nexus-Tagung zu Grundlagen für Anerkennung und Anrechnung von Lernergebnissen an Hochschulen

Am 10. und 11. September 2015 findet an der BTU Cottbus-Senftenberg eine Tagung des Projekts Nexus der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)statt. Ziel der Veranstaltung ist es, den Weg von der Formulierung kompetenzorientierter Lernergebnisse, über die Gestaltung adäquater Prüfungsformate hin zur Optimierung der Anerkennungs- und Anrechnungspraxis an Hochschulen beispielhaft aufzuzeigen. Die Tagung unter dem Titel "Mit Lernergebnissen arbeiten: Grundlagen für Anerkennung und Anrechnung an Hochschulen schaffen" richtet sich an Hochschulangehörige, die an der Qualitätsentwicklung im Bereich von Studium und Lehre sowie an der Gestaltung von Anerkennungs- und Anrechnungsprozessen beteiligt sind.

In Form von Impulsvorträgen und Praxisphasen sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den zwei Veranstaltungstagen kompetenzorientierte Lehrformen und Prüfungsformate kennenlernen und diskutieren. Zudem sollen sie mit den Folgen und Wirkungen der Lissabon-Konvention vertraut gemacht werden. Unterschiedliche Fragen der Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen, ebenso wie solche der Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen, werden anhand von Fallbeispielen in themendifferenten Foren und Workshop-Phasen bearbeitet.

Eines der Kernziele der Bologna-Reform ist der gemeinsame Europäische Hochschulraum, der die Mobilität von Hochschulangehörigen und die Vereinfachung der Anerkennung von Bildungsabschlüssen fördert. Transparenz und Vergleichbarkeit hinsichtlich der von Studierenden erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten sind dafür die wichtigsten Voraussetzungen. Die Fokussierung auf Lernergebnisse, Kompetenzorientierung und Qualifikations-rahmen sowie der Paradigmenwechsel zur studierendenzentrierten Lehre, dem „shift from teaching to learning“, unterstützen diesen Prozess.

Der steigende Fachkräftebedarf, der demografische Wandel und die Entwicklung zu einer Bildungs- und Wissensgesellschaft erfordern auch durchlässigere Bildungsbereiche. Über die Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten unabhängig von Ort und Art ihres Erwerbs können individuelle Bildungsbiographien gefördert werden. Dies geschieht am besten über eine lernergebnisorientierte und studierendenzentrierte Gestaltung von Studiengängen, Modulen, Lehrveranstaltungen und Prüfungsformaten.

Beschlüsse, Empfehlungen und Stellungnahmen zu einer erleichterten Anrechnung haben in unterschiedlicher Ausprägung Eingang in die Landeshochschulgesetze und Hochschulen gefunden. Die Zahl berufsbegleitender und flexibler Studienangebote, die sich speziell an Studieninteressierte mit Berufserfahrung richten, wächst. Viele Hochschulen nutzen ihre Gestaltungsspielräume und entwickeln Verfahren zur Anrechnung von außerhalb der Hochschule erworbenen Qualifikationen. Die Lissabon-Konvention, das Übereinkommen über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich, ist das grundlegende Dokument für die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen. Die Ratifizierung der Konvention war eine wichtige Wegmarke und ihre Umsetzung in der hochschulischen Anerkennungspraxis macht Fortschritte.

Veranstaltungsort
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude, Audimax