Warum Klimagerechtes Bauen und Betreiben?

Die seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zu verzeichnende globale Erwärmung stellt aktuell eines der größten Herausforderungen für die Menschheit dar.

Als entscheidende Ursachen gelten die stark zugenommenen Emissionen von klimaaktiven Gasen, vor allem von CO2 , das bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas) freigesetzt wird. Die internationale Staatengemeinschaft ist auf der Pariser Klimakonferenz übereingekommen, die menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Zur Erreichung dieser Ziele muss der Verbrauch von fossilen Energieträgern in den nächsten Jahren drastisch reduziert werden.
 
Eine wichtige Rolle nimmt dabei der Gebäudesektor ein, auf den in Deutschland infolge von Beheizung, Klimatisierung, Beleuchtung, Haushaltsstrom etc. ca. 40% des gesamten Endenergieverbrauchs entfallen. Durch energieeffiziente Neubauten und die energetische Sanierung des Gebäudebestandes muss der Gebäudesektor einen entscheidenden Beitrag für die Erreichung der Klimschutzziele leisten. Das betrifft nicht nur den Energieverbrauch während der Gebäudenutzung, sondern auch den Ressourcenaufwand für den Neubau oder die Sanierung der Gebäude.
 
Für die daraus resultierenden vielfältigen Aufgaben werden engagierte und breit ausgebildete Fachleute benötigt. Dies ist die Zielsetzung des Studiengangs Klimagerechtes Bauen und Betreiben.

Historie

Der Studiengang Klimagerechtes Bauen und Betreiben wurde im Jahr 2008 an der damaligen Hochschule Lausitz als gemeinsamer Masterstudiengang für die Studiengänge Bauingenieurwesen und Versorgungstechnik gegründet. Auch wenn sich seit damals viel verändert hat, so bleibt der interdisziplinäre Ansatz weiterhin bestimmend: Student*innen der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Gebäudetechnik studieren gemeinsam.

Zwischenzeitlich kam es zu mehreren Änderungen des Studienangebots.  Nach Fusion der beiden Lausitzer Hochschulen zur heutigen BTU Cottbus - Senftenberg und der beiden Baufakultäten zur Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung wurde der Studiengang stärker mit den anderen Master-Studiengängen der Fakultät vernetzt. Module aus dem Klimagerechten Bauen und Betreiben werden gerne auch von Studierenden anderer Studiengänge belegt, umgekehrt stehen Module aus diesen Studiengängen für ein breites Wahlpflicht-Angebot zur Verfügung.

Dabei wurde den Projekten, als wesentliches didaktisches Element, größerer Raum gegeben.

Qualifikationsziele

Ziel ist der Aufbau eines ganzheitlichen Verständnisses von Gebäude- und Siedlungsstrukturen und die Erlangung vielfältiger Kompetenzen zur Beurteilung und Konzeption

- des architektonischen Entwurfs,
- der bauphysikalischen und gebäudetechnischen Planung,
- und des Anlagenbetriebs

hinsichtlich des klimagerechten, ressourcenschonenden und energieeffizienten Bauens.

Berufliche Tätigkeitsfelder

Absolvent*innen des Master-Studiengangs Klimagerechtes Bauen- und Betreiben werden von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, von Verbänden und Organisationen beschäftigt um Probleme zu lösen oder an deren Bearbeitung mitzuwirken. Häufige erste Arbeitsgeber sind Projektierungsbüros und Ausführungsfirmen.

Meist werden bereits zu Beginn einer Tätigkeit Führungsaufgaben übernommen. Dies  beinhaltet  die  Verantwortung  für  bauliche  Projekte  unterschiedlichster  Art,  dessen anschließende  Umsetzung  (Bauleitung),  den  Personaleinsatz  und  für  das wirtschaftliche Ergebnis. Ingenieur*innen des Fachgebietes üben ihre Tätigkeit auch freiberuflich aus.

Die Berufschancen werden derzeit als gut eingeschätzt. Diese Situation wird auf absehbare Zeit unverändert positiv bleiben.

Zugangsvoraussetzungen

Zugangsvoraussetzung für das Studium des Klimagerechten Bauen und Betreibens ist ein berufsqualifizierender Hochschulabschluss mit 180 erlangten ECTS-Leistungspunkten
(Regelstudienzeit mind. 6 Semester) in

  • Architektur
  • Bauingenieurwesen
  • Stadt- und Regionalplanung
  • Gebäude- / Energie- oder Versorgungstechnik

oder in einem anderen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang mit geeigneten fachlichen Hintergrund im Bauwesen.

Durch das Belegen von zusätzlichen Modulen (max. 18 Leistungspunkte) kann dieser fachliche Hintergrund erworben werden. Sprechen Sie in diesem Fall mit der Studiengangsleitung.

Weitere Informationen sind der fachspezifischen Prüfungs- und Studiengangsordnung zu entnehmen.