Kooperation zwischen BTU und HTS hat eine präzise Fertigung von Bauteilen für die Raumfahrt im Fokus

Die Metall- und Kunststoffteile werden im 3D-Druck-Verfahren mit hohen Festigkeitsanforderungen hergestellt

Am 28. September 2017 unterzeichneten BTU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach und Dr. Wolfgang Göhler, Geschäftsführer der HTS GmbH eine Kooperationsvereinbarung. Ziel der Zusammenarbeit sind hochfeste, innovative Bauteile für die Luft- und Raumfahrt, zu untersuchen und herzustellen. Dabei geht es insbesondere um Technologien in Verbindung mit Additive Layer Manufacturing, das schichtweise Fertigen von Bauteilen im 3D-Druckverfahren aus Kunststoff und Metall.

Wolfgang Göhler, Geschäftsführer der HTS GmbH in Coswig sagt dazu: „Bauteile im 3D-Druck herzustellen, ist heute Stand der Technik. Aber für die Raumfahrt ist diese mit ganz speziellen Anforderungen, insbesondere an die Festigkeit verbunden. Da gibt es noch nicht genug Erfahrungen.“ An dieser Stelle beginnt die Kooperation zwischen dem Tochterunternehmen der RUAG und dem Fachgebiet der Technischen Mechanik und Maschinendynamik von Prof. Dr.-Ing. Matthias Ziegenhorn an der BTU. Die geplanten Untersuchungen konzentrieren sich dabei in erster Linie auf den Einfluss von Fertigungsparametern in 3D-Druckverfahren auf relevante Festigkeitskennwerte. Dr. Göhler dazu weiter: „Für die Raumfahrt werden schnell, präzise und hochwertig gefertigte Bauteile benötigt. Durch die Kooperation mit Prof. Ziegenhorn und seinem Team versprechen wir uns entsprechend innovative Entwicklungen für metallische und Kunststoffteile. Konkrete Anforderungen dazu gibt es bereits von der ESA (European Space Agency)und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Möglicher Weise ergibt sich daraus für uns auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen.“

HTS Hoch Technologie Systeme GmbH ist seit mehr als 20 Jahren Anbieter von Dienstleistungen und Komponenten für die Raumfahrtindustrie sowie für den Maschinenbau, die Schienenfahrzeugtechnik und den Leichtbau. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickelt HTS innovative Ideen und Produkte, die in Programmen nationaler und europäischer Raumfahrtagenturen sowie in der industriellen Anwendung zum Einsatz kommen.

Mit der BTU Cottbus-Senftenberg kooperiert HTS bereits seit zehn Jahren. Zu den gemeinsamen Projekten gehören die Simulation und Testverifikation des dynamischen Verhaltens von Mechanismen und Untersuchungen zum Einfluss von Nanopartikeln auf Materialparameter. Die Kooperationsvereinbarung wird zunächst für die kommenden drei Jahre abgeschlossen. Der Unternehmensstandort in Coswig verfügt derzeit über 35 Mitarbeiter, die vor allem in den Bereichen Konstruktion, Simulation und Produktion an Mechanismen und mechanischen Komponenten für Raumfahrzeuge arbeiten, diese vor Ort integrieren und testen. Im Mai 2016 wurde die HTS GmbH durch den Schweizer Technologiekonzern RUAG übernommen und in die Raumfahrt-Division RUAG Space integriert.

Kontakt

Daniela Schob
Technische Mechanik und Maschinendynamik
T 03573 85-476
daniela.schob(at)b-tu.de

Prof. Dr.-Ing. Matthias Ziegenhorn
Technische Mechanik und Maschinendynamik
T 03573 85-431
Matthias.Ziegenhorn(at)B-TU.De
BTU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach (li) und Dr. Wolfgang Göhler unterzeichenen die Kooperationsvereinbarung