Interviews zur Wirkung von CO2-Preisen auf ntv

In zwei Interviews für den Sender ntv ging es unter anderem um die Frage, welche Auswirkungen eine CO2-Bepreisung auf die Wirtschaft hat. Generell geht es dabei darum, fossile Brennstoffe teurer zu machen und damit eine ökologische Lenkung zu erzielen, in dem diese vermindert nachgefragt werden. Gleichzeitig werden aber voraussichtich auch kompensierende Maßnahmen ergriffen, in dem zum Beispiel die Strompreise gesenkt und besonders stark betroffene Gruppen - energieintensive Branchen (wie Stahl oder Logistik) oder Verbraucher (unsanierte Häuser, Berufspendler) - entlastet werden. Zudem werden die Belastungen zu Beginn nicht sehr hoch ausfallen, sondern man wird versuchen mit Anreizen (z.B. Zuschüsse, Steuererleichterungen) für Alternativen die Wirtschaftlichkeitslücke der zu geringen CO2-Besteuerung, die aus ökologischer Sicht erforderlich wäre, zu schließen. Mit Blick auf die Art der Bepreisung wird zwischen einer Steuer (Preisfestlegung) und einem Zertifikatemarkt (Mengenfestlegung) entschieden. Der Zertifikatemarkt, den wir bereits bei den Kraftwerken kennen, hat 14 Jahre lang nicht zu einem wirkungsvollen CO2-Preis geführt, ist zudem sehr komplex bei der Einführung und rechtlich mit Unsicherheiten behaftet. Führt man zudem Unter- und Obergrenzen oder gar einen Fixpreis bei einem solchen Handelssystem ein, hat man de facto eine Steuer. Die Politik scheut die Steuer primär aus kommunikativen Gründen; da allerdings ohnehin ein Maßnahmenmix nötig sein wird, zu dem auch die Entlastungs- und Kompensationsmaßnahmen gehören, sollten diese aktiv kommunziert werden.