Vortragsveranstaltung zum Thema „The NEPP Architectural Complex in Petra – A Macro-Perspective“ am Di, 4. Dezember 2018

Im Rahmen des Northeastern Petra Project (NEPP) wird seit 2011 das Areal gegenüber der königlichen Grabfassaden in der nabatäischen Stadt Petra im Süden von Jordanien untersucht. Vierzehn Monumentalbauten und diverse andere Strukturen wurden vollständig dokumentiert; das Material der Oberfläche wurde gesammelt und bewertet; zahlreiche Blöcke mit Architekturdekor, oftmals von höchster künstlerischer Qualität, wurden aufgenommen. Der Komplex kann vorläufig in den Zeitraum vom 1. Jahrhundert v. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Anstelle einer detaillierten Beschreibung der Strukturen und Befunde wird sich der Vortrag auf die vorgeschlagene Interpretation des Komplexes als ein luxuriöses Palastquartier der nabatäischen Eliten konzentrieren. Hinsichtlich der Lage, Raumorganisation und Funktion lassen sich Parallelen zum Konzept der Hellenistischen basilea feststellen, während die Architektur Züge Herodianischer Pälaste und spätrepublikanischer/frühimperialer otium-Villen trägt. Der Vortrag wird zudem mögliche Nutzungsphasen und die Bedeutung des NEPP-Komplexes für die räumliche Organisation und die Stadtentwicklung der Stadt Petra beleuchten.

Zbigniew T. Fiema ist Absolvent der Universität Warschau (Classical and Near Eastern Archaeology) und der University of Utah (Cultural Anthropology). Als Experte im Bereich der Archäologie und der Geschichte des Klassischen und Byzantinischen Nahen Ostens arbeitete er auf Ausgrabungen in Jordanien (Petra), Ägypten (Alexandria), Saudi-Arabien (Hegra) und Syrien (Palmyra) aber auch in den UK, der Schweiz und Italien (Pompeji). Petra in Jordanien blieb im Zentrum seines wissenschaftlichen Interesses, wo er von 1991 bis 2014 drei große Projekte leitete (Petra Church Project, Roman Street in Petra Project, Finnish Jabal Haroun Project). Momentan ist er als Dozent am Institut für Kulturen der Universität Helsinki, Finnland, tätig.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.