Englische Landhäuser. Vom Fall und Aufstieg einer Denkmalgattung

Prof. Dr. phil. Leo Schmidt vom Lehrstuhl Denkmalpflege über ein beispielloses Comeback

Die Landhäuser der Aristokratie gelten als die bedeutendste kulturelle Leistung Englands. Seit dem 16. Jahrhundert und noch bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstanden ungezählte Exemplare dieser jeweils von ihrer eigenen gestalteten Landschaft umgebenen Herrenhäuser – Werke bedeutender Architekten, oft gefüllt mit unglaublichen Kunstschätzen, die von den reisenden Adeligen vom Kontinent mitgebracht worden waren. Aus diesen Herrenhäusern kam jahrhundertelang der Nachwuchs für die Machtpositionen des britischen Empire.

In den 1950er Jahren schien das Schicksal der Landhäuser besiegelt. Ihrer traditionellen wirtschaftlichen Grundlage, der Landwirtschaft, beraubt und häufig von der kriegsbedingten Zwischennutzung ramponiert, waren sie in tausenden von Fällen dem Untergang geweiht: Viele wurden abgebrochen; weitere Häuser wurden ausgeräumt, ihr Inventar versteigert, und sie verkamen entweder zur Ruine oder wurden etwa als Hotel oder Schule umgenutzt.

Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich das Blatt gewendet und die Gattung Landhaus hat ein beispielloses Comeback erfahren. Wie es dazu kam und was die Gründe dafür sind, wird in diesem Vortrag diskutiert.

Die Ringvorlesung präsentiert im zweiwöchigen Rhythmus Forschungsarbeiten des DFG-Graduiertenkollegs "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten".

Veranstaltungsort
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude, Hörsaal B