Die BTU stellt vor: Prof. Dr. Lin Xie, Professorin für Wirtschaftsinformatik und Business Analytics
Der Schritt, an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zu kommen, ist Prof. Dr. Lin Xie leicht gefallen. Als Jugendliche war sie schon einmal in Cottbus. Damals absolvierte die Chinesin einen Sprachkurs in der Stadt, in der sie jüngst zur Professorin für Wirtschaftsinformatik und Business Analytics berufen wurde. An der BTU wird sie sich nun vor allem zwei Fragen widmen: 1. Wie lassen sich Operations Research-Methoden, maschinelles Lernen und neue Technologien gezielt kombinieren? 2. Welchen Einfluss haben Roboter in verschiedenen Branchen?
Nicht nur die Lehre ist Prof. Xie wichtig, auch die Forschung hat sie fest im Blick
Prof. Xie ist glücklich, wieder in Deutschland zu lehren und zu forschen, denn zuvor war sie in den Niederlanden tätig, wo das System ganz anders ist. Xie: "In den Niederlanden zahlen die Studierenden Gebühren für ihr Studium und erwarten im Gegenzug eine engmaschige Betreuung. Mir ist jedoch lieber, wenn Studierende schnell lernen, eigenständig zu arbeiten. So kenne ich das aus Deutschland, wo ich an der Universität Paderborn studiert habe." Auch die Forschung spiele in der Bundesrepublik laut Xie eine größere Rolle. Und das macht sie froh.
Teil ihrer Arbeit ist nämlich die Einrichtung eines Robotik-Labors. Im "RoboX-Lab" wird sie ihre Forschung an der Schnittstelle von digitalen Systemen und operativer Effizienz weiter vertiefen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schwerpunkte Industrie und Nachhaltigkeit. Xie wird, zusammen mit Promovierenden, unter anderem den Einsatz von Robotik in Lagern, Produktion, Rechenzentren, Agri-PV-Systemen und Sport untersuchen. Dafür stehen zurzeit sieben Lego-Roboter und acht Staubsaugerroboter zur Verfügung.
Mit 30.000 Euro ist der humanoide Roboter "Lisa" kostensparend kalkuliert
Darüber hinaus soll noch ein humanoider Roboter angeschafft werden. "Den designen wir selbst und drucken dann einige Körperteile mit dem 3D-Drucker aus", so Xie. "Die Komponenten sind schon klar. Die grafische Gestaltung auf dem Roboterkörper wird noch an der BTU entworfen." Kostenpunkt: rund 30.000 Euro, und das sei schon kostensparend kalkuliert, denn für einen solchen Roboter würden im Handel um die 100.000 Euro aufgerufen. Der Name des Roboters steht auch schon fest, Lisa soll er heißen. Benannt nach einer Puppe ihrer Tochter. Den Vorschlag ihres Sohnes, gleich den Vornamen der Tochter zu verwenden, hatte Xie verworfen. Xie: "Sonst rede ich am Ende noch mit meiner Tochter wie mit dem Roboter, das wollte ich nicht."
Lisa wird etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß und voll bewegliche Arme und Hände haben. Ob sie Füße bekommt, oder sich auf Rollen bewegt, darüber muss noch entschieden werden. Beides hätte laut Xie Vor- und Nachteile. Auf ebenen Flächen, wie sie in großen Lagern zu finden sind, wäre Lisa auf Rollen nicht nur deutlich schneller, sondern auch viel leiser unterwegs. Allerdings könnte sie dann keine Treppen steigen. Das wäre in der Praxis unter Umständen ein Problem – vor allem, wenn es keine barrierefreien Wege gibt.
Mit einem Van werden Schulen besucht, um Kinder für Robotik zu begeistern
Auch für den Van, in dem Lisa zu Demonstrationszwecken Regale bestücken soll, wären Rollen suboptimal. Ohne eine Rampe könnte sie das Fahrzeug nicht verlassen. Mit dem Van, der noch geleast werden soll, plant Xie vor allem Schulbesuche, um Kinder und Jugendliche für Robotik zu begeistern. Vor Ort öffnet sich dann die Klappe, und Lisa zeigt, was sie kann. "Wir planen, dass Lisa auf den Sprachbefehl von Kindern eine Getränkeflasche oder einen Snack aus dem Regal nimmt und überreicht – einfache Dinge, mit denen wir den Kindern spielerisch zeigen wollen, wie spannend Robotik sein kann", sagt Xie.
In Zukunft sollen im RoboX-Lab weitere Demonstrationen und komplexere Fähigkeiten entwickelt werden, mit besonderem Fokus auf Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) zur Verbesserung von Lisas Motorik, Wahrnehmung und autonomem Verhalten – ein Bereich mit großem Forschungspotenzial, insbesondere in der Verbindung von KI und humanoider Robotik für flexible, praxisnahe Anwendungen.
Mehr zu Prof. Lin Xie und ihren Forschungsschwerpunkten erfahren Sie hier.
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