmoderator Prof. Michael Hübner, BTU-Vizepräsident für Forschung und Transfer, resümierte: "Dies war erst ein Auftakt für eine weiter zu vertiefende Diskussion, in wessen Verantwortung die vielen bereits entstandenen und noch entstehenden Bergbaufolgeseen langfristig liegen sollten."

Termine:

Die 4. Wasserkonferenz Lausitz des Wasser-Cluster-Lausitz e. V. ist schon anvisiert für den 26. März 2027.

12. bis 13. Mai 2025, Berlin
3. Länderübergreifender Wasserkongress Berlin-Brandenburg-Sachsen der IHKs Berlin-Brandenburg und Sachsen zusammen mit dem VBKI, VKU Landesgruppe Berlin-Brandenburg und Sachsen

Weitere Informationen erteilen:

Ingolf Arnold, Erster Vorsitzender Wassercluster Lausitz e. V., T +49 (0)173 576 0134, ingolf.arnold(at)wasser-cluster-lausitz.de

Dorit Köhler, Leiterin Geschäftsbereich Innovation und Nachhaltigkeit der IHK Cottbus, T +49 (0)355 365 1500, dorit.koehler(at)cottbus.ihk.de

Pressekontakt

Dr. phil. Britta Radkowsky
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3837
britta.radkowsky(at)b-tu.de
Um die Lausitz wassertechnisch für die Zeit nach der Kohle aufzustellen, brauche es laut BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande konstruktiv-kritischen Austausch, wie ihn die Wasserkonferenz biete (Foto: BTU, Isabelle Grätz)