Neue Medien-Tools machen das Olympische Dorf von 1936 erlebbar
Das Projekt wurde von einer internationalen Gruppe von Studierenden der BTU Cottbus-Senftenberg in Zusammenarbeit mit dem Videokünstler Antonio Venti (Rom, Italien) realisiert. In der ehemaligen Schwimmhalle des Dorfes wird eine Videoinstallation gezeigt, die den Besucher in die wechselvolle Geschichte des Ortes eintauchen lässt. Zusätzliche Informationen über die Anlage werden durch Augmented Reality-Tools an verschiedenen Standorten bereitgestellt. Augmented Reality ist eine Erweiterung der eigenen Wahrnehmung durch den Einsatz von Smartphones oder Tablets. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch die App Junaio (kostenlos für iOS und Android) herunterzuladen. Das Gerät wird dann in der Lage sein, Orte und Gebäude zu erkennen und durch Informationen und Bilder zu ergänzen.
Das Olympische Dorf bei Berlin wurde 1936 erbaut, um über 4000 Athleten aus 49 Ländern zu beherbergen. Es gilt als das weltweit älteste noch erhaltene seiner Art. Der Komplex war Bühne vieler revolutionärer Veränderungen in der Geschichte der Olympischen Spiele, wie zum Beispiel der ersten Liveübertragung von Sportwettkämpfen in Hörfunk und TV - während das Dorf gleichzeitig Teil des NS-Propaganda-Systems bildete. Nach den Olympischen Spielen diente das Gelände der Wehrmacht als Militärschule und Krankenhaus. In der Nachkriegszeit wurde die militärische Nutzung durch die sowjetische Armee fortgeführt, die das Dorf bis 1992 als Militärbasis nutzte. Nachdem das Gelände mehrere Jahre brach lag, bemüht sich die Deutsche Kreditbank-Stiftung seit 2005 um die Sanierung des Ortes und hofft, mehr Bewusstsein für die Erhaltung und die kulturelle Bedeutung dieses einzigartigen Ortes zu schaffen.
Veranstaltungsort
Olympisches Dorf Elstal