Vierhändiges Klavierkonzert

Veronika und Wolfgang Glemser:

vierhändige Klaviermusik von Schubert, Debussy und Sherwood

Eintritt 5.-€

Programm für Neuzelle Oktober 2013:

Franz Schubert (1797 – 1828)

Drei große Werke aus dem letzten Lebensjahr

Fantasie f-Moll D 940 (Januar bis April 1828)

Wolfgang und Veronika Glemser

Allegro a-Moll D 947 für Klavier zu vier Händen (Mai 1828)

'Lebensstürme'

Veronika und Wolfgang Glemser

Rondo A-Dur D 951 für Klavier zu vier Händen (Juni 1828)

Wolfgang und Veronika Glemser

Pause

Claude Debussy (1862 – 1918)

Petite Suite (1889) für Klavier zu vier Händen

I En Bateau

II Cortège

III Menuet

IV Ballet

Veronika und Wolfgang Glemser

Gordon Sherwood (geboren 1929)

Sonata in Blue f-Moll op. 66 (1981)

I Allegro moderato

II Scherzo Molto vivace

III Aria Non troppo adagio

IV Rondo Allegro con brio

Veronika und Wolfgang Glemser

Gordon Sherwood (* 25. August 1929 in Evanston, Illinois, USA; † 2. Mai 2013 in Schongau, Oberbayern) war ein US-amerikanischer Komponist.

Sein Musikstudium absolvierte Gordon Sherwood (gegen den Wunsch seines Vaters, der für seinen Sohn eine militärische Laufbahn vorgesehen hatte) an der Western University in Michigan, USA, und an der Akademie in Ann Arbor, Michigan, USA, mit dem Abschluss Master of Arts. 1957 gewann er für den 3. und 4. Satz seiner ersten Sinfonie den Ersten Preis beim 12. George Gershwin-Gedächtniswettbewerb und wurde mit diesen beiden Sätzen in der New Yorker Carnegie Hall von den New Yorker Philharmonikern unter Dimitri Mitropoulos uraufgeführt. Die komplette Uraufführung fand 45 Jahre später, 2002, in Deutschland statt. Seine musikalische Ausbildung setzte Sherwood in Tanglewood bei Aaron Copland fort. Ein Fulbright-Stipendium führte ihn 1959 nach Hamburg, wo er bei Philipp Jarnach Komposition studierte. Er schloss seine Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom bei Goffredo Petrassi ab.

Danach begann er ein unstetes Leben, das ihn durch die halbe Welt führte: Im Libanon war er Bar-Pianist, in Ägypten Filmkomponist, ein längerer Aufenthalt in Kenia (wo er einen Universitätsabschluss in Kisuaheli erwarb) schloss sich an. Es folgten mehrere Aufenthalte in Indien, Japan und Lateinamerika (vor allem Costa Rica). In den 1980er Jahren strandete er mittellos in Paris und bestritt für viele Jahre seinen Lebensunterhalt als Bettler, ohne sein kompositorisches Schaffen aufzugeben. Gordon Sherwood lebte zuletzt in einer diakonischen Einrichtung in Herzogsägmühle/Bayern, wo er weiterhin komponierte. Seine Werke wurden im Telezentrum der Herzogsägmühle digitalisiert. Am 1. Juli 2006 fand in der Herzogsägmühle die Welturaufführung von vier seiner Klavierwerke, gespielt von Masha Dimitrieva, statt.

Gordon Sherwood war seit 1959 mit der Sängerin Ruth Sherwood verheiratet, lebte aber seit Anfang der 1980er Jahre von ihr getrennt.

Gordon Sherwood verstarb am 2. Mai 2013 in Schongau.

Gordon Sherwoods Werkverzeichnis weist zurzeit 143 Einträge auf, von denen die meisten auf die Veröffentlichung warten. Das Œuvre umfasst Kammermusik ebenso wie Orchesterwerke, Instrumentalmusik ebenso wie Vokalmusik, weltliche ebenso wie religiöse Werke. Stilistisch sind die Kompositionen von seinen Vorbildern, v.a. George Gershwin, Béla Bartók und Dmitri Schostakowitsch, geprägt, doch zeigen sie sämtlich eine ganz persönliche Sprache, in die sich auch indische und arabische Einflüsse mischen. Dabei zeichnet sich die Musik dadurch aus, dass sie trotz einer hochkomplexen Struktur auch dem ungeübten Ohr leicht zugänglich ist.

Die Sonata in Blue in f-Moll für Klavier op. 66 zu vier Händen von 1981 ist ein Werk, welches in einer dem Jazz verpflichteten Sprache, die Kriterien der klassischen Sonate geradezu lehrbuchhaft einhält. Besonders attraktiv ist die souveräne Beherrschung polyphoner Techniken wie etwa dem Kanon und eine freie Mehrstimmigkeit, die dem Werk Tiefe und dem vierhändigen Satz Durchsichtigkeit verleiht und den Spielern schwierige und reizvolle musikalische und technische Aufgaben stellt.

Veranstaltungsort
Gymnasium im Stift Neuzelle