Neue Anforderungen an das Management für Forschung und Entwicklung in Transfer- und Verbundprojekten

BTU auf dem 14. TechnologieTransferTag Berlin-Brandenburg (T³ BB) am Campus Griebnitzsee am 26. Juni 2015

Der diesjährige T³ BB steht unter dem Motto "Digitale Gesellschaft & Cross Innovation", um an entsprechende branchenübergreifende Technologie-Themen heranzuführen und Kooperationen zwischen Wissenschaft und regionalen Unternehmen für eine noch stärkere Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion zu fördern. Die Möglichkeiten der vernetzten Gesellschaft stehen ebenso auf der Agenda wie die Herausforderungen der Wirtschaft und wie die Wissenschaft dabei helfen kann. Die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg bietet beste Voraussetzungen, um mit den vielseitigen Innovationsschritten digitaler Transformationen die Potenziale der Wirtschaft 4.0 branchenübergreifend zu erschließen.

Zahlreiche Unternehmer aus der Region sowie Wissenschaftler aus Hochschulen und von außeruniversitären Instituten treffen sich zum Erfahrungsaustausch über Best-Practice-Beispiele aus Verbundprojekten sowie zu Anbahnungen neuer Kooperationsvorhaben.

Nutzen Sie auch die Gelegenheiten für vielseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch an Ausstellerständen von Instituten und Unternehmen mit Exponaten und Posterdarstellungen über Kooperationsprojekte sowie an Infopoints über Fördermöglichkeiten.

Präsentiert werden neben der Transferstelle Projekte von Prof. Weigert (Fachgebiet Grundlagen der Informatik mit den Schwerpunkten mathematischer Grundlagen und Algorithmen), Prof. König (Fachgebiet Rechnernetze und Kommunikationssysteme) sowie die drittplatzierten des diesjährigen Lausitzer WissenschaftsTransferpreises, Prof. Dr. Annette Hoppe (Fachgebiet Arbeitswissenschaft/ Arbeitspsychologie).

Das Projekt von Prof. Hoppe befasst sich mit der Konzeption und Erprobung eines innovativen Evaluations- und Lerninstruments - Technisches Assessment Center (TAC) für Operatoren an Netzleitständen. Die Netzbetreiber stehen durch den Energiewandel vor großen Herausforderungen. Die sich verändernden Anforderungen an das Bedienpersonal von Netzleitständen (Operatoren) und damit einhergehende Risiken für Schalt- und Bedienfehler erfordern eine sorgfältige Auswahl und Schulung des Personals. Die Unternehmen wollen die Kompetenzen der Operatoren berufsspezifisch und belastungsangepasst schulen. In einem Forschungsprojekt (2013-2014) haben die GridLAB GmbH aus Cottbus und das Lehrgebiet Arbeitswissenschaft/ Arbeitspsychologie der BTU ein innovatives Lerninstrument entwickelt. Dieses beinhaltet u.a. ein Zweitagesprogramm zur Evaluation von neu einzustellenden Operatoren und ein Simulationstraining mit Mensch-Maschine-Interaktion.

Das Fachgebiet unter der Leitung von Prof. König entwickelt adäquate und individualisierte Einbruchserkennungssysteme, eine quantitative Bewertung der IT-Sicherheit auf allen Systemebenen und die automatisierte Ableitung sowie den Vergleich von Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit. Der Schutz vor Cyberangriffen in Kritischen Infrastrukturen - insbesondere in Anlagen zur Strom-, Wasser- und Gasversorgung - ist Thema der beiden BMBF-Verbundprojekte "Intrusion-Detection-Systeme für Industrienetze (INDI)" und "Security Indicators for Critical Infrastructure Analysis (SICIA)".

Im Rahmen des Projekts "PCR-Array" von Prof. Weigert wird ein Multiplex-RealTime-PCR-Verfahren realisiert, bei dem in medizinisch-biologisch Proben mehrere spezifische DNA-Sequenzen gleichzeitig nachgewiesen und präzise quantifiziert werden können. Es kombiniert erstmalig die hohe Präzision der RealTime-PCR mit dem erweiterten Multiplex-Grad eines Bead-Arrays auf weltweit einzigartige Weise und stellt dadurch ein wertvolles Werkzeug sowohl für medizinische Routine-Diagnostik, als auch für wissenschaftliche Forschung zur Verfügung.

Das Verfahren basiert auf der optischen Erfassung von Mikropartikeln (Beads) mittels einer automatisierten Mikroskop-Optik auf der sich eine Heiz-/Kühl-Einheit befindet, welche die Proben programmierbar wiederholten Temperatur-Zyklen (PCR-Zyklen) unterwirft. Die Detektion und Messung der Mikropartikel erfolgt nach jedem PCR-Zyklus durch vollautomatische digitale Bildverarbeitungs-Algorithmen. Anhand einer Fluoreszenz-Kodierung können bis zu 14 Mikropartikel-Populationen unterschieden werden, von denen jede wegen eigenen Oberflächenfunktionalisierung auf eine andere DNA-Sequenz spezifisch reagiert. Somit generiert jedes Mikropartikel im Verlauf der PCR-Zyklen ein anwachsendes Fluoreszenz-Signal, welches durch das System präzise erfasst wird. Die Signal-Stärke und ihre Änderungsrate sind davon abhängig, wie viele Kopien der gesuchten DNA-Sequenz ursprünglich in der Probe vorhanden waren. Die notwendigen Algorithmen der digitalen Bildverarbeitung und zur synchronen Hardware-Ansteuerung wurden weitgehend neu entwickelt, weil aus Gründen der möglichst schnellen Abarbeitung auf geringe optische Vergrößerung zurückgegriffen werden musste. Gegenwärtig können in 8 Proben gleichzeitig nach 14 DNA-Sequenzen gesucht werden. Am Ende des Projekts wird eine Messkapazität von 32 Proben mit bis zu 18 DNA-Sequenzen erreicht sein.

Kontakt:

Grit Hagenberger

Technologietransfer

T +49 (0) 3573 85-224

E grit.hagenberger@b-tu.de

Veranstaltungsort
Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee