Ich kann nur schützen, was ich schätze. Ethos und Eingriff an historischen Ingenieurbauten
Historische Ingenieurbauwerke des 19. und 20. Jahrhunderts machen es der Denkmalpflege nicht leicht. Die Bauweisen waren oft noch nicht in Tradition gereift, die Werkstoffe neigen zu Alterung und Ermüdung. Die Tragwerke sind im Ergebnis oft mit Problemen behaftet, die neuartigen Lösungen innewohnen. Gerade sie aber machen mit ihren Mängeln die Authentizität dieser Bauten aus. Authentizität und Mangel – eine Falle: Denkmalpflegerisches Interesse will den Mangel schützen, technisches Interesse ihn beheben.
Aufbauend auf langjährigen Erfahrungen untersucht Prof. Werner Lorenz in seinem Vortrag Handlungsstrategien in diesem Konfliktfeld an ausgewählten Fallstudien aus der Sicht des Bauingenieurs. Gute Lösungen sind möglich, aber sie sind nicht nur eine Frage der technischen Kompetenz. Sie sind vor allem eine Frage der Haltung.
Die Ringvorlesung präsentiert im zweiwöchigen Rhythmus Forschungsarbeiten des Graduiertenkollegs gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Mittelpunkt stehen historische Bauwerke und die Prozesse ihrer Entstehung und Veränderung von der Antike bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.
Veranstaltungsort
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude, Hörsaal B